Sunday, January 10, 2010
"Unser James Bond"
Dr.Dujana al Khorasani, jahrelang nur bekannt unter diesem Alias als eine der einflussreichsten Online-Intellektuellen des Dschihad, wird nach seinem Selbstmordanschlag auf einer CIA-Basis in Ost-Afghanistan, im Cyberspace zum "shahid ul akbar", zum größten Märtyrer seit Mohammed Atta erklärt.
In den dschihadistischen Foren überschlagen sich die Einträge zu al Khorasani und seiner "heldenhaften" Tat. Die Online-Gotteskrieger feiern den Jordanier als "unseren James Bond", weisen daraufhin dass die Androhung der Rache nach Baitullah Mehsuds Tod, wahr wurde und weiteres folgen wird.
Posthum veröffentlichte eine unbekannte Quelle einen letzten philosophischen Beitrag des äußerst aktiven Schreiberlings im Namen Bin Ladens. Darin erklärt al Khorasani er wolle nichts sehnlicher als den Märtyrertod zu sterben. Die Tatsache dass seine Propagandaschriften andere Islamisten verleitet hätten auf dem Schlachtfeld des Dschihad zu sterben und er selbst bleibe an der Tastatur im sicheren Zuhause hätten ihm schlaflose Nächte bereitet und den Drang geweckt dem "Geruch des Paradieses" zu folgen.
Nicht nur seine Anhängerschaft jubelt seitdem bekannt wurde, dass al Khorasanis Bombe am 30.Dezember 2009 das wohl hochkarätigste Al-Qaida-Jäger-Team der CIA tötete. Die britische "Times of London" adelte das Attentat jüngst gar zum "bedeutendsten Terroranschlag seit 9/11".
In den Reihen des amerikanischen Geheimdienstes wird die Trauer um das gefallene Expertenteam bald überwunden sein. Spätestens wenn symbolisch für jene fünf Agenten (es waren unter den sieben Toten auch zwei Blackwater-Sicherheitsleute) Sterne in die Erinnerungswand des CIA-Hauptquartiers gemeißelt wurden, wird die Rache diskutiert werden. Sieben Mal schlugen die amerikanischen Drohnen in den vergangenen 10 Tagen alleine in Nord-Waziristan zu und eventuell schon Teil der Vergeltung.
Al-Khorasani, den mittlerweile sogar seine Frau (Autorin eines Buches mit dem Titel: "Bin Laden: Ein muslimischer Che Guevara"), als ehrenhaften Märtyrer betrauert, gelang ein gewaltiger Schlag gegen jene, die versuchten der Hydra al-Qaida beizukommen.
Doch er weckte auch einen Tiger, der nun mit weniger Rücksicht Hellfire-Raketen auf Waziristan regnen lassen wird.
Obama muss ob er will oder nicht, den Tod seiner Terrorjäger rächen. Die amerikanische Bevölkerung, die eigenen Reihen und vor allem jene der Republikaner, erträgt es nur schwer wenn amerikanisches Blut, noch dazu derart wertvolles, vergossen wird.
Die Form der Vergeltung wird entscheidend sein. Fliegen bald amerikanische Kampfjets Einsätze über pakistanischem Territorium? Falls ja dürfte die Stimme im pakistanischen Volk vollends hochkochen, die Regierung Zardari zum wanken bringen und den Staat weiter in Richtung Chaos stürzen.
Mehr Drohnen? Die Entwicklung der letzten Tage lässt erahnen, dass die unbemannten Flugzeuge die wohl größte Rolle in der Bekämpfung al-Qaidas und der Taliban spielen, zumal, wie der Fall von al-Khorasani beweist, die beste "human intelligence" oder "on the ground" Quellen der CIA aus sehr zweifelhaften Gestalten besteht.
In der nächsten Zeit wird jeder, der mit einer Kalaschnikow um die Schulter eine Lehmhütte in Waziristan damit rechnen, dass ein CIA-Team aus Nevada per Fernsteuerung und Drohne sein Leben beendet. Ohne Rücksicht auf Kollateralschäden werden die Geheimdienstler den Tod ihrer Kollegen sühnen, und sei es nur um mittlere oder untere Dschihadisten-Kader auszuschalten.
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