Wednesday, January 20, 2010

Terroralarm in München - Feiern Mutallab´s Kollegen Geburtstag?


Heute vor einem Jahr überraschte al-Qaida mit einem Propagandavideo. Die dem Untergang geweiht geltende saudische al-Qaida Abteilung und der jemenitische Flügel schlossen sich feierlich zur "Al Qaida auf der Arabischen Halbinsel" zusammen. Propagandagerecht präsentierten die Islamisten in ihrem Video der Geburtsstunde auch gleich zwei ehemalige Guantanamo-Häftlinge, als visuelle Ohrfeige für die amerikanischen Anti-Terror-Kämpfer.

Vor drei Stunden nun gab es Alarm am Münchner Flughafen. Terminal II wurde komplett abgeriegelt nachdem der Laptop eines Passagiers positiv auf Sprengstoff getestet wurde. Bei der Kontrolle habe sich der Mann losgerissen und sei daraufhin in "nicht-öffentliche" Bereiche des Flughafens geflohen. 1000 Polizeibeamte sind seitdem im Einsatz, weder Passagiere noch Personal durften den Terminal verlassen und mindestens 60 Flüge wurden verschoben.
Zurzeit dauert die Jagd auf den flüchtigen Verdächtigen an, kurioserweise gab die Polizei bislang auch keinerlei Entwarnung bezüglich des vermeintlichen Sprengstoffes im Laptop.

Schnell ist man beim "Terroralarm" und spricht von einem Anschlagsversuch. Noch steht weder fest um wen es sich bei der verdächtigen Person handelt, noch in welche Maschine er steigen wollte und ob er tatsächlich einen als Bombe präparierten Computer bei sich hatte.
Viele Szenarien sind denkbar.

Lässt man aber das Gedankenspiel des Anschlagsversuches zu, dann liegt nahe dass es sich um einen Nachahmer, möglicherweise Kameraden des Detroit-Bombers Umar Farouk Abdul Mutallab handeln könnte.
Der britische Geheimdienst MI5 warnte kurz nach Weihnachten es seien auch europäische Islamisten in den Trainingslagern der jemenitischen al-Qaida, von mindestens 20 jungen Männern aus Großbritannien wisse man dass sie in die Terrorcamps reisten.

Inzwischen hat Großbritanniens Regierung eine Direktflüge in und vom Jemen gestoppt. Man scheint die Gefahr der potentiellen al-Qaida Rekruten ernst zu nehmen.
Reuters meldete dem Foreign Relations Commitee des US-Senats werde ein Bericht vorgelegt, wonach 36 US-Staatsbürger, die sich derzeit im Jemen aufhielten, als gefährlich eingestuft würden. Bei ihnen soll es sich um 26 im Gefängnis konvertierte Muslime handeln, darunter mehrheitlich Afro-Amerikaner. Die restlichen 10 US-Amerikaner seien "nicht-jemenitisch", hätten im Jemen geheiratet und lebten bereits längere Zeit dort. Sie alle, so die Untersuchung der Geheimdienste, seien potentielle al-Qaida Anhänger.

Nicht zu vergessen bleibt Abdul Mutallabs Aussage gegenüber dem FBI: außer ihm gebe es 20 weitere Dschihadisten die im Jemen für Anschläge auf Passagierflugzeuge vorbereitet wurden.

Zur Stunde ist alles reine Spekulation. Sollte sich der Terroralarm am Münchner Flughafen als echter Anschlagsversuch entpuppen, dann dürfte der gescheierte Attentäter nicht der einzige sein, der momentan in Europa unterwegs ist. Al-Qaida im Jemen hat vielleicht doch vor ihren heutigen Geburtstag gebührend zu feiern - trotz Nacktscanner.

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