Thursday, January 28, 2010

Taliban verhöhnen Westerwelle-Vorschlag und London


Die afghanischen Taliban haben in einem Online-Statement die Afghanistan-Konferenz verhöhnt. Man werde keinerlei Kompromisse eingehen, da das Ziel von Mullah Omar vorgegeben wurde und die praktische Umsetzung der Sharia in ganz Afghanistan ist. Bis dahin werde der Dschihad gegen die Besatzer fortgesetzt.



Sollte die NATO keine weiteren Soldaten, Material und Finanzen verlieren wollen, müsse sie auf den Vorschlag der Taliban eingehen und sich komplett aus Afghanistan zurückziehen, heißt es. Der Vorschlag Taliban-Kämpfer zu kaufen und so den Konflikt zu entschärfen, wie es u.a. der deutsche Außenminister Guido Westerwelle vorgeschlagen hatte, wird von den Islamisten als Unsinn abgetan. Es sei ein Trugschluß zu glauben dies könne gelingen erklären die Taliban, denn ihre Kämpfer kämpften nicht für Geld oder materielle Werte. Es gehe um die Verteidigung der Religion, muslimischer Länder und um die Ehre des afghanischen Volkes.

Wie zu erwarten veröffentlichen die Taliban das Schreiben pünktlich zur Afghanistan-Konferenz, in der eine neue Strategie der NATO beschlossen und auch eine Truppenverstärkung seitens der Europäer angekündigt werden soll. Auf besonders große Unterstützung scheint dabei die Idee zu stoßen, abtrünnige Taliban finanziell vom Dschihad abzubringen. Tatsächlich können am Hindukusch finanzielle Mittel größeren Einfluss haben, als militärisch, fraglich nur ob es sich dabei lediglich um eine zeitlich begrenzte Verbesserung der Sicherheitslage in bestimmten Regionen handelt.

Ein Esel mit Dollar-Säcken, so hieß es in den 1980er Jahren, komme in Afghanistan weiter als eine ganze Armee. Die eigentliche Lehre ist also nicht Bestechungs-Millionen zu entsenden, sondern die militärische Strategie auf Eis zu legen...

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