Sunday, February 28, 2010

"Ein Traum wurde wahr" - Al Qaida´s Interview mit CIA-Attentäter Dujana


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in Fehler kann der letzte sein in der Schattenwelt der Geheimdienste. Die amerikanische CIA und die jordanischen Anti-Terror-Jäger mussten dies im vergangenen Dezember auf blutige Weise lernen, als sich ein vermeintlicher Informant als Doppelagent der al-Qaida entpuppte.
Humam Khalil al Balawi alias "Abu Dujana al Khorasani", ein feuriger Internet-Propagandist, hatte sich nicht kaufen lassen sondern folgte dem Ruf al-Qaidas die Geheimdienstler in ihrem Stützpunkt im ostafghanischen Khost anzugreifen.

Sieben hochrangige CIA-Experten und ein Mitglied des jordanischen Königshauses waren beim Selbstmordanschlag al-Balawis ums Leben gekommen.



Lange Zeit rätselten Geheimdienste was falsch lief im Deal mit dem jordanischen Extremisten. War es die Überzeugung der Jordanier den Dschihadisten "umgedreht" zu haben? War es die Verlockung einen der großen Fische, sprich Ayman al Zawahiri oder Osama Bin Laden, durch die vermeintlichen Insider-Informationen zu bekommen? Vielleicht aber lag es schlichtweg daran dass "human intelligence" genauso wichtig wie selten ist im Kampf gegen al-Qaida, Taliban & Co. Al-Balawi war eine wertvolle, eventuell sogar die einzige Quelle, die einen Schlag gegen die Führung des Terrornetzwerkes ermöglichen konnte.

Al-Qaida lässt es sich nicht nehmen den jordanischen Selbstmordbomber propagandistisch auszuschlachten.
Heute veröffentlichte die Medienabteilung des Netzwerkes ein 43minütiges Video-Interview al-Balawis.
Befragt von einem maskierten Interviewer erzählt al-Balawi alias "Abu Dujana" die Geschichte seines Dschihadi-Lebens, berichtet von seiner Motivation, von den Geschehnissen in Jordanien, der Reise nach Pakistan und seinem Attentat.

Vieles war bereits vorher bekannt: als "Abu Dujana al-Khorasani" war al-Balawi ein charismatischer Propagandist und eine feste Größe in der Welt des Online-Dschihad. Im neuen Interview gibt er preis dass er gar als Administrator des inzwischen geschlossenen Al-Hesbah-Forums agierte.

Angeblich durch einen Traum beflügelt versuchte er laut eigener Aussage mehrfach in das "Land des Dschihad" zu reisen. Im Irak gegen die US-Truppen zu kämpfen blieb ihm aus nicht näher erläuterten Gründen erspart, nach Afghanistan schaffte er es wohl aus eigener Kraft auch nicht.
Paradoxerweise kam der mit Kriegslust brennende Jordanier erst durch seine Verhaftung seinem Traum ein Gotteskrieger zu werden, ein Stück näher. Jordaniens Geheimdienst stürmte sein Haus und verhörte al-Balawi. Der Grund: Internet-Propaganda für al-Qaida.

Die Agenten des Königshauses machten ihm ein verlockendes Angebot. Er sollte ihn ihrem Auftrag nach Waziristan ziehen und dort al-Qaida & Co. ausspionieren.
Da er nie einen Muslim verraten würde, so al-Balawi, wuchs in ihm der Wunsch den Spieß umzudrehen und nur augenscheinlich für die proamerikanischen Geheimdienstler (al-Balawi nennt sie "Idioten") zu arbeiten. In Wahrheit wollte er Rache üben an König Abdullah und seiner amerika- und israelfreundlichen Haltung und seinem "Nichtstun" gegenüber den Verbrechen in Palästina. Während der Phase seiner Anwerbung habe er sich mehrfach mit seinen jordanischen Kontaktleuten getroffen.
Sie seien Essen gegangen oder in ein Cafe, und jedesmal habe sein Mittelsmann (Abu Zaid, der später getötete Geheimdienstler und Cousin des Königs), die Rechnung an seine Vorgesetzten geschickt. Korrupt und falsch sei diese Person gewesen und dazu noch dumm, da er geglaubt habe ein überzeugter Muslim sei bereit die Führer des Dschihad zu verraten.


Glaubt man dem Attentäter al-Balawi, so ist eine Karriere innerhalb des jordanischen Geheimdienstes vor allem durch die Ermordung von islamistischen Terroristen möglich. Der "Chief of Counter Terrorism" in Amman, sei verantwortlich für die Tötung des legendären palästinensischen Predigers Abdullah Azzam in Peshawar, Pakistan, Anfang der 1990er Jahre. Damals hatte eine Autobombe den ideologischen Ziehvater Bin Ladens getötet. Vermutet wurde stets seine Mörder seien russische Geheimdienstler die Rache für die Niederlage der Sowjets in Afghanistan wollten.
Auch Hisbollahs Militärchef Imad Mughniyeh und Al-Qaidas Führer im Irak, Abu Musab al-Zarqawi, seien Opfer des jordanischen Geheimdienstes geworden, so al-Balawi.

Von Peshawar aus habe er die Mudschaheddin kontaktiert und sich in deren Dienst gestellt. Al-Qaida habe sogar eine kleine Shura gebildet um sein geplantes Attentat abzustimmen. Die Finanzen die al-Balawi durch die jordanischen Agenten habe er an die Mudschaheddin weitergeleitet. Um die amerikanischen und jordanischen Geheimdienstler von seinem Wert und seinem Insider-Wissen zu überzeugen, habe er Videos von Treffen mit "Dschihad-Führern" (vermutlich Zawahiri und Abu Yahya al Libi) weitergegeben und so eine "Fall für die CIA" aufgebaut.

Zunächst habe al-Qaida geplant den jordanischen Geheimdienstler Abu Zaid in Pakistan zu entführen oder zu töten. Letztendlich habe man sich dann doch entschieden ein Treffen mit den CIA-Agenten arrangieren zu lassen und ein Selbstmordattentat auszuführen.
Al-Balawi erklärt er hätte es nie für möglich gehalten, dass CIA und der jordanische Geheimdienst ein Treffen mit ihm vereinbaren würden. Anscheinend ließen sich die Spione jedoch derart täuschen dass Abu Zaid ein Treffen mit seinen amerikanischen Kollegen veranlasste.
Das Treffen fand auf einer CIA-Basis im afghanischen Khost statt. Per Auto habe man ihn dorthin gebracht, so al-Balawi, wo er schließlich direkt vor den Amerikanern und dem jordanischen Kontaktmann seinen Sprengstoffgürtel zündete.

Hilferuf an Berlusconi - Geiselvideo der Al Qaida in Nordafrika


Italiens Staatschef beschimpft gerade Richter im eigenen Land als "Taliban" und hat Mühe seine guten Beziehungen zum libyschen Despoten Muammar al-Gaddafi, der vor wenigen Tagen der Schweiz den Dschihad erklärte, zu rechtfertigen.
Dennoch richtet sich der Italiener Cicala Sergio in einem Hilferuf per Video an den italienischen Premier Silvio Berlusconi.


Sergio war im vergangenen Jahr zusammen mit seiner aus Burkina Faso stammenden Ehefrau im nordwestafrikanischen Mali gekidnappt worden und wird von Al Qaida im Islamischen Maghreb festgehalten. Die militanten Islamisten verlangen angeblich sowohl Lösegeld als auch die Freilassung von Gesinnungsgenossen aus Gefängnissen in Mauretanien und Mali.

Wednesday, February 17, 2010

Ein Oscar für den Mossad - Mord vor laufenden Kameras


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ür Meir Dagan dürften es schwierige Tage und Wochen werden, die ihm bevorstehen. Israel´s Geheimdienstchef ist heute bestimmendes Thema der israelischen Feuilletons. So scharf wie nie zuvor üben die Kommentatoren Kritik am Kopf des Mossad. Die gezielte Tötung eines Hamas-Funktionärs in einem 5-Sterne Hotel in Dubai droht trotz Erfolg der Mission zu einem Fiasko für den einst als besten Geheimdienst der Welt geltenden Mossad.


Mahmoud al-Mabhouh verlässt den Lift, hinter ihm seine Mörder

Alles in allem dürften die israelischen Agenten am 20.Januar frohlockt haben. Mahmoud al-Mabhouh, der in einem Videobekenntnis erst vor wenigen Wochen bestätigte im Jahr 1989 zwei israelische Soldaten entführt und hingerichtet zu haben, war ein Waffenhändler im Dienste der Hamas, Hisbollah und des Iran. Von Dubai aus soll der Palästinenser, der seine Heimat das letzte Mal vor 20 Jahren gesehen hatte, geplant haben in den Sudan und nach China weiter zu reisen. Er war der Mitbegründer des militärischen Hamas-Flügels der Qassam-Brigaden und hatte definitiv Blut an den Händen.

Dennoch verwundert es, dass der Mossad ein bis zu 17köpfiges Killer-Kommando in ein arabisches Emirat entsandt haben soll um späte Rache an einem Staatsfeind zu üben der noch dazu ohne Leibwächter reiste.
Kaum jemand dürfte ernsthaft daran zweifeln dass Mahbouh Opfer einer Mossad-Operation wurde. Die Verweise darauf er habe in Kreisen von skrupellosen Waffenhändlern verkehrt und könnte Opfer eines geplatzten Deals sein, klingen geradezu lächerlich. Viel zu hoch war der Aufwand den Hamas-Mann ins Jenseits zu befördern.

Dubai´s Polizei fahndet inzwischen nach sechs weiteren Verdächtigen, die am Mord beteiligt gewesen sein sollen. Ein Pärchen beispielsweise soll als Gast in der Eingangshalle des Hotels Observation der Zielperson betrieben haben. Die Frau trug einen großen Sonnenhut und eine Sonnenbrille.
In Israel haben sich mittlerweile sechs Männer gemeldet, deren Identitäten von den Killern verwendet wurden. Die britischen, irischen, französischen und deutschen Pässe waren allesamt gefälscht, oftmals waren die Daten und Namen korrekt, die Unterschriften und Passbilder unterschieden sich.

Laut der Ermittler verwendeten die Mörder die gleichen Reisepässe auf Reisen in Südostasien und Europa bevor sie in unterschiedlichen Flugzeugen nach Dubai einreisten.
Nur 19 Stunden dauerte die gesamte Aktion, dann lag Mahmoud al-Mabhouh tot in seinem Hotelzimmer und die verdächtigen Europäer hatten das Golfemirat wieder verlassen. Einer von ihnen, der angebliche Franzose Elvinger flog noch vor der Ermordung al-Mabhouhs über Qatar nach München.


Zwei Mitglieder des Killerkommandos in Tennis-Outfit

Einiges verwundert am Morfall Mahbouh. Zweifelsohne war die Aktion ein Erfolg, die Zielperson wurde ausgeschaltet, seine Mörder entkamen. Still und leise verlief die Tötung, nicht aber ihr Nachhall. Dem Mossad war ohne jeden Zweifel klar, dass Dubai mit Überwachungskameras verseucht ist. Jeder Winkel des winzigen Stadtstaates wird gefilmt und beobachtet, die Luxushotels verfügen über modernste Überwachungstechnik. Nur so gelang es den Ermittlern minutiös den Mord an Mabhouh zu rekonstruieren.

Von den Killern wird man sicher nichts mehr hören. Ihre Identitäten werden unerkannt bleiben, geschützt vom israelischen Staat. Weder in Deutschland, noch in Frankreich oder Irland werden sich die entsprechenden Personen finden lassen. Fingerabdrücke hat die Polizei längst ermittelt, doch auch diese sind im neuen Jahrtausend so schnell austauschbar wie Kontaktlinsen.

Warum ging der Mossad das Risiko ein vor dutzenden laufenden Kameras einen politischen Mord zu begehen? Entweder die Agenten waren unvorsichtig, schlecht vorbereitet und stümperhaft - eigentlich undenkbar aber nicht unmöglich.

In Jordanien klickten in den 1990er Jahren am Flughafen von Amman die Handschellen bei zwei Mossad-Killern, als diese versuchten nach einem Attentat auf Hamas-Auslandschef Khalid Mashaal Jahren das Land zu verlassen. Bei sich trugen sie gefälschte kanadische Pässe. Auch in diesem Fall hatte der Mossad Identitäten echter Personen gestohlen. Damals konnte nur ein Einknicken Israels verhelfen die beiden Geheimdienstler frei zu bekommen.

Im Jahr 2004 versuchte der israelische Nachrichtendienst an neuseeländische Pässe zu kommen und flog dabei auf. Neuseeland brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Israel ab.

Noch während des Kalten Krieges ließen unvorsichtige Mossad-Agenten mehrere gefälschte britische Pässe in einer Bonner Telefonzelle zurück.

Wie andere Geheimdienste auch, dürfte der Mossad aus Fehlern lernen. Ein Mord vor den Dubaier Kameras lässt sich also nur mit einer neuen, offensiven Strategie erklären. Dass seit geraumer Zeit eine aggressivere Vorgehensweise der israelischen Geheimdienste zu beobachten ist, bestätigen inzwischen politische Beobachter im Nahen Osten.
Israel will seinen Feinden zeigen dass man vor nichts zurückschreckt um den Terrorismus zu bekämpfen. Sei es der Mord am Hisbollah-Militärchef Mughniyeh in der syrischen Hauptstadt oder die Tötung des Dschihad-Gründers Shikaki auf Malta, die Botschaft von Dubai scheint klar - der Mossad kann töten wo und wann immer er will.


Mahmoud al-Mabhouh musste sterben nicht nur weil er zwei israelische Soldaten auf dem Gewissen hatte oder für Hamas Waffen einkaufte. Enge Verbindungen zu Teheran und die Gefahr eines erstarkenden Netzwerkes zwischen Beirut, Teheran, Damaskus und Gaza ist die einzig plausible Erklärung weshalb 17 Männer und Frauen diplomatische Eiszeit zwischen europäischen Staaten, Dubai und Israel riskierten. Gerüchten zufolge soll Mabhouh den Konvoi organisiert haben, der im vergangenen Jahr eine Waffenlieferung vom Sudan aus, durch Ägypten nach Gaza bringen sollte. Die Lkws wurden in der sudanesischen Wüste von israelischen Kampfflugzeugen gleich zweimal bombardiert und die gesamte Landung vernichtet.

Die Feinde des jüdischen Staates dürften die recht unmissverständliche Botschaft wahrgenommen haben. Erst einmal aber frohlocken die Gegner Israels. Internationale Kritik lässt nicht lange auf sich warten, Kommentatoren warnen: "Mörder bleiben Mörder, egal ob Hamas oder Mossad".

Tuesday, February 16, 2010

"Osama an Obama" - Al Qaida veröffentlicht Bin Laden Audio offiziell

Nachdem die Tonbandaufnahme zuerst Al Jazeera erreicht hatte, veröffentlichte al-Qaidas Medienabteilung As Sahab heute die Audiobotschaft Osama Bin Laden´s "Von Osama an Obama" offiziell über die dschihadistischen Internetforen.

Die Mörder eines Mörders - Dubai fahndet nach europäischem Killerkommando


Die Ermittlungen der Polizei von Dubai zum Mord am Hamas-Funktionär Mahmoud al-Mabhouh liefern eine elfköpfige Gruppe von Europäern, die im Verdacht stehen als Auftragskiller gehandelt zu haben.



Bei den Personen, die nun mit Haftbefehl auch durch Interpol gesucht werden, soll es sich um sechs Briten, drei Iren, einen Franzosen und einen Deutschen handeln. Zu den irischen Staatsbürgern gehört eine Frau.

Die Gruppe kam in Dubai einen Tag vor dem Mord an al-Mabhouh in verschiedenen Flugzeugen an, trennte sich dann und bildete Teams. Sie bezahlten alle anfallenden Kosten in bar und checkten im luxuriösen Al Bustan Rotana Hotel ein. Einige von ihnen wohnten auf der gleichen Etage wie ihr Opfer.
Laut Dubaier Polizei kommunizierte die Gruppe nicht über Mobiltelefone sondern mit "codierten Kommunikationsmitteln". Der Mord am Hamas-Mann habe lediglich 10 Minuten gedauert und sei sehr leise von Statten gegangen. Al-Mabhouh sei entweder elektrisch betäubt und dann erstickt oder lediglich stranguliert worden.
Nur 19 Stunden nach ihrer Ankunft in Dubai verließen die 11 Europäer das Emirat wieder.

Zwei Palästinenser mit Dubaier-Wohnsitz würden derzeit von der Polizei verhört, hieß es. Sie seien vermutlich Komplizen der Mörder.


Über das deutsche Mitglied des angeblichen Killerkommandos ist wenig bekannt. Michael Bodenheimer soll am 15.Juli 1967 geboren worden sein. Sein Passbild wurde zusammen mit weiteren Fotos und Aufnahmen der Überwachungskamera veröffentlicht.

Monday, February 15, 2010

Die Details zu Detroit - neues Magazin von al-Qaida im Jemen


Al-Qaidas Ableger auf der Arabischen Halbinsel hat ein neues Online-Magazin veröffentlicht. In der 12.Ausgabe des Monatsheftes ist Hauptthema der Anschlagsversuch von Detroit am Weihnachtstag 2009. Die Islamisten gratulieren sich selbst dazu, die Sicherheitsschranken an verschiedenen Flughafen überlistet zu haben und bestätigen dass es sich bei dem verwendeten Sprengstoff um PETN handelte.



Der Attentäter Umar Farouq Abdulmutallab wird als Held gepriesen und seine verhinderte Tat als Reaktiona auf die Verbrechen der USA gegen die Muslime präsentiert.
Amsterdam, so heißt es im Artikel zum Detroit-Anschlag, sei als Anschlussflughafen gewählt worden, da die Niederlande auch eine Kreuzritter-Nation seien, die den Propheten in Zeitungen beleidigt habe und Truppen nach Afghanistan entsendet hat.

Ein weiteres Kapitel des PDF-Dokuments beschäftigt sich mit dem Konflikt im Nord-Jemen. Hier macht al-Qaida klar, dass man die Ideologie und Bestrebungen der schiitischen und damit "abtrünnigen" Houthi-Rebellen nicht teile und eine eigene Agende verfolge, die weder der jemenitischen Regierung noch Teheran oder dem saudischen Königreich diene.

Sunday, February 14, 2010

Taliban-Video zeigt verschleppte französische Journalisten


Zwei französische Journalisten des TV-Senders France-3 erschienen knapp zwei Monate nach ihrer Verschleppung 130km nordöstlich von Kabul in einem Propagandavideo der Taliban.
Die beiden, deren Namen laut französischer Regierung geheim bleiben sollen, appellieren an Präsident Sarkozy die Verhandlungen mit den Islamisten fortzusetzen.


Eine der beiden Geisel erklärte vor der Kamera der Taliban, es gehe ihm gut und er sowie sein Kollege und der afghanische Fahrer und Dolmetscher sie würden gut behandelt.
Wörtlich sprach einer der Enführten direkt Nicolas Sarkozy an und sagte er bestehe darauf dass sich der Präsident dafür einsetze, dass die Verhandlungen über ihre Freilassung so schnell wie möglich zu Stande kommen.


Interessanterweise hieß es, sie seien würden nun bereits seit drei Wochen ohne Informationen über Verhandlungen zwischen Paris und den Islamisten festgehalten.
Wann das Video aufgenommen wurde ist unklar. Beide Journalisten werken gesund, beide bestätigen sie würden von den Taliban gut behandelt und es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut.



Die Pariser Regierung hatte eine Informationssperre über den Fall der beiden Geiseln verhängt. Frankreichs Journalistenverbände reagierten empört und erklärten ihre verschleppten Kollegen wären lediglich ihrer Arbeit nachgegangen und dürften nicht wie Aussätzige oder Abenteurer behandelt werden. Das Schweigen der Regierung Sarkozy über die Entführung, die am 30.Dezember 2009 stattfand nütze niemandem.

Saturday, February 13, 2010

Die Headley-Connection - Anschlag auf deutsche Bäckerei al-Qaida Terror?


Am 16.März 2009 um 06:15 Uhr checkte er ein im Surya Villa Hotel von Puna, in West-Indien. David Coleman Headley bezog Zimmer 202 und checkte am 17.März gegen 08:00 Uhr morgens wieder aus.
Das Surya Villa Hotel liegt im Koregaon Park von Puna, einer Anlage die u.a. ein sogenanntes Ashram beherbergt, eine Lehreinrichtung eines Gurus. Der Guru von Puna, Bhagwan Shree Rajneesh alias "Osho" war in den 1970er Jahren ein beliebter Lehrer für tausende westliche Erleuchtungs-Suchender. Viele verbrachten mehrere Monate, manche Jahre in der hinduistischen Sektengemeinde, vor allem Deutsche.


Ebenfalls in der Nähe des Hotels, dass der US-Amerikaner Headley im Frühjahr 2009 und noch mindestens ein weiteres Mal seit November 2008 besuchte, liegt eine deutsche Bäckerei und das jüdische Kulturzentrum "Chabad House Puna". Hier lebt Rabbi Alter Btzalel mit seiner Familie und leitet das Missionszentrum der ultraorthodoxen Bewegung der Chabad-Lubavitch-Gemeinde.

Nach Angaben der indischen Geheimdienstler besuchte David Headley, Sohn eines pakistanischen Diplomaten und einer Amerikanerin, die indischen Provinzmetropole Puna im Auftrag der pakistanischen Terrorgruppe Lashkar e-Toiba. Er hielt sich nur kurz in der Hippie-Hochburg auf und ließ sich angeblich auf HIV untersuchen.
Auf der Suche nach potentiellen Terrorzielen reiste Headley anschließend weiter nach Mumbai und kundschaftete u.a. die späteren Orte der Attentate vom November 2008 aus.

Angeblich soll auch das Chabad-House in Puna als mögliches Terrorziel für die pakistanischen Dschihadisten ausgewählt worden sein. Die Region ist beliebt bei westlichen Ausländern und wöchentlich von tausenden Touristen frequentiert.

Inzwischen steht Headley in den USA zusammen mit seinem pakistanisch-kanadischen Komplizen Tahhawur Hussein vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen Anschläge auf die dänische Zeitung Jyllands-Posten in Kopenhagen geplant und zu diesem Zweck mit der Lashkar e-Toiba und al-Qaida Elementen in Verbindung gestanden zu haben. Headley erhielt von Husseins Firma ein Alibi und reiste nach Pakistan, Indien und Europa. Jedesmal kundschaftete er Terrorziele aus und lieferte Video- und Bildmaterial an die Lashkar e-Toiba Kontaktleute.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit stehen terroristische Elemente hinter dem heutigen Bombenattentat auf die "German Bakery" in Puna. Da sich der Laden in unmittelbarer Nähe zum jüdischen Chabad-House befindet wird ein islamistischer Hintergrund immer wahrscheinlicher.

Bombenanschlag auf Deutsche Bäckerei in indischer Hippie-Hochburg


Früher war Puna in West-Indien ein beliebtes Reiseziel sinnsuchender Hippie-Touristen aus westlichen Staaten, die sich für ein Leben in Sekten-Kommunen unter Leitung von fragwürdigen Gurus zusammenfanden.
Unter den hinduistisch-buddhistisch Freigeistern befanden sich auch viele Deutsche, einige von ihnen verblieben in Indien und schafften gar den Weg in ein halbwegs normales, drogenfreies Leben.


Solchen deutschen Aussiedlern soll auch die "German Bakery" von Puna gehören, in der heute ein Sprengsatz explodierte. Mindestens acht Menschen starben durch die Bombe, die das komplette Geschäft zerstörte, das als beliebter Treffpunkt von Ausländern galt. Indische Medien berichten es sollen sich mindestens 4-5 Frauen unter den Todesopfern befinden, weitere 30 Menschen seien verletzt worden.
Zunächst meldete die indische Polizei es sei vermutlich eine Gasflasche explodiert, später dann bestätigten die Sicherheitskräfte es handle sich um einen Terroranschlag und ein Ermittlerteam aus Neu Dheli sei auf dem Weg nach Puna.


Interessant ist die Meldung, dass die deutsche Bäckerei im gleichen Gebäudekomplex untergebracht sein soll wie ein Gemeindehaus der jüdischen Chabad-Missionsbewegung. Eine solche Einrichtung war im November 2008 in Mumbai Ziel eines Terroranschlags islamistischer Fanatiker geworden. Damals starben der Rabbi und dessen Familie.
Auch heute ist zu vermuten dass die Bombe wohl eher dem jüdischen Kulturzentrum galt als den deutschen Aussiedlern.

Puna gilt als hinduitische Hochburg, liegt jedoch nicht weit entfernt von der pakistanischen Grenze und hat einen beachtlichen muslimischen Bevölkerungsanteil. Eine Operation der islamistischen Lashkar e-Toiba, die auch hinter den Mumbai-Attentaten stecken soll, wäre durchaus denkbar.

Friday, February 12, 2010

Kriegsdrohung aus Nord-Waziristan


Taliban & Co fühlen sich in die Ecke gedrängt und proben die Offensive - zumindest verbal. In einem Pamphlet aus Nord-Waziristan erklärt eine ominöse "Mudschaheddin Shura" es werde zu einem grenzenlosen Krieg kommen, sollte Pakistans Armee in die Provinz Nord-Waziristan einmarschieren und die Isolierung Süd-Waziristan fortsetzen.



Die Regierung von Islamabad begehe in den Stammesgebieten Verbrechen und breche Abmachungen, erklären die Taliban in Flugblättern, die in den Dörfern Nord-Waziristan verteilt werden. Unter anderem würden massig "Patris" verteilt, das lokale Wort für "Peilsender", die von bezahlten Informanten in der Nähe von militanten Islamisten platziert werden und so den CIA-gesteuerten Drohnen ihre Ziele zuweisen.
Außerdem habe die Armee entgegen ihrer Versprechen die Militärpräsenz in der Region erhöht, neue Checkpoints errichtet, Razzien durchgeführt und Zufahrtsstraßen abgesperrt.

Sollte die pakistanische Armee "auch nur ein einzelnes Dorf in Nord-Waziristan angreifen, wird es zum totalen Krieg kommen", erklären die Islamisten. Die Dörfer in der Gegend seien aufgefordert Räte von Ältesten zu bilden und mit der Regierung Karzai in Afghanistan zu verhandeln. Diese sei zwar ein "Kuffar"-Regime, jedoch ehrlicher und besser als die Machthaber von Islamabad. Die Menschen in Nord-Waziristan sollten sich darauf vorbereiten ihre Heimat im Kriegsfall zu verlassen. Dann müsse man Karzai um Exil bitten, denn der Kampf zwischen Islamisten und pakistanischer Armee würde die Region in ein absolutes Chaos stürzen.


Wie ernstgemeint das Flugblatt ist, bleibt offen. Ohne Zweifel geht es für Taliban, al Qaida & Co in Nord-Waziristan um alles oder nicht. Die bergige Provinz mit ihren Waldstücken und Tälern, bietet eines der letzten Rückzugsgebiete für den islamistischen Terrorismus in den pakistanischen Stammesgebieten. Süd-Waziristan würde vom Militär umkreist und weitestegehend unter Kontrolle gebracht. Ein Großteil der Taliban floh vor der Offensive Richtung Norden, in ein Gebiet in dem sich sogar die al-Qaida Führungsriege aufhalten soll.

Eine Offensive in Nord-Waziristan sei nicht geplant, erklärte vor wenigen Wochen die pakistanische Militärleitung. Washington sieht dies anders. Die Amerikaner wollen dass Pakistan den Terrorsumpf trocken legt, notfalls unter hohem militärischen Aufwand und eigenen Verlusten. Islamabad will so wenig wie möglich, so viel wie nötig leisten um weiterhin auf Washingtons Gehaltsliste zu stehen und als treuer Anti-Terror-Partner zu erscheinen.

Über kurz oder lang wird eine großangelegte Offensive in Nord-Waziristan nicht zu verhindern sein. Ob nach dem Süden nun auch das nördliche Waziristan beinahe kampflos von den Islamisten aufgegeben wird, ist eher unwahrscheinlich.
Das Monster ist dort in die Ecke gedrängt und hat nichts mehr zu verlieren. Islamabad weiß das.

Das Monster - Mullah Toofan ist neuer Anführer der Taliban


D
ie ihn kennen nennen ihn "ein Monster", das "Menschen tötet wie Hühner". Mullah Toofan ( = "Tornado" oder "Sturm") ist der Nachfolge des pakistanischen Taliban-Führers Hakimullah Mehsud, der im Januar bei einem amerikanischen Drohnenangriff in Waziristan so schwer verletzt wurde, dass er wenig später verstarb.


Weiterhin herrscht Unklarheit über das Schicksal Mehsuds. Immer mehr Berichte lassen vermuten, dass der Taliban-Fürst tatsächlich seinen Verletzungen erlag und in seiner Heimatprovinz Orakzai am Khyber-Pass beerdigt wurde. Angeblich brachten die Taliban ihn nach Multan im Landesinneren, wo er letztendlich verstarb.
Einzelne Taliban-Sprecher bestätigten gegenüber pakistanischen Medien den Tod Mehsuds, während der offizielle Pressesprecher Tariq Azzam hartnäckig behauptet Hakimullah Mehsud sei am Leben. Ein Video- oder Tonbandbeweis sei dafür nicht nötig.

Zu vermuten ist dass Mehsud nicht mehr zu den Lebenden gehört, und die Taktik - ähnlich wie bei seinem Vorgänger Baitullah Mehsud - darin besteht so lange den Tod zu dementieren bis sich der Nachfolger innerhalb der Tehrik e-Taliban etabliert hat.

Warum nicht Mehsuds Stellvertreter Wali ur-Rahman sondern der lokale Kommandeur der Orakzai Provinz, Mullah Toofan, die Führung der Taliban übernimmt, ist fraglich.
Toofan der mit richtigem Namen Malik Noor Jamal heißt, gilt als einer der mächtigsten Regionalfürsten der Islamisten.
Seine Brutalität und Kompromisslosigkeit ist ein Anzeichen für eine Entwicklung die überall im Kampf gegen Terrornetzwerke zu beobachten ist: auf einen Hardliner folgen noch radikalere Hardliner.


Mullah Toofan gehört dem Mamozai-Stamm der Provinz Orakzai an, soll allerdings in Kurram ansässig sein. Dort ernannte ihn Hakimullah Mehsud zum Nachfolger von Wali ur-Rahman der den Vizeposten der Tehrik e-Taliban übernahm.
Der 40jährige Toofan fungierte als Imam in der lokalen Moschee seines Heimatdorfes und predigte eine äußerst radikale Version der deobandistischen Lehre. Er soll zwei Söhne und vier Töchter haben, einer seiner Bruder sei derzeit in Dubai geschäftlich tätig.

Eine Videoaufnahme eines Handys zeigt Mullah Toofan vor wenigen Wochen bei der öffentlichen Auspeitschung zweier Jugendlicher. Die beiden Männer waren nach Sharia-Grundlage von einem Taliban-Gericht zu Peitschenhieben verurteilt worden, nachdem sie sich geweigert hatten sich einen Bart wachsen zu lassen und nicht regelmäßig das Gebet verrichteten.

Monday, February 8, 2010

Die deutschen Taliban und Verona Pooth


W
er hätte gedacht dass sich Islamisten um deutsche C-Promis wie Verona Pooth oder Jenny Elvers sorgen? In einem Online-Statement der "Deutschen Taliban Mudschaheddin" erklärten die in Afghanistan ansässigen Extremisten jetzt die Burka sei ein Schutz der Frau vor einer sexualisierten Marketing-Gesellschaft.

"Die muslimische Nation ist stolz auf ihre Frauen, denn die muslimische Frau ist jene, welche diese Umma ausmacht", heißt es, "Sie sind die Mütter der Mudschaheddin! Sie erziehen die Helden dieser Nation, welche die Führer von morgen sein werden!"

Dann erklärt der Anführer der IJU-Splittergruppe, "Und was sind die Frauen eurer Nation?! Nichts! Nur auf das Äußere reduzierte, bedeutungslose Cartoonfiguren, wie ihre aufgesetzten Idole Verona Feldbusch und Jenny Elvers.
Wollt ihr denn nicht endlich begreifen, wie lächerlich eure Welt ist."

Auch der Generalsekretär des Zentrals der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, findet Erwähnung bei den Terroristen. "Mayzek sagte: "Das ist geradezu feige." Wenn ihr über den Islam reden wollt, dann geht zu Muslimen und nicht zu den Heuchlern des Zentralrats für Muslime, die schon lange vom Glauben abgefallen sind und sich nur als Muslime ausgeben. Für welche Religion sollen denn diese Leute Repräsentanten sein, wo sie doch selber keine Ahnung vom Islam haben?"

Einzig der Feind fehlt... - Helmand Offensive die größte seit 2001


"Ein eiterndes Geschwür" - das ist Marjeh in der Sprache des US-Militärs, eine Hochburg der Taliban mitten in Helmand, der wohl am stärksten umkämpften Provinz Afghanistans.
Die Stadt, eigentlich ein Zusammenschluss mehrerer Dörfer, ist die Heimat von etwa 100.000 Afghanen. Tausende haben die Region bereits verlassen, als sie per Flugblatt von der NATO informiert wurden, dass eine Großoffensive bevorsteht.

Das US-Militär, unterstützt von NATO-Einheiten und afghanischen Soldaten will Marjeh und die umliegenden Dörfer der Kontrolle durch die Islamisten entreißen. "Wir werden die Kontrolle über einen wertvollen Besitz übernehmen, den sie seit einiger Zeit kontrollieren", kündigte der Vize-Kommandeur des US-Stützpunktes Camp Leatherneck, George Amland, bereits vergangene Woche an.
In Marjeh haben die Taliban faktisch die Kontrolle übernommen, richten und walten nach Sharia, stellen das einzige Machtmonopol dar und demütigen damit die Zentralregierung von Kabul.

Um zu beweisen dass im neuen Afghanistan keine Macht neben der Regierung Karzai geduldet wird, soll in Helmand eine "show of force" stattfindet. Im Klartext bedeutet dies: in den kommenden Tagen wird rund um Marjeh die größte Militäroffensive der NATO seit Einmarsch in Afghanistan 2001 starten.
Truppen und Versorgungseinheiten wurden in den letzten Wochen zusammengezogen. Alleine 5,000 der 30,000 zusätzlich nach Afghanistan georderten US-Soldaten wurden in der südlichen Unruheprovinz stationiert um die Battalione der ISAF zu verstärken.

Helmand ist zur Hölle für das internationale Militärbündnis geworden. In keiner Provinz Afghanistans ist die Zahl der Sprengfallen-Anschläge höher, nirgends werden britische und amerikanische Truppen häufiger in Hinterhalte gelockt und angegriffen.
Die Wüsten-Provinz ist durchzogen vom Helmand-Fluss, an dessen Ufern Ortschaften und Dörfer weit verstreut liegen. Schlafmohn ist die Haupteinnahme-Quelle der pashtunischen Bauernfamilien und die gesamte Region ist der wichtigste Produktionsort für den Heroin-Grundstoff.

Was in den Spritzen der Junkies von LA bis Moskau landet, stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit von den fruchtbaren Mohnfeldern Helmands. Hier liegt das Problem. Wiederaufbau, landwirtschaftliche Alternativen zum Drogenanbau und ganz allgemeine Entwicklungshilfe ist in Helmand faktisch nicht vorhanden.
Die NATO konzentrierte sich auf militärische Strategien die gewaltige Gegend südlich von Kabul zu sichern, kämpft dabei einen aussichtslosen Abnutzungskrieg gegen islamistische Guerillas, die immer wieder aus dem pakistanischen Belutschistan einsickern.

Den Taliban fällt es durch Schutzgeld-Erpressung und familiäre Strukturen der Pashtunen-Stämme nicht schwer in Helmand eine Bastion des Islamismus zu errichten. Hier findet jene Strategie statt, die Mao einst "der Fisch im Wasser" nannte. Die Islamisten tauchen in den Dörfern Helmands unter, sie legen wöchentlich dutzende Sprengfallen und zermürben die Moral der westlichen Soldaten.
Besonders Großbritanniens Militär leidet in Afghanistans Süden. Hunderte Soldaten der Royal Army starben in Helmand durch die IEDs, tagtägliche Raketen- und Mörserangriffe oder im direkten Gefecht.


Vor zwei Jahren bereits warnten britische Militärs in Helmand und Kandahar würde die NATO an ihre Grenzen stoßen. Die dortigen Gefechte seien die heftigsten seit Amerikas Krieg in Vietnam und für Großbritannien die verlustreichsten seit dem Falklandkrieg.
Frieden in Helmand zu schaffen bedeutet aus Sicht der Anti-Terror-Allianz vor allem eines: Kämpfen. Der Krieg muss, so will es Washington, zum Feind getragen werden. Vereinzelte Patrouillen und "sich im Lager verstecken" soll in der gefährlichsten Provinz Afghanistans Geschichte sein.

Operation "Moshtarak" (Dari für "gemeinsam") soll die Taliban-Herrschaft in Helmand beenden. Anwohner berichten es seien bereits so viele Zivilisten aus der Gegend Richtung Lashkar Gah geflohen dass sich nur noch die turbantragenden Islamisten in Marjeh aufhielten.
Die NATO-Kommandeure erwarten heftige Schlachten und britische Militärs warnten schonmal im voraus, man müsse mit eigenen Verlusten rechnen trotz der tausenden kampfbereiten Truppen.

Schon im Juli und Anfang Dezember 2009 ließ die NATO Offensiven in Helmand durchführen. Mit hunderten Panzern und Hubschraubern wirkten die Militäroperationen wie apokalyptische Endschlachten. Am Ende aber blieb der Feind aus. Auf großen Widerstand stießen die Großoffensiven nie.


Wie zu erwarten zogen sich die Taliban zurück, legten Turban und Kalaschnikow ab, flohen als Zivilisten Richtung Norden oder tauchten einfach in der Bevölkerung Helmands unter. Im Gefecht Mann-gegen-Mann würden die Islamisten innerhalb kurzer Zeit besiegt. Also wählen sie die einfacherer Taktik und bieten keinerlei Angriffsfläche. Sie lassen die NATO ins Leere laufen und attackieren wenige Wochen später wieder mit den versteckten Bomben am Straßenrand oder spontanten Hinterhalten.

Helmands Taliban-Problem ist nicht durch militärische Phyrrus-Siege zu lösen. Der Guerilla-Krieg im Süden Afghanistans ist ein asymmetrisches Abnutzungskrieg gegen den bis heute kein Heilmittel gefunden wurde.
NATO-Soldaten werden sterben. Vielleicht nicht während der Offensive, wohl aber wenige Wochen später. Ob die amerikanischen, britischen und afghanischen Truppen überhaupt Taliban-Kämpfer zu Gesicht bekommen werden ist fraglich.

Fest steht: Das Land am Hindukusch ist mit der jetzigen Zahl westlicher Soldaten nicht zu halten geschweigedenn zu kontrollieren. Was erreicht werden soll, ist die absurde Vorstellung Kabul könne auf dem Land Macht und Stärke demonstrieren, wohlwissentlich dass dort der Kampf lässt verloren ist.

"Ihre Interessen sind überall" - Kampfansage von Jemen´s Al Qaida


Einst vegetierte er in einer Zelle des US-Gefangenenlagers Guantanamo vor sich hin, inzwischen ist Said al Shihri alias "Abu Sufiyan" einer der meistgesuchten Terroristen der Welt. Al-Shihri fungiert derzeit als militärischer Chef der jemenitischen al-Qaida und meldete sich heute in einer neuen Tonbandbotschaft zu Wort.


Said Ali al-Shihri

Hauptthema der Propagandanachricht ist ein Aufruf zum Dschihad auf der Arabischen Halbinsel gegen amerikanische Interessen. Der Dschihad sei Pflicht und müsse gegen Christen und Juden geführt werden. "
Amerikanische und Kreuzritter-Interessen und ihre Agenten finden sich überall", erklärt der Ex-Guantanamo-Häftling. Wo immer sie zu finden seien müssten die Gotteskrieger "so viele Feinde wie möglich vernichten."


Umar Farouq Abdulmutallab bei seiner Verhaftung 25.Dezember 2009

An "die Führer des Dschihad in Khorasan" gerichtet erwähnt al-Shihri den gescheiterten Detroit-Attentäter Umar Farouq Abdulmutallab: "Wir gratulieren den Führern des Dschihad (Osama Bin Laden) und der Ummah zur gesegneten Operation des Helden Umar Farouq".
Amerika, so heißt es am Ende der Audiobotschaft in einem Bin Laden Zitat, werde "niemals Sicherheit erleben bis wir in einem freien Palästina leben".

Im Jemen rufe er die Stämme auf al-Qaida und den Dschihad gegen die korrupten Regime, Marionetten und Sklaven Amerikas zu unterstützen. Die Bombardierung von Zivilisten zeige das wahre Gesicht der jemenitischen Regierung.

Sunday, February 7, 2010

Taliban in ISAF-Uniform


E
in neues Propagandavideo der afghanischen Taliban zeigt neben bislang unveröffentlichten Aufnahmen von Anschlägen und Angriffen auf die US-Armee, auch eine Gruppe uniformierter Islamisten irgendwo im Osten Afghanistans. Zu sehen ist u.a. ein bärtiger Kämpfer mit Sonnenbrille in ISAF-Uniform.




Weitere interessante Szenen zeigen einen Hinterhalt, in dem ein Konvoi des US-Militärs aus nächster Nähe beschossen wird. Mehrere Humvees werden von den Taliban an einem Hang unter Beschuss genommen.

Monday, February 1, 2010

"Umar Farouk Abdulmutallab ist mein Schüler" - Anwar al Awlaki und der Detroit-Attentäter


Lange rätselten Terrorexperten, Geheimdienstler und Journalisten. Hatte der gescheiterte Flugzeugbomber von Detroit, Umar Farouk Abdulmutallab Kontakt zum jemenitischen Prediger und US-Staatsbürger Anwar al-Awlaki?
Der scheue Imam äußerte sich jetzt erstmals selbst und gewährte dem jemenitischen Journalisten Abdulelah Shay´a ein seltenes Interview.


Anwar al-Awlaki, US-Staatsbürger und al-Qaida Sympathisant

Awlaki lebt seit Jahren mit seiner Familie im jemenitischen Exil und gilt als unauffindbar und von Angehörigen seines Stammes geschützt. Durch den E-Mail Kontakt zwischen ihm und dem Amokschützen von Fort Hood, Major Nidal Hasan, gilt Anwar al Awlaki den US-Behörden als gefährlicher Anwerber im Auftrag al-Qaidas. Seine Sympathie für die militanten Islamisten verschwieg Awlaki nie, nannte Hasan nach seiner Bltutat einen "Helden" und erklärte der Dschihad gegen amerikanische Soldaten sei nicht nur erlaubt sondern eine Pflicht.

Der aus New Mexico stammende Sohn eines ehemaligen jemenitischen Ministers soll mittlerweile zum Kern der al Qaida auf der arabischen Halbinsel gehören und als einer ihrer spirituellen Köpfe agieren.
Dass auch der nigerianische Attentäter von Detroit mit Awlaki in Verbindung stand bestätigten zunächst US-Geheimdienstler, später dann auch jemenitische Quellen. Abdulmutallab soll zweimal im Zuge eines Sprachstudiums in den Jemen gereist sein, das letzte Mal im Herbst 2009. Damals verbrachte er mehrere Monate im Land, und besuchte u.a. das Sanaa Language Institute in der Hauptstadt und das Al-Eman Islamzentrum des mächtigen Sheikhs al Zindani.

Mit-Studenten Abdulmutallabs erinnern sich an den Bankierssohn als einen unauffälligen und freundlichen jungen Mann. Erst kürzlich meldete der britische TV Sender Channel 4 News, ihr jemenitischer Korrespondent habe Abdulmutallab persönlich in einem Kaffee in Sanaa zum Interview getroffen. Das Gespräch habe im Rahmen eines Beitrages über die ausländischen Studenten im Jemen stattgefunden und Abdulmutallab habe nichts von seiner radikalen Überzeugung durchblicken lassen.

Jetzt meldete der wohl kenntnisreichste Experte zum Thema der al-Qaida im Jemen, Abdulelah al-Shay´a zu Wort. Der u.a. für Al Jazeera tätige Journalist traf bisher als einziger außenstehender den Anführer der jemenitischen al-Qaida, Nasir al-Wuhayshi alias "Abu Basir" im März 2009 zum Interview. Shay´a, der einem der einflussreichsten Sunniten-Stämme des Jemen angehört, verfügt über sehr gute Kontakt in die islamistische Szene seiner Heimat und spürte im Dezember 2009, kurz nach US-Luftangriffen auf mehrere al-Qaida Trainingslager den Prediger Anwar al-Awlaki auf.


Journalist Abdulelah al-Shay´a
und al-Qaida Führer Nasir al-Wuhayshi


Zum ersten Mal äußerte sich der Imam damals gegenüber al-Shay´a zu den Vorwürfen, er habe den Fort Hood Schützen Major Hasan zu seiner Tat getrieben. Er habe in der Tat über 80 E-Mails mit Hasan ausgetauscht, gab Awlaki zu, in einigen habe der Major ihn gefragt ob es erlaubt sei US-Soldaten zu töten und ob Muslime in einem "ungläubigen Militär" dienen dürften. Awlaki beteuerte aber er habe von den Plänen Hasans nichts gewusst und ihn auch nicht angestiftet. Hasans Tat zu verurteilen liege ihm allerdings fern, denn er habe nach besten islamischem Gewissen gehandelt.

Nun gelang es Abdulelah al-Shay´a erneut den verstecklebenden Prediger eine Stellungnahme zu entlocken. In einem auf Tonband aufgezeichneten Interview erklärte Awlaki vergangene Woche: "Umar Farouq ist einer meiner Studenten, ich stand in Kontakt mit ihm." Der Salafist ging sogar noch weiter: "Ich unterstütze was er getan hat, weil Amerika Israel im Töten der Palästinenser unterstützt und in Afghanistan und im Irak selbst Zivilisten ermordet."

Umar Farouq Abdulmutallab in al-Qaida Propaganda-Montage

Der 38jährige US-Jemenit wies jedes Mitwissen um Abdulmutallabs geplanten Anschlag zurück: "Ich habe ihm nicht gesagt dass er diese Tat ausführen soll, aber ich unterstütze sie...Ich bin stolz auf Umar Farouq."

Darüber hinaus dementierte Awlaki Berichte wonach die jemenitische Regierung mit seinem Stamm über seine Auslieferung verhandeln soll. Laut Awlaki gäbe es keine derartigen Verhandlungen und niemand im Jemen wolle ihn ausliefern.

Al Qaida ruft zum Dschihad in Nigeria


Nach wochenlangen blutigen Unruhen im Norden Nigerias, bei denen hunderte Muslime und Christen ums Leben kamen, äußert sich nun der nordafrikanische Ableger Al Qaidas, die "al Qaida im Islamischen Maghreb" in einem Internetstatement zu den Vorfällen.


Der Anführer der nordafrikanischen al Qaida, Sheikh Abu Mus´ab Abdul Wadood erklärt, die Unruhen seien Massaker an nigerianischen Muslimen ähnlich wie sie bereits in der spanischen Inquisition oder in Bosnien verübt wurden. Er macht den Hass der Christen auf den Islam und die Muslime als Ursache aus und stellt klar das Blut der nigerianischen Muslime sei genauso wertvoll wie jenes der Palästinser, Iraker und Afghanen.


In Nigeria müsse ein Dschihad zur Verteidigung der Muslime geführt werden und daher stehe al Qaida den Nigerianern bei. Die Organisation sei bereit die "Söhne Nigerias auszubilden und zu bewaffnen" heißt es. Nigeria sei Teil des Dschihad und immerhin auch das Geburtsland des "Helden Umar Farouk Abdulmutallab", schreibt der Islamistenführer.