Saturday, February 13, 2010

Bombenanschlag auf Deutsche Bäckerei in indischer Hippie-Hochburg


Früher war Puna in West-Indien ein beliebtes Reiseziel sinnsuchender Hippie-Touristen aus westlichen Staaten, die sich für ein Leben in Sekten-Kommunen unter Leitung von fragwürdigen Gurus zusammenfanden.
Unter den hinduistisch-buddhistisch Freigeistern befanden sich auch viele Deutsche, einige von ihnen verblieben in Indien und schafften gar den Weg in ein halbwegs normales, drogenfreies Leben.


Solchen deutschen Aussiedlern soll auch die "German Bakery" von Puna gehören, in der heute ein Sprengsatz explodierte. Mindestens acht Menschen starben durch die Bombe, die das komplette Geschäft zerstörte, das als beliebter Treffpunkt von Ausländern galt. Indische Medien berichten es sollen sich mindestens 4-5 Frauen unter den Todesopfern befinden, weitere 30 Menschen seien verletzt worden.
Zunächst meldete die indische Polizei es sei vermutlich eine Gasflasche explodiert, später dann bestätigten die Sicherheitskräfte es handle sich um einen Terroranschlag und ein Ermittlerteam aus Neu Dheli sei auf dem Weg nach Puna.


Interessant ist die Meldung, dass die deutsche Bäckerei im gleichen Gebäudekomplex untergebracht sein soll wie ein Gemeindehaus der jüdischen Chabad-Missionsbewegung. Eine solche Einrichtung war im November 2008 in Mumbai Ziel eines Terroranschlags islamistischer Fanatiker geworden. Damals starben der Rabbi und dessen Familie.
Auch heute ist zu vermuten dass die Bombe wohl eher dem jüdischen Kulturzentrum galt als den deutschen Aussiedlern.

Puna gilt als hinduitische Hochburg, liegt jedoch nicht weit entfernt von der pakistanischen Grenze und hat einen beachtlichen muslimischen Bevölkerungsanteil. Eine Operation der islamistischen Lashkar e-Toiba, die auch hinter den Mumbai-Attentaten stecken soll, wäre durchaus denkbar.

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