Friday, January 8, 2010

Al-Qaida´s Verteidigungsminister stirbt durch CIA-Drohne


"Wir lieben den Tod, so wie ihr das Leben liebt" - mit dieser ideologischen Dschihad-Weisheit prahlt al-Qaida bei jeder Gelegenheit. Der Todeskult des Märtyrertums lässt das Netzwerk als unzerstörbar, beinahe unbesiegbar erscheinen. Werden Anführer oder Kommandeure getötet, rücken neue nach. Die nächste Generation egal welcher Führungsebene steht schon immer bereit und so entwickelt sich die Organisation zu einer hiercharchischen Hydra, der nur schwer beizukommen ist.

Einher mit dieser Eigenschaft geht, dass al-Qaida den Tod von Mitgliedern nur zugern bekannt gibt. Auch Dschihadisten trauern, meist aber aus purem Igoismus, weil ein anderer und nicht sie selbst, den glorreichen Märtyrertod sterben durfte.
Egal ob Bin Laden´s vielleicht zu mächtig gewordener "Prinz im Irak", Abu Mussab al Zarqawi oder der Dschihad-Veteran und Chefausbilder Abu Laith al Libi, sie alle wurden im Internet gefeiert, ihr Tod sektenartig zum Sieg verkehrt und zelebriert.

Gestern dann eine weitere Überraschung, eine Todesnachricht quasi im Nebensatz erwähnt. Mustafa Abu al Yazid meldete sich in schriftlicher Form, um das Attentat auf die CIA-Basis in Khost kurz vorm Jahreswechsel, kurzerhand zum Werk seiner Organisation zu erklären. "Dr.Abu Dujana al Khorasani", dessen wahrer Name Humam Khalil al Balawi war, ein Kuwaiter, in Jordanien als Spitzel angeworben, der letztendlich doch wieder die Seiten wechselte, habe aus Rache gehandelt, erklärte al-Qaida im Statement.


Sheikh Abdullah Said al Libi

Al-Balawis Anschlag sei der Preis den die CIA zahlen musste, für die Mordanschläge ihrer Drohnen im pakistanischen Stammesgebiet. Explizit nennt al Yazid den legendären pakistanischen Taliban-Boss Baitullah Mehsud, al-Qaidas Chefplaner für internationale Anschläge, Saleh al Somali und überraschenderweise auch Abdullah Said al Libi. Den Tod dieser drei zu rächen, sei al-Balawis Auftrag gewesen.

Dass Mehsud durch eine Drohne im August ums Leben kam, ist mittlerweile von allen Seiten bestätigt worden, ein Video seiner Leiche exisitert. Saleh al Somalis Tod meldete der TV-Sender ABC mit Hinweis auf Geheimdienstquellen, die sich mit dem "großen Fisch" schmückten.
Bislang hatte es allerdings keine Hinweise gegeben dass Abdullah Said al Libi ebenfalls nicht mehr unter den Lebenden weilt. Der Libyer, ehemaliger Militär in seinem Heimatland, fungierte als al-Qaidas Militärchef in Afghanistan.

Al-Libi leitete die "Lashkar al Zil", oder Schattenarmee, al-Qaidas Söldnertruppe, zusammengesetzt aus Kämpfern verschiedener pakistanischer Gruppen und ausländischer Terrorrekruten. In Analyseschriften und einem Video äußerte sich al Libi in der Vergangenheit zur militärischen Strategie, mit der die NATO in Afghanistan besiegt werden solle. Dabei erwähnte er auch Deutschland´s Afghanistanpolitik und die Tatsache dass eine linksorienierte Regierung eher für einen Abzug der Bundeswehr stimmen würde.

Al-Qaida hatte versäumt den Tod Abdullah Said al Libis zu verkünden. Ähnlich wie bei Abu Laith al Libi, wird der geheimnisvolle Libyer sicherlich in naher Zukunft in einem Propagandavideo in dschihadistischer Manier gefeiert werden.

Aus US-Geheimdienstkreisen ist zu erfahren, al Libi sei womöglich am 17.Dezember 2009 durch den Angriff von mindestens fünf CIA-Drohnen nahe Datta Khel, in Nord-Waziristan getötet worden. Damals waren Hellfire-Raketen in Gebäuden und Autos eingeschlagen. Neun Taliban-Kämpfer des Haqqani-Klans und mindestens sechs ausländische al-Qaida Extremisten waren ums Leben gekommen, unter ihnen der al-Qaida Kommandeur Zuhaib al Zahibi, ein Nordafrikaner.

2 comments:

Anonymous said...

hi! is there an english translation?

Florian Flade said...

concact me via email polinewsinternational@yahoo.com and I´ll give you a quick English summary of this piece.

thanks for the interest!