Monday, June 15, 2009

Starben deutsche Geiseln durch Al Qaida?


BILD NEWS-TICKER:

Montag, 15. Juni 2009, 12:29 Uhr
Im Jemen sind die Leichen von drei Deutschen erschossen aufgefunden worden, die am vergangenen Freitag nördlich von Sanaa verschwunden waren. Bei den Toten handelt es sich nach Angaben eines Sicherheitsbeamten in Sanaa um drei Frauen. Anderen Meldungen zufolge seien insgesamt sieben der neun im Jemen entführten Ausländer tot



15. Juni 2009, 12:30 Uhr

Im Jemen sind nach Angaben eines Sicherheitsbeamten die Leichen von drei Deutschen erschossen aufgefunden worden. Sie waren möglicherweise am Freitag verschleppt worden. Allerdings hatte es nie Lösegeldforderungen gegeben.

Unbekannte haben im Jemen drei deutsche Frauen getötet, die am vergangenen Freitag nördlich von Sanaa verschwunden waren. Das sagte ein hochrangiger Beamter des jemenitischen Innenministeriums. Die Leichen wurden seinen Angaben zufolge in der Provinz Saada gefunden. Die Frauen seien durch Schüsse getötet worden, hieß es. Vom Auswärtigen Amt liegt bisher keine Stellungnahme dazu vor.

http://www.welt.de/politik/article3928023/Drei-der-im-Jemen-entfuehrten-Deutschen-angeblich-tot.html


Der Jemen gehört auf der Liste der Länder in denen das Risiko als westlicher Tourist entführt zu werden, zu den Top 5. Nirgends sonst in der arabischen Welt werden so oft Ausländer als Geiseln verschleppt und dann in Stammeskonflikten und der Lösegeld-Maschinerie als Ware gehandelt.
Am Freitag entführten unbekannte eine Gruppe deutscher Staatsbürger nördlich der Hauptstadt Sanaa. Insgesamt sieben Deutsche, darunter ein Ehepaar und ihre drei Kinder sowieso eine Südkoreanerin und ein Brite sollen sich unter den neun verschwundenen Personen befinden.
Ort der mutmaßlichen Entführung ist die Provinz Amran, nördlich von Sanaa. Noch bevor irgendwelche Informationen über die eventuellen Geiselnehmer auftauchten teilte das jemenitische Innenministerium mit, die Deutschen seien von den zaiditischen Rebellen des Houthi-Stammes entführt wurden. Die Klans der schiitischen Sekte befinden sich seit Jahren im Aufstand gegen die Regierung von Präsident Abdullah Saleh und nutzen mehrfach europäische Geiseln um Stammesangehörige aus Gefängnissen freizupressen und den militärischen Druck auf ihre Heimatregion zu verringern.
Jemens Regierung führt immer wieder Krieg gegen die schiitischen Rebellen, deren Verbreitungsgebiet sich hauptsächlich auf den bergigen Norden des Landes beschränkt. In der Gegend in der heute einheimische Hirten die Leichen von drei deutschen Frauen fanden, befindet sich allerdings der Ort Al Nashour, ein Rückzugsgebiet und Aufenthaltsort saudischer, kuwaitischer und jemenitischer Al Qaida Kommandeure.



Anders als in den vorangegangenen Fällen dementierte die Führung der Rebellenorganisation sofort etwas mit einer Entführung zutun zu haben. Man sei nicht für das Verschwinden der Europäer verantwortlich.
Die Reihen der Verdächtigen lichten sich also zunehmend. Bewahrheitet sich die schlimmste Befürchtung, dann könnte sich am Ende Al Qaida als verantwortliches Element herausstellen. Im Zuge des weltweiten Franchising-Prinzips des Terrornetzwerkes wächst seit Jahren im Jemen die Organisation heran die sich seit letztem Jahr offiziell “Al Qaida auf der Arabischen Halbinsel” nennt, und einen Dschihad vom Jemen aus, auch gegen das saudische Regime führen will. Experten zufolge ist der jemenitische Al Qaida Ableger inzwischen derart gefährlich und gewachsen, dass ausländische Kämpfer von Afghanistan aus in den Jemen reisen um dort im Heiligen Krieg zu kämpfen.

Ich berichtete über die wachsende Gefahr durch die jemenitischen Islamisten bereits im März.
Noch
gibt es keine Bestätigung dafür dass Al Qaida für den Tod der deutschen Staatsbürger verantwortlich sein könnte, Audiobotschaften und schriftliche Statements der Gruppe im Internet lassen allerdings darauf schließen dass eine Entführung in die Taktik zur Intensivierung des Dschihad in der Region passen würde. Geiseln ohne Forderung, ohne Videobotschaft oder auch nur Bestätigung zu erschießen passt trotz aller Verdachtsmomente nicht in das Schema der Bin Laden-Jünger.
Möglicherweise handelten die Terroristen aus Rache. Gestern erst meldete das Innenministerium jemenitische Sicherheitskräfte hätten am Freitag östlich der Hauptstadt einen gesuchten hochrangigen Al Qaida Finanzier verhaftet. Hassan Hussein Bin Alwan, ein saudischer Staatsbürger, soll Hauptverantwortlicher gewesen sein für globale und regionale Finanztransaktionen, die Versorgung der verschiedenen mit Al Qaida allierten Gruppierungen in der Region mit Geld und Material.
Es wäre nicht überraschend, sollte Al Qaida im Nachhinein ein Statement oder sogar Videomaterial liefern, in dem verdeutlicht die Deutschen wären aufgrund des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr hingerichtet worden.

Damit wird klar wovor Geheimdienstler warnten: Al Qaida wird versuchen durch gezielte Anschläge und Entführungen von deutschen Staatsbürgern die Bevölkerung der BRD im Wahljahr 2009 zu beeinflussen.

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