Thursday, June 11, 2009

Die Finanzkrise trifft sie alle...


Selten war der Aufruf so direkt: Al Qaida braucht Geld, die Anhänger und Unterstützer des Heiligen Krieges sollen Spenden für die kämpfenden “Brüder in Afghanistan”.


In einer neu veröffentlichten Audiobotschaft ("Ratschlag an das türkische Volk"), präsentiert als Video mit Standbild und türkischen Untertiteln, ruft der offizielle Emir der Al Qaida in Afghanistan Sheikh Mustafa Abu al Yazid alias “Sheikh Abu Said” im Besonderen die türkischen Muslime auf Geld für den Dschihad am Hindukusch zu spenden.

“Spenden und den Dschihad zu unterstützen ist eine religiöse Pflicht, somit ist der Dschihad mit Geld auch eine Pflicht”, erklärt der aus Ägypten stammende Bin Laden Vertraute. “Wir hier auf den Schlachtfeldern Afghanistan leiden an Geldmangel, an einer Abschwächung unserer Operationen durch das Fehlen von finanziellen Resourcen”.
Weiter heißt es viele Mujaheddin könnten dem Dschihad nicht beiwohnen, da sie nicht über die finanziellen Mittel verfügten in die Länder des Dschihad zu reisen.
Speziell an die türkischen Muslime gerichtet lobt Abu al Yazid deren Einsatz und Mut, viele “türkische Brüder” seien Märtyrer geworden und somit zum Stolz der Ummah in der Türkei. Gegen Ende des Videos sind Szenen zu sehen in denen in Afghanistan getötete türkische Al Qaida Kämpfer meist nachts begraben werden.
Da der Al Qaida Anführer an einer Stelle seines Aufrufes von den Verlusten der US-Koalition in Afghanistan spricht und dann auf Ex-Präsident Bush verweist dürfte es sich bei der Tonbandbotschaft um eine ältere Aufnahme handeln, die jetzt veröffentlicht wurde weil Al Qaida anscheinend finanzielle Schwierigkeiten bekommen hat, möglicherweise durch ein Ausbleiben der Spenden aufgrund der weltweiten Finanzkrise.
Hauptunterstützer des finanziellen Dschihad waren immer Geldgeber aus dem Nahen Osten, besonders der Golfstaaten und Saudi-Arabien. Geschäftsleute, Sympathisanten und sogar Politiker kauften sich einerseits mit diesen Geldern an Al Qaida frei vom islamistischen Terror in ihren Ländern, gegen Hotels, Diskotheken und die herrschenden Familien der Emirate, andererseits sahen es viele als ihre religiöse Pflicht, als Tat im Namen Gottes.

Womöglich kann zudem Al Qaida doch nicht in dem Maße vom afghanischen Drogenhandel profitieren, wie viele Experten des US-Verteidigungsministeriums annahmen. Den Taliban bringt die Heroin-Produktion und der Schmuggel über Zentralasien und den Iran nach Europa und Russland Millionenerträge jährlich, die hauptsächlich in den pakistanischen Stammesgebieten als Gäste betrachteten ausländischen Al Qaida Kämpfer können nur hoffen von diesem Kuchen ein Stück abzubekommen denn sie selbst sind nicht mehr in der Lage aktiv in den Drogenanbau und Handel einzugreifen.

Taliban: Wir regieren Kunduz

Al Jazeera berichtete heute über die verstärkte Präsenz der Taliban in der nordafghanischen Provinz Kunduz. Etwas über 700 deutsche Soldaten sind in der Region stationiert und sollen im Zuge des ISAF-Kommandos Friedenssicherung betreiben. Vor wenigen Wochen starb hier der erste deutsche Soldat in einer direkten Kampfhandlung seit Ende des Zweiten Weltkrieges.
Wie die Aufnahmen von Al Jazeera beweisen zeigen sich die Taliban offen in Kunduz, preisen stolz die Zahl ihrer Kämpfer und Selbstmordattentäter. Checkpoints und Kontrollposten hätten die Islamisten in den letzten Monaten in der Provinz errichtet, sie würden finanziell unterstützt uns seien mit mehreren hundert Mann ein schlagkräftiger Gegner.
Dies alles zu einer Zeit in der die Afghanistan-Koalition plant den Norden des Landes als Versorgungsroute für die NATO-Truppen zu erschließen. Pakistan und seine Unruheprovinzen werden als Ort für die Lieferung und den Transport von militärischen Gütern für die multinationale Truppe in Afghanistan immer gefährlicher und riskikoreicher.





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