Friday, July 31, 2009

Drohung an China - so professionell wie nie


Auf ungeahnt professionelle Weise präsentiert sich die chinesische Abteilung der Al Qaida, die "Islamic Party of East-Turkestan" in einer neuen Propaganda-Veröffentlichung.


Es ist eine Bestandsaufnahme der "barbarischen Massaker" an den Uiguren in der Provinz Xinjiang und eine Drohung dass die Verbrechen der chinesischen Ungläubigen "nicht unbeantwortet bleiben werden".
In Zawahiri oder Al Libi Manier taucht im Video Abdul Haqq al Turkistani auf, der von Bin Laden mit Dschihad in Chinas westlichster Provinz beauftragt wurde. Al Turkistanis gesicht ist unkenntlich gemacht, er sitzt mit einer Kalaschnikow in der Hand vor einem Mikrofon auf dem das Logo des chinesischen Al Qaida Medienabteilung "Sawt al Islam" prangt.
Insgesamt erscheint das Video vergleichbar professionell verarbeitet wie die Produktionen der As Sahab oder des nordafrikanischen Al Qaida Zweigs.

UPDATE II zu "3 Ausländer im Nord-Irak entführt"


Letzter Stand der Informationen ist, dass die drei vermissten Amerikaner versehentlich die iranisch-irakische Grenze im Kurdengebiet nahe Ahmed Awaa überquerten als sie sich auf einer Wanderung befanden.
Sie gehörten zu einer vierköpfigen Reisegruppe die zunächst über die
Türkei in den Nordirak reiste, dort Erbil und Sulaimaniyah besucht. Danach fuhr die Gruppe mit einem Taxi in Richtung Halabja. Einer der Amerikaner erkrankte wohl, also brachen nur drei der Touristen zur Wanderung auf, die sie durch die Pistazienwälder des iranischen Grenzlandes führte.
Hier sollen sie auf iranische Armeeeinheiten gestoßen sein, die die drei aufgrund einer illegalen Grenzüberquerung festnahmen.

Die Informationen sind spärlich und teilweise widersprüchlich:

1. Zunächst hieß es nur drei Ausländer seien nahe Sulaimaniyah im Kurdengebiet verschwunden und mutmaßlich entführt.

2. Wenig später nannten mir Quellen aus der islamistischen Szene es handle sich um US Soldaten die in der Nähe von Halabja entführt worden seien.

3. Kurdische Offizielle erklärten am Abend man gehe davon aus dass drei westliche Journalisten vermisst werden. Sie seien auf dem Weg nach Khurmal gewesen.

4. AP zitiert nun kurdische Sprecher die Vermissten seien "Amerikaner" jedoch weder Militärs noch Journalisten sondern angeblich "Touristen" die versehentlich über die iranische Grenze "gewandert" seien und von iranischen Soldaten verhaftete wurden.

Vorboten des Bürgerkrieges im Irak


US Truppen beendeten vor wenigen Wochen ihre Patrouillen in irakischen Städten, die Sicherheitskräfte der irakischen Regierung übernahmen die Sicherheit im Land.
Die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich bis heute nicht, es kam zu einer Explosion der Gewalt, Al Qaida steht weiter in der Defensive obwohl es gerade in Al Anbar, Diyala und rund um Mossul neue Hinweise auf ein Erstarken der Dschihadisten gibt.

Erste Anzeichen für eine gefährliche Zukunft ohne die Präsenz der US Truppen zeigten sich dann heute als vor vier schiitischen Moscheen in Bagdad fast zeitgleich Autobomben und Sprengsätze explodierten und 29 Menschen töteten.
Ziel der Attentate waren zweifellos die schiitischen Pilger, und nur ein Grund scheint denkbar wieso genau jetzt wieder Anschläge auf Zivilisten gehäuft auftreten: der Bürgerkrieg soll wieder aufflammen.
Den dschihadistischen Elementen im Irak erscheint der Zeitpunkt gekommen die ethnischen Differenzen zwischen Sunniten und Schiiten wieder blutig zu entfachen. Mit den Massenmorden an schiitischen Gläubigen wollen die Islamisten Racheakte der Milizen, Polizei und irakischen Nationalgarde provozieren, die wiederum sunnitische Zivilisten zur Gegengewalt anstacheln. Die Spirale der Gewalt soll sich wieder drehen, obwohl sie realistisch gesehen nie zum erliegen kam. Keiner außer die Milizen der politischen Parteien, die Marionetten der religiösen Führer, der Nachbarstaaten und der Kriegsfürsten kontrollieren Iraks Gefängnisse und Sicherheitskräfte. Tagsüber gehen viele Milizionäre ihrem Dienst als Polizist nach, bei Nacht werden sie zu raubenden, mordenden Banden die Rache nehmen für die Tötung von Glaubensbrüdern bei Anschlägen der sunnitischen Fanatiker.

Angefeuert wird dieser Hetzkessel der ethnisch motivierten Gewalt nicht nur durch Al Qaidas Bomben sondern auch durch den Einfluss der iranischen Mullahs, der saudischen und ägyptischen Geldgeber die einen wachsenden schiitischen Einfluss in der Region fürchten und den Irak nicht zur Ruhe kommen lassen wollen.

In einem Al Jazeera Bericht sind Bilder zu sehen die weitere Gewalt erahnen lassen.
Irakische Soldaten, die eigentlich schiitische Flüchtlinge in einem Auffanglager beschützen und betreuen sollen fahren mit ihren Geländewagen in eine Gruppe von Demonstranten die gegen die schlechten Lebensbedingungen im Flüchtlingslager protestiert hatte. Zu sehen sind außerdem gewaltsame Übergriffe der Polizisten und Soldaten auf Zivilisten. Viele der im Lager lebenden Menschen gehören den pro-westlichen Volksmujaheddin an, einer antiiranischen Oppositionsbewegung. Ihre Anhänger hatten unter Saddam Hussein dank ihrer Ablehnung des Mullah Regimes in Teheran Zuflucht gefunden, werden nun aber von den proiranischen Milizen des Irak misshandeln, oft sogar in den Iran verschleppt und dort inhaftiert.

Al Jazeera Report: 3 Ausländer im Nord-Irak entführt


UPDATE II:

Mittlweile heißt es von kurdischer Seite es handle sich bei den Vermissten um ausländische Journalisten die auf dem Weg nach Khurmal waren. Das irakische Militär habe einige persönliche Gegenstände gefunden, von den Personen fehle jede Spur.

Wie ich gerade von meinen Quellen erfahren habe sollen die drei im Nordirak vermissten Personen US Soldaten sein. Sie verschwanden am späten Abend in der Nähe von Halabja.

Al Jazeera meldete gerade es gebe Hinweise auf eine Entführung von drei Ausländern östlich der nordirakischen Stadt Sulaimaniyah.
Im Kurdengebiet bildet die Metropole einen ethnischen Krisenherd. Sunnitsche Araber wurden vom Saddam-Regime dort angesiedelt um die kurdische Mehrheit der Region zu unterwandern. Gleichzeitig fand Gewalt zwischen kurdischen Extremisten und schiitischen wie turkmenischen Minderheiten statt. Flüchtlingswellen ließen ab 2004 viele Teile Sulaimaniyahs ethnisch wieder homogen werden, religiöse und politische Fanatiker sickern weiterhin ein, Al Qaida nutze die Differenzen zwischen den muslimischen Volksgruppen um Terror zu säen.

Tätig sind in der Kurdenregion u.a. ausländische Firmen wie Kellog, Siemens, General Electrics und andere, die dort Infrastruktur, wirtschaftliche und industrielle Projekte aufbauen und die Rohstoffförderung zu modernisieren. Meist arbeiten, reisen und leben die westlichen Mitarbeiter jener Konzerne nur unter dem Schutz privater Sicherheitsdienste oder der kurdischen Privatmilizen.

Lange waren im Irak keine westlichen Ausländer mehr entführt worden, zuletzt erklärte das Innenministerium man gehe davon aus dass die letzten vermissten britischen Geiseln vermutlich tot seien.

Zorionak zuri!


- ist Baskisch und heißt: Alles Gute! (zum Geburtstag)

Heute vor 50 Jahren entschieden sich einige baskische Studenten in der spanischen Diktatur ihre eigene kleine Revolution zu starten. Nationalismus gepaart mit marxistischer Ideologie für die Unabhängigkeit ihrer Heimat und das Ende einer despotischen Herrschaft die ihre Kultur, Sprache und Traditionen bedrohte.

"Das Baskenland und seine Freiheit" übersetzt Euskadi Ta Askatasuna (ETA) sollte diese Bewegung heißen die sich dank der Arbeitslosigkeit, dem historisch traditionellen Misstrauen gegenüber der Zentralregierung von Madrid und dank mafiöser Strukturen über Jahrzehnte behaupten konnte. ETA setzte auf einen Kampf der weitaus unblutiger war und ist als der ihrer nordirischen Terrorkollegen oder der palästinensischen Unabhängigkeitskämpfer.
Während die Ziele immer klar schienen, stritt die Führung der Gruppe stets über die Vorgehensweise. Polizisten, Richter und Soldaten zu töten erschien legitim, Bomben in zivilen Gegenden zu zünden war umstritten und sollte nur geschehen wenn die Bevölkerung gewarnt würde. Hohe Opferzahlen ihrer Attentate, das realisierte ETA schnell, würden sie als Organisation absterben lassen, denn sie war darauf angewiesen im Baskenland wie "ein Fisch im Wasser" zu existieren. Unterstützer und Helfer durften nicht vergrault werden indem man nur noch zum Massenmörder wird.

Diese Strategie scheint ausgedient zu haben nachdem Spaniens Behörden ihren Anti-Terror-Kampf verstärkt hatten. Unzählige Verhaftungen ließen ETA schrumpfen, politisch wollten die Basken längst einen anderen weg gehen, die Zustimmung zu den Militanten betrug jüngst maximal 10-12%. Die Unzufriedenheit im Baskenland ist nicht verschwunden, die Eigenständigkeit der Region durch Gewalt und Terror zu erhalten, halten die wenigsten noch für den richtigen Weg.

Nicht nur Spanien wartet gespannt, ob es zum Jahrestag heute einen weiteren Anschlag geben wird.
Vorgestern im baskischen Burgos, gestern im Süden Mallorcas, wo die nächste Bombe hochgehen wird weiß niemand. Angeblich seien noch mindestens zwei Autobomben (Mercedes Minivans) in Spanien unterwegs, eine hatte bereits in Burgos 65 Menschen verletzt.

Ein Anschlag im Norden, ein Anschlag im Süd-Osten, logischerweise müsste nun ein Attentat im westlichen Landesinneren folgen: Madrid könnte Ziel werden, oder Valencia, vielleicht sogar Sevilla.

Interessanterweise gibt es bis jetzt keine offiziellen Bekennerstatements. Weder Anrufe, noch schriftliche Hinweise, keine Internetbotschaft, kein Video, kein Tonband - nur Vermutungen dass der Terror-Dinosaurier wieder zugeschlagen hat.
Zum 50.Geburtstag versetzen die baskischen Extremisten Spanien in Angst und Schrecken. Gezielt attackieren sie Tourismus und Sicherheitskräfte, paralysieren Urlauber und Einheimische gleichermaßen. Madrid steht schwach und hilflos dar, alle Maßnahmen zur Terrorbekämfung scheinen zwecklos gewesen zu sein. Jetzt heißt es den nächsten Anschlag verhindern und die Opferzahl möglichst gering zu halten.

Al Qaida tötet jemenitische Soldaten


UPDATE:


Mehr Informationen über die Vorgänge heute:

Jemenitische Soldaten kamen durch Al Qaida Kämpfer in der Region Marib unter Beschuss, zwei Militärs kamen sofort ums Leben, mehrere wurden verletzt. Die Angreifern erbeuteten dabei Ausrüstung, Waffen, Munition und ein Fahrzeug.
Danach startete die jemenitische Armee eine Anti-Terror-Operation und töteten während einer Razzia den gesuchten Al Qaida Kommandeur Aed Saleh al Shabwani, verwundeten vier weitere Terroristen. Bei dieser Aktion starb ein weiterer jemenitischer Soldat.
Die Armee zerstörte nach dem Einsatz die Gebäude Al Shabwanis, die als Unterschlupf der Islamisten genutzt worden seien.


Wie die jemenitische Agentur "Mareb Press" heute berichtete, griffen Al Qaida Kämpfer östlich der Hauptstadt Sanaa,
in der Provinz Marib Sicherheitskräfte in einem Hinterhalt. Mindestens fünf jemenitische Soldaten, 10 weitere wurden verletzt.
Außerdem kam ein Zivilist bei den Gefechten ums Leben.

Die Islamisten hätten nach dem Hinterhalt auf eine Patrouille der 101 Brigade zudem ein Militärfahrzeug, Ausrüstung und Waffen erbeutet, heißt es.

Aus der Armeeführung heißt es Al Qaida Elemente hätten sich in der Region Dhamar mit lokalen Stämmen zusammengeschlossen und wollten das Gebiet der Kontrolle der Regierung entreißen.

Thursday, July 30, 2009

Abu Yahya x 3


Die Auftritte vom neuen Superstar des Dschihadismus, Abu Yahya al Libi, kommen wie am Fließband. Al Qaidas Chef-Propagandist meldete sich innerhalb von nur einer Woche gleich dreimal mit Videobotschaften zu Wort. Dabei vollführte der Libyer auf dessen Kopf das US-Verteidigungsministrium 5 Millionen Dollar ausgesetzt hat eine Weltreise, von den Foltergefängnissen seiner Heimat, über Somalia am Horn von Afrika bis in das nordpakistanische Swat-Tal.

1. Sieg oder Märtyrertum im Swat


In gewohner Manier präsentiert sich Abu Yahya al Libi als Polit-Prediger, erläutert untermauernd mit religiösen Phrasen der Konflikt in Swat sei wie der Gazakrieg für die Palästinenser, eine Tragödie herbeigerufen durch die Marionetten der Amerikas und Israels. Pakistans Armee haben den Taliban durch die Offensive nicht geschadet, sondern lediglich das eigene Volk in Leid gestürzt.

2. In Erinnerung an ein Folteropfer


Ali Mohammed al Fakheri, so soll der richtige Name jenes Mannes sein, den Abu Yahya in diesem Video huldigt. Unter seinem Kampfnamen "Ibn Sheikh al Libi" agierte der libysche Landsmann als Trainer in einem Al Qaida Lager in Afghanistan vor 9/11. Im November 2001 griffen ihn pakistanische Sicherheitskräfte auf als er aus Afghanistan floh. Das US-Militär schickte ihn nach Guantanamo, er soll gefoltert worden sein bevor man ihn 2006 den Behörden in Libyen übergab. In einem dortigen Gefängnis soll das Regime ihn derart gefoltert haben dass er Selbstmord in seiner Zelle beging.

Natürlich kommt für Al Qaida der religiös verbotene Suizid nicht als Todesursache in Frage. Für Abu Yahya steht fest sein Landsmann und ehemalig ranhoher Dschihad-Ausbilder wurde von den Folterknechten Gaddafis ermordet. Damit wird er trotz achtjähriger Abwesenheit vom Schlachtfeld posthum zum Märtyrer und Held verklärt.

3. Ein Sommer des Sieges in Somalia


Heute erschien das jüngste Werk der As Sahab mit Abu Yahya al Libi in der Hauptrolle. Das Video-Statement beschäftigt sich mit den Erfolgen des Dschihad in Somalia, mit dem Sieg des wahren Islam über die Korrupten, Ungläubigen, Marionetten und Verräter. Abu Yahya lobt die militärischen Siege der Al Shabaab Miliz, würdigt deren Treueschwur auf Al Qaida und Osama Bin Laden und ruft die Gotteskrieger am Horn von Afrika auf den Dschihad fortzuführen.

In einem Interview bestätigte am Montag erst Somalias Präsident Sharif Ahmed er wisse dass Abu Yahya al Libi von Osama Bin Laden persönlich mit der Überwachung des Dschihad in Somalia beauftragt wurde. Der libysche Extremist und ehemalige Bagram-Häftling übernehme direkt die Steuerung der Al Qaida verbündeten Gruppen auf dem afrikanischen Kontinent.
Al Qaida im Maghreb unterwarf sich bereits dem Befehl Al Libis.

Bald neues von Al Qaida: der weise Zawahiri


Al Qaidas Medienabteilung As Sahab kündigte heute ein neues Video an, welches bald veröffentlicht werden soll.


Dem Werbebanner zu entnehmen ist dass es sich um ein Interview mit Ayman al Zawahiri handelt.
Man darf gespannt sein zu welchen Themen sich der Bin Laden Vize äußern wird, das Erscheinen der Staatsoberhäupter Putin, Obama und Chatami lässt einiges vermuten.

ETA bombt sich in den Geburtstag


Der 31.Juli 1959 markiert in der Geschichte Spanien ein entscheidendes Datum.
An jenem Tag vor fast genau 50 Jahren gründeten marxistisch orientierte Studenten der Universität Bilbao eine Gruppierung, deren erklärtes Ziel eine bewaffnete Revolution zur Befreiung des Baskenlandes von Francos Diktatur war.cVon dieser Gründung einer
ideologischen Untergrundbewegung als Splittergruppe der bereits vorhandenen aber als zu moderat eingestuften baskischen Nationalistenpartei, bis zum ersten Toten durch den Terror der "Euskadi Ta Askatasuna" dauerte es fast 10 Jahre. Erstmals im Juni 1968 übernahmen ETA Mitglieder die Täterschaft für den Mord einem Guard Civil Beamten. Seitdem sollen durch die Bomben und Kugeln der baskischen Extremisten über 800 Menschen ums Leben gekommen sein, darunter viele Polizisten, Soldaten, Richter, Offizielle der Regierung, baskische Regime-Sympathisanten und immer wieder Zivilisten.

ETA stieg durch die zumindest offiziell akzeptierte Entwaffnung der IRA, das Ende der RAF und der Roten Brigaden zur ältesten aktiven Terrorgruppe Europas auf. Für Spaniens Regierung ist sie ein Erzfeind, ein lästiges Überbleibsel der Geschichte das schon oft totgesagt aber anscheinend nicht tot zu kriegen ist.
Angeblich, so hieß es noch 2007, verfüge ETA nur noch über 80-100 Mitglieder und maximal 200-300 Unterstützer, die meisten in Nord-Spanien, aber auch in Frankreich und Belgien. Die meisten ihrer ideologischen und militärischen Anführer konnten spanische Sicherheitskräfte in den vergangenen Jahren verhaften, etliche Bombenbastler wurden im Ausland geschnappt, die politische Führung der Organisation schien gezähmt.

Was ETA neben sämtlichen sicherheitspolitischen Aspekten den Todesstoß versetzt haben soll, war jedoch das Wegbrechen der zivilen Unterstützer. Man konnte sich nicht mehr auf eine Basis in der baskischen Bevölkerung stützen, der Ruf nach Unabhängigkeit und Freiheit erschien in einem geeinten, globalisierten Europa wie eine Farce und die Revolution eingeholt von der Historie selbst. Spätestens seit den Anschlägen auf die Madrider Pendlerzüge, verübt von Al Qaida Zellen, stellt sich Spanien geschlossen gegen den Terror und das Morden, egal in welcher Form, für welche Ziele und Ideen.

Dann kam der 29.Juli 2009. Gerade als die Sonne im nordspanischen Burgos aufging erschütterte eine gewaltige Explosion einen Wohnkomplex nahe einer Station der Guardia Civil. Eine Autobombe (200kg Sprengstoff) zerriss die Fassade eines mehrstöckigen Gebäudes, ließ Fensterscheiben noch in weiter Entfernung zerbersten. Bewohnt war das Ziel der Terroristen von Polizeibeamten und ihren Familien. Wie durch ein Wunder wurden nur 65 Menschen verletzt, die meisten davon durch Glassplitter.
Was schockierte an diesem Anschlag waren nicht so sehr die Bilder, die tatsächlich mehr dem Irak oder Afghanistan glichen als West-Europa, sondern vielmehr die Tatsache dass es keine Warnung gegeben hatte. Üblicherweise meldete sich ETA immer bis zu Stunden vor einem geplanten Attentat und nennt den Ort an dem die Bombe platziert ist. So sollen zivile Opfer minimiert werden, aber die mediale und psychologische Wirkung erhalten bleiben.
Diesmal gab es keine Warnung, keinen Anruf bei den üblichen baskischen Zeitungsredaktionen, Radio- oder Fernsehstationen. Die Bombe kam überraschend und sie kam um zu töten, wie der verantwortliche Polizeichef von Burgos mitteilte.

Nun vor wenigen Minuten die Meldung aus Mallorca. Westlich von Palma, in der Ortschaft Palmanova hat es eine Explosion vor einer Polizeistation gegeben, mindestens zwei Polizisten kamen dabei ums Leben, es soll Verletzte geben. Die Behörden entschieden die Baleareninsel abzuriegeln um den Bombenlegern, die sich mit großer Wahrscheinlichkeit noch auf Mallorca aufhalten, eine Flucht nicht zu ermöglichen.

Der Terror kommt zurück nach Spanien, er kommt in einer nie dagewesenen Form und er ist wahrscheinlich noch nicht zu Ende. Geheimdienste in der Region hatten Informationen in den letzten Wochen erhalten: drei Mercedes-Vans seien von ETA zu Autobomben präpariert worden und auf dem Weg zu Anschlagszielen. Nun schlug ETA innerhalb von zwei Tagen zweimal zu. Wieder trifft es Sicherheitskräfte, diesmal weit entfernt vom Baskenland, auf der Touristeninsel Mallorca, ganz in der Nähe des Feriensitzes der spanischen Königsfamilie.

ETA will beweisen dass sie lebendig sind, dass die Anti-Terror-Maßnahmen der letzten Jahre nichts nützen um die Hardliner der Gruppe davon abzubringen weiter zu bomben. Einerseits will man Rache üben für die dutzenden Verhaftungen ranghoher Mitglieder, zuletzt in Süd-Frankreich, dann möchte man das 50.Jubiläum der Gruppe nicht verstreichen lassen ohne zu zeigen wie aktiv man trotz der Jahrzehnte des mühsamen Kampfes noch ist. Guardia Civil, Terrorermittler, die Regierung in Madrid, alle sollen als machtlose, hilflose Versagen dargestellt werden, die unfähig sind dem baskischen Terror ein Ende zu setzen.

Morgen erst feiert ETA Geburtstag, stimmen die Berichte über drei gefertigte Autobomben dann darf man auf das morgige Finale gespannt sein.

UPDATE II zu Sa´ad Bin Laden getötet?


Der arabische Fernsehsender Al Arabiya kontaktierte einen ehemalig engen Freund Osama Bin Ladens und einen Kenner der Familie. Rashad Sayed, ein jemenitischer Ex-Al Qaida Aktivist, der vor 9/11 an der Seite Bin Ladens in Afghanistan stand.

Sayed erklärte er glaube nicht dass Saad Bin Laden tot ist, geschweigedenn durch einen CIA-Luftangriff in Pakistan getötet wurde.
Weiter gab der Insider an, Saad sei höchstwahrscheinlich in Afghanistan, da sich die Situation dort zugunsten der Islamisten verbessert habe. Zuvor habe er von Teheran aus einige Aktivitäten des Terrornetzwerkes koordiniert. Saad Bin Laden spreche perfekt Farsi und habe gute Kontakte zu iranischen Islamisten und Offiziellen. Außerdem verfüge er über das absolute Vertrauen seines Vaters, Zawahiris und Mustafa Abu Yazids und sei vermutlich einer der wichtigeren Kader in Al Qaida.

Sollte er wirklich getötet worden sein, so der ehemalige Bin Laden Vertraute, würde Al Qaida seinen Tod bekannt geben. Der Sohn sehe seinem Vater sehr ähnlich und sei sehr beliebt innerhalb der Dschihad-Szene, berichtet Rashad Sayed, dennoch glaube Osama Bin Laden nicht daran die Führung der Organisation an Familienangehörige zu übergeben. Bin Laden glaube nicht an Blutlinie sondern an Gedanken, Ideen und Überzeugung.

Handbuch der Dschihad-Regeln für Gotteskrieger


Die oberste Führung der afghanischen Taliban, die aus dem pakistanischen Exil agierende Quetta-Shura von Mullah Mohammed Omar gab jüngst an ihre Kämpfer eine Art "Verhaltenskodex für Gotteskrieger" in Form eines kleinen Taschenbuches heraus.


Über 67 Artikel wird darin zugrundegelegt was ein Taliban-Kämpfer darf und was nicht, wie er sich in bestimmten Situation verhalten soll und welche Konsequenzen Fehlverhalten haben kann. Inzwischen sollen Kopien dieser Art Mao-Bibel an alle Einheiten der afghanischen Taliban verteilt worden sein.

Hier einige Auszüge aus dem Dokument:

"...

2. Diejenigen die von der Seite der Ungläubigen zu uns wechseln, ihnen und ihrem Besitz bieten wir Sicherheit.


...

5. Ein Mujahed der einen Ungläubigen tötet welcher zuvor zu uns übergelaufen ist wird unsere Unterstützung verlieren. Er wird nach Sharia bestraft werden.

...

7. Falls ein Mujahed einen ausländischen Besatzer gefangen nimmt ohne die Bewilligung seines Kommandeurs, darf der Mujahed den Gefangenen nicht gegen andere Gefangene oder Geld austauschen.

...

11. Mujaheddin ist es nicht erlaubt ihre Ausrüstung ohne die Erlaubnis des regionalen Kommandeurs zu verkaufen.

...


13. Waffen und Ausrüstung die von den Ungläubigen erbeutet wurden müssen unter den Mujaheddin aufgeteilt werden.

...

17. Den Mujaheddin ist es nicht erlaubt Geld oder persönliche Gegenstände der Zivilbevölkerung zu konfiszieren.

18. Wie unter der früheren Regierung (gemeint ist die des Mullah Omar) ist es Mujaheddin nicht erlaubt Zigaretten zu rauchen.


19. Den Mujaheddin ist es nicht erlaubt Jungen ohne Bart mit auf das Schlachtfeld oder in ihre Stützpunkte zu bringen.

...


25. Diejenigen die für das derzeitige Regime als Madrassa-Lehrer oder Schullehrer arbeiten, sollen gewarnt werden. Wenn er seine Tätigkeit nicht aufgibt soll er geschlagen werden. Aber falls der Lehrer gegen den wahren Islam lehrt soll der regionale Kommandeur oder Gruppenführer ihn töten.

26. Die NGOs die unter der ungläubigen Regierung nach Afghanistan kamen, sind genau wie die Ungläubigen....Deren Aktivitäten sind verboten...Sollte eine Schule von ihnen errichtet worden sein, soll diese niedergebrannt werden. Falls man sie auffordert die Schule zu schließen und dies nicht geschieht, soll sie niedergebrannt werden. Aber bevor sie niedergebrannt wird sollen alle religiösen Schriften in Sicherheit gebracht werden.

..."

Tuesday, July 28, 2009

Spielzeugautos als Bomben - Dschihadis kreativ


Heute stieß ich auf eine Videoinstruktion von Al Qaida Sympathisanten in der erklärt wird wie man aus einem gewöhnlich ferngesteuerten Spielzeug-Geländewagen einen fahrenden Sprengsatz
konstruieren kann. Es kommt öfter vor dass solche Erfindungen und Bauanleitungen auf einschlägigen Websites auftauchen, meist handelt es sich dabei aber um Konstruktionen die sich auf große Projekte wie Raketen, Autobomben oder ähnliches beziehen. Ein Spielzeugauto als Waffe einzusetzen hat einen kreativen Ansatz der nicht gleich als absurder Blödsinn abzutun ist. Im Irak setzte die Al Qaida in der Vergangenheit tatsächlich auf ferngesteuerte, fahrende Bomben um amerikanische Checkpoints und Patrouillen anzugreifen.

"Home grown"-Terroristen in North Carolina?


Heute Morgen europäischer Zeit berichten US Medien im Bundesstaat North Carolina seien sieben islamistische Terrorverdächtige, darunter ein Vater und seine beiden Söhne verhaftete worden. Die Gruppe habe "militärisches Training" in den USA absolviert und plane "Terroranschläge in Übersee", speziell in Israel.
Anführer der Truppe bestehens aus sechs amerikanischen und einem
kosovarischen Staatsbürger soll der 39jährige Daniel Patrick Boyd sein, ein Konvertit der von 1989-1992 in Afghanistan an der Seite der Mujaheddin von Hizb e Islami gegen die Sowjets gekämpft hat und danach in die Staaten zurückkehrte. Er habe die anderen jungen Männer zwischen 20 und 33 Jahren angeworben und auch seine eigenen Söhne überzeugt den militanten Dschihad zu praktizieren. Erst im Jahr 2007 sei Boyd nach Israel gereist um dort terroristische Aktivitäten durchzuführen. Sein Plan scheiterte und er kehrte nach North Carolina zurück, wo er zuhause eine eigene kleine Privatmoschee einrichtete weil er die örtliche muslimische Gemeinde als unislamisch erachtete.

Authorities: 7 in U.S. Participated in 'Violent Jihad'

Monday, July 27, 2009

WASHINGTON — A father, his two sons and four other men living in North Carolina are accused of mililtary-style training at home and plotting "violent jihad" abroad, federal authorities said Monday.

Officials said the men were led by Daniel Patrick Boyd, a married 39-year-old who lived in an unassuming lakeside home in a rural area south of Raleigh, where he and his family walked their dog and operated a drywall business.

But court records indicate Boyd was a veteran of terrorist training camps in Pakistan and Afghanistan who fought against the Soviet Union.

"These charges hammer home the point that terrorists and their supporters are not confined to the remote regions of some far away land but can grow and fester right here at home," U.S. Attorney George E.B. Holding said.

The seven men made their first court appearances in Raleigh on Monday, charged with providing material support to terrorism. If convicted, they could face life in prison.

The indictment said Boyd, a U.S. citizen, trained in Afghanistan and fought there between 1989 and 1992 before returning to the United States. Court documents charged that Boyd, also known as 'Saifullah,' encouraged others to engage in jihad.

Boyd's faith was so brash that, this year, he stopped attending worship services in the Raleigh area and instead began meeting for Friday prayers in his home.

"This is not an indictment of the entire Muslim community," Holding said. "These people had broken away because their local mosque did not follow their vision of being a good Muslim."

In 1991, Boyd and his brother were convicted of bank robbery in Pakistan — accused of carrying identification showing they belonged to the radical Afghan guerrilla group, Hezb-e-Islami, or Party of Islam. They were each sentenced to have a foot and a hand cut off for the robbery, but the sentenced was later overturned.

The wives of the men told The Associated Press in an interview at the time they were glad the truth about their husbands had finally become known. The wives said the couples had U.S. roots but the United States was a country of "kafirs" — Arabic for heathens.

Jim Stephenson, a neighbor of Patrick Boyd in Willow Spring, said he saw the Boyd family walking their dog in the neighborhood. He said the indictment shocked the residents.

"We never saw anything to give any clues that something like that could be going on in their family," Stephenson said.

Two of the suspects are Boyd's sons: Zakariya Boyd, 20 and Dylan Boyd, 22. The others are Anes Subasic, 33; Mohammad Omar Aly Hassan, 22; and Ziyad Yaghi, 21.

Hysen Sherifi, 24, a native of Kosovo and a U.S. legal permanent was also charged in the case. He was the only person arrested who was not a U.S. citizen.

All were residents of North Carolina. No attorneys for the men were listed in court records.

Reached at her home in Silver Spring, Md., Boyd's mother said she had not heard of their arrests and knew nothing about the current case.

"It certainly sounds weird to me," Pat Saddler said. "That's news to me."

Hassan's father declined to comment Monday night while others did not have listed numbers or did not return calls.

It's unclear how authorities learned of the activities, although court documents indicate that prosecutors will introduce evidence gathered under the Foreign Intelligence Surveillance Act.

The indictment claims Boyd traveled to Israel in 2007 with several of the defendants, hoping to engage in "violent jihad." The attempt was unsuccessful, though, and the men returned home, officials said.

Boyd was also accused of trying to raise money last year to fund others' travel overseas to fight. One of the men, Hysen Sharifi, allegedly went to Kosovo to engage in violent jihad, according to the indictment, but it's unclear if he did any actual fighting.

Several of the defendants, including Boyd, were also charged with practicing military tactics on a private property in Caswell County in June and July of this year.

Wieder einmal stellt sich die Frage: Hat man es hier wirklich mit überzeugten, fähigen Terroristen und gefährlichen Dschihadisten zutun oder ist die Aktion ein Ergebnis vorschneller Polizeiarbeit, sicherheitstechnischer Bedenken ohne konkrete Hinweise und schlicht und einfach Panikmache?
Unumstritten scheint zu sein dass Mr. Boyd in Afghanistan unter dem Kommando von Hizb e Islami Führer Hekmatyar gegen die russische Armee gekämpft hat. Anders als viele vom Westen und den arabischen Öl-Emiraten damals finanzierten Kampfgruppe galt die Hizb e Islami nie als wahhabitisch beeinflusst, radikal fanatisiert oder auch nur als annähernd so extremistisch wie das heutige Al Qaida Phänomen. In der Regel kämpften die Mujaheddin des heute talibanfeindlichen Hekmatyar für Allah UND Vaterland, der salafistische Fundamentalismus war ihnen weitestgehend fremd.
Sollte es sich bei Mr.Boyd um einen Vollblut-Dschihadisten handeln, wie US Medien derzeit behaupten, lässt die Tatsache stutzig werden dass er mit seiner Frau regelmäßig "den Hund in der Nachbarschaft ausführte". Dschihadisten gehen nicht Gassi denn Dschihadisten besitzen keinen Hunde.

Aus religiöser Sicht ist der Hund in etwa gleichzusetzen mit dem Schwein, also ein unreines Tier dessen Berührung schon verpönt ist unter gläubigen Muslimen. Die ultraorthodoxen Islamisten a la Al Qaida stürzen sich fanatisch in die Glaubensvorschriften des Koran und der Sunnah, machen jede noch so kleine von Allah aufgestellte Regel zu einer heiligen Pflicht im Alltag. Hunde lehnen diese Leute strikt ab, Al Qaida waren sie in Afghanistan gerade gut genug um sie für Giftgas-Versuche zu benutzen, im Irak versteckten die Dschihadisten Sprengfallen in Hundekadavern am Straßenrand. Niemals würde ein überzeugte Islamist einen Hund als Haustier halten.

Selbsternannte Experten werden sagen: Das ist Teil der Strategie, Tarnung in einer westlichen Umgebung und Vorspiel eines modernen Lebensstils.
Könnte richtig sein, aber ist dazu ein Hund nötig? Baseball zu spielen, sich keinen Bart wachsen zu lassen, ab und zu bei McDonald´s vorbeizuschauen und jeden Sonntag den Grill anzuschmeißen würde als vermeintliche Tranung in den USA ausreichen.

Die Geschichte wirft einige Fragen auf. Für mich klingt es nach paramilitärischen Hobby-Söldnern, die ihre eigene kleine Dschihad-Gruppe aufbauen wollen, amateurhaft und ohne große Unterstützung aus dem Ausland.

Saturday, July 25, 2009

UPDATE zu Sa´ad Bin Laden getötet?


Nachdem amerikanische Geheimdienstquellen gegenüber dem Radiosender NRP erklärt hatten man gehe davon aus dass Bin Laden´s ältester Sohn Sa´ad Anfang des Jahres bei einem Drohnenangriff im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet ums Leben kam, äußerten sich jetzt erstmals pakistanische Insider.


The News meldet zwei pakistanische Taliban-Kommandeure hätten unabhängig von einander erklärt der Bin Laden Sprössling sei am Leben. "Es gibt keinen daran dass wir einige sehr gut trainierte und ranghohe Leute bei den Drohnenangriffen in den Stammesgebieten verloren haben", so ein der Islamistenführer mit direkten Kontakten zu arabischen Extremisten der Al Qaida, "aber ich kann Ihnen versichern dass Sheikh Osama und seine Familie niemals verletzt wurden durch diese Angriffe."
Aus der südpakistanischen Provinz Punjab gab ein Taliban-Sprecher an, wenn jemand aus der Bin Laden Familie in Pakistan oder Afghanistan getötet worden wäre, hätten die Taliban als erste davon erfahren. Er selbst, so der punjabische Extremist, sei verantwortlich für die Versorgung verwundeter arabischer Dschihadisten und arbeite eng mit Al Qaida zusammen. Mitarbeiter von ihm hätten sich erst jüngst mit Sa´ad Bin Laden getroffen. Dieser sei zwar kein direkter Kommandeur auf dem Schlachtfeld, habe aber an einigen Kämpfen in Afghanistan teilgenommen.

CIA Quellen behaupten Sa´ad Bin Laden hätte in den vergangenen Monaten keinerlei Kommunikation mit anderen Elementen aus dem Terrornetzwerk gehabt, daher gehe man davon aus dass er tot sei.

Mehrfach schon hatten westliche Beobachter Terrorführer und ihre Helfer für tot erklärt, Osama Bin Laden selbst gilt einigen nur noch als Mythos, er sei längst in der Schlacht um Tora Bora ums Leben gekommen oder starb an
Nierenversagen irgendwo in den pakistanischen Bergen.
Fakt ist dass bisher kein Wort von Al Qaida über den Tod eines Bin Laden Verwandten zu vernehmen war. Ranghohe Ikonen der Organisation wie der libysche Chef-Ausbilder Abu Laith al Libi oder der jordanische Führer der irakischen Al Qaida Abu Mussab al Zarqawi erhielten stets posthum den Ritterschlag zum Märtyrer. Videobotschaften Bin Ladens und Zawahiris huldigten den getöteten Helden des Dschihad, oft kommen sogar Freunde und Mitkämpfer zu Wort, berichten von persönlichen Erlebnissen und den heroischen Taten der glorreichen Märtyrer. Al Qaida sieht im Bekanntgeben von ermordeten Führern kein Eingestehen der Schwäche sondern nur den logischen Verlauf des Dschihads. Im Koran heißt es die auf Allahs Weg kämpfen töten und werden getötet.

Interessanterweise erscheint die Familie Bin Ladens bislang auch propagandistisch ein Tabu zu sein. Noch in den 1990er Jahren ließ der Terrorchef seine Söhne öfter vor Kameras treten.
Die Hochzeit seines Sohnes Mohammed mit der Tochter des ehemaligen Militärchefs Atef im afghanischen Kandahar im Januar 2001 ließ der Vater des Bräutigams sogar absichtlich filmen um es trotz Kameraverbot der Taliban propagandistisch zu inszenieren.
Von den angeblich bis zu 10 Söhnen Bin Ladens erschienen bislang lediglich drei an der Seite ihres Vaters. Mohammed, Sa´ad und Hamza Bin Laden sollen anders als die meisten Mitglieder des riesigen Familienklans ebenfalls den Weg des militanten Dschihad eingeschlagen haben und Teil des Terrornetzwerkes sein. Videoaufnahmen aus Afghanistan zeigen die Prinzen der Al Qaida in einem Trainingslager für Jugendliche wie sie Gedichte vortragen, auf den Trümmern eines abgeschossenen Hubschraubers spielen und mit Schusswaffen hantieren. Auch in einem von der CIA nach den Anschlägen von New York und Washington gefundenen Video welches Bin Ladens Täterschaft beweisen soll und in einem afghanischen Versteck gedreht worden sein soll, tauchen seine Söhne Hamza und Mohammed auf.

In der Zeit nach 9/11 hat Osama Bin Laden seine Familie wohl in Sicherheit bringen lassen. Anders als erwartet haben sich die Söhne wohl zusammen mit
seinem wichtigsten Strategen und Planer Saif al Adl in den Iran abgesetzt. Unter dem verhassten schiitischen Mullah-Regime im Untergrund oder unter Hausarrest leben zu müssen erschien akzeptabler als in Pakistan oder Afghanistan ständig den amerikanischen Verfolgern ausgesetzt zu sein. Bin Laden konnte sich sicher sein dass das Regime von Teheran sicherlich keinen Deal mit den USA abschließen würden.
Mittlerweile, so jedenfalls kann man vermuten, scheinen die Söhne wieder frei reisen zu können. Sa´ad Bin Laden jedenfalls hat nach Geheimdienstinformationen
den Iran schon 2007 oder 2008 verlassen und ist wieder in Pakistan aufgetaucht. Hamza Bin Laden trat schon 2005 als Gotteskrieger in einem Propagandavideo der Taliban auf. Zusammen mit einer Einheit militanter Islamisten habe er an einem Angriff auf die pakistanische Armee in Waziristan teilgenommen. In 2008 soll Hamza Augenzeugenberichten zufolge im nordpakistanischen Swat-Tal Trainingslager der Taliban besucht haben, umringt stets von dutzenden Sicherheitskräften.

Thursday, July 23, 2009

CIA: Sa´ad Bin Laden vermutlich tot


Unbestätigten Berichten aus dem US-Verteidigungsministrium zufolge soll ein Sohn Osama
Bin Ladens, Sa´ad Bin Laden Anfang des Jahres bei einem amerikanischen Raketenangriff in Pakistan getötet worden sein. Quellen aus der amerikanischen Geheimdienstszene erklären man sei “80-85% sicher” der Bin Laden Sprössling sei tot, sicher
könne man sich nicht sein “außer man habe DNA oder andere schwerwiegende Beweise”.
Wo eine der US-Predator-Drohnen Sa´ad Bin Laden getroffen haben soll wurde nicht bekannt. Seit Jahresbeginn fanden
in der pakistanischen Stammesregion 31 Angriffe der unbemannten Flugkörper statt, die meisten davon in der Provinz Nord-Waziristan. Mehrere hochrangige Taliban- und Al Qaida Funktionäre konnten so durch die CIA ermordet werden. Vermutlich kam auch Bin Laden´s bei einem Luftangriff auf eines der islamistischen Ausbildungslager ums Leben.

Sa´ad Bin Laden, geboren 1979, wurde als wahrscheinlichster Nachfolger seines Vaters in der Führungsriege der Al Qaida gehandelt. Er schloss sich, anders als die meisten Kinder Osama Bin Ladens, dem terroristischen Feldzug seines Vaters an und stieg in der Hierarchie der Al Qaida zu einer der Planungsfiguren auf.
Nach Beginn des Afghanistan-Krieges gegen das Taliban-Regime 2001 floh Sa´ad Bin Laden zusammen mit weiteren Kadern des Terrornetzwerkes in den Iran. Dort soll ihn das Mullah- Regime aufgegriffen haben, weigerte sich jedoch ihn an die US-Behörden auszuliefern. Man stellte ihn in Teheran unter Hausarrest.

Erst nachdem die iranische Regierung ihm im September 2008 erlaubte sich wieder frei zu bewegen, reiste der Bin Laden Sohn nach Pakistan. Laut Geheimdienstquellen soll er sich im Nordwesten des Landes mit dem Al Qaida Vizechef Ayman al Zawahiri getroffen haben. In dessen Auftrag, so heißt es, habe Sa´ad Bin Laden Bin Osama Bin Mohammed Bin Awad Bin Laden auch Kontakte zur “Spezialeinheit” der iranischen Revolutionsgarden hergestellt.
Seit jener Zeit reiste Sa´ad Bin laden vermutlich zwischen Iran, Afghanistan und Pakistan hin und her, fungierte als Organisator und Planer weiterer Anschläge.

US-Terrorexperten sehen ihn als einen der erfahreneren Terrorführer, der seinem
Vater an die Spitze des Dschihad-Netzwerkes nachfolge könnte. Direkt involviert soll Sa´ad Bin laden in die Anschläge auf die Wohnanlagen von Riad (Saudi- Arabien) im Jahr 2003 gewesen sein, sowie auf die US-Botschaft im jemenitischen Sanaa 2008. Ähnlich wie Osama Bin Laden knüpfte auch sein Sohn durch Heirat Kontakte in islamischen Ländern. Sa´ad Bin Laden soll mit einer Jemenitin verheiratet sein und mehrere Kinder haben.

Wie üblich bei solch prominenten Figuren wie der Bin Laden Familie ranken sich auch um den ältesten Sohn Osamas Mythen und Legenden.
Noch vor Ende seines Hausarrests im letzten Jahr soll er 2007 über Marokko in den Libanon gereist sein. Ziel seiner Reise sei das Nahr el Bared Flüchtlingslager gewesen, ein Slum zehntausender Palästinenser.
Libanesische Geheimdienstler hätten schon früh erfahren ass der Bin Laden Sohn in die Zedernrepublik gereist war, und starteten eine Razzia in einem Apartment in Tripoli. Die Terrorfahnder vermuteten dort ein Versteck der islamistischen Fatah al Islam Gruppe.
Ihr wollte sich Sa´ad Bin Laden angeblich anschließen, und schmuggelte sich für diesen Zweck unter dem Pseudonym "Shahin" in das Palästinensercamp Nahr el Bared, einer Hochburg der sunnitischen Extremisten.
Einige Tage nachdem die Kämpfe zwischen den Fatah al Islam Fundamentalisten und der libanesischen Armee im Jahr 2007 ausgebrochen waren stieß Sa´ad Bin Laden zu den Dschihadisten. Nur einen Monat später fanden die Sicherheitskräfte heraus dass es sich bei dem saudischen Kommandeur einer Fatah al Islam Einheit namens "Shahin" in Wahrheit um den Sohn Osama Bin Ladens handelt.

Wednesday, July 22, 2009

Dschihad News IX


Somalia
EXKLUSIV: Kriegsschiffe und Kampfhubschrauber vor Somalias Küste gesichtet

Die Website der somalischen Al Shabaab-Miliz meldete am Abend es seien Kampfschiffe und Hubschrauber an verschiedenen Küstenorten Somalias aufgetaucht. Augenzeugen berichten von kreisenden Helikoptern über der Hauptstadt Mogadischu und Schlachtschiffen vor der etwa 100km südlich gelegenen Stadt Merka.

Sollten sich die Berichte bewahrheiten könnte es sich um den Beginn einer französischen Militäroperation sein um zwei am 14.Juli entführte französische Sicherheitsbeamte zu befreien. Nachdem die beiden Regierungsangestellten in Mogadischu von Hizb e-Islami Milizen gekidnappt worden waren hatten diese sie an die größere islamistische Organisation Al Shabaab übergeben, die erst vor wenigen Wochen den Treueschwur auf Bin Laden leistete und so offiziell Vertretung der Al Qaida am Horn von Afrika wurde.
Französische Offizielle hatten eine sofortige Freilassung gefordert und eine militärische Befreiungsaktion nicht ausgeschlossen.


Israel
Im Schatten der Hamas

Am Wochenende fand hinter verschlossenen Türen eine Informationskonferenz des israelischen Inland-Geheimdienstes ShinBet statt. Der israelischen Regierung wurden dabei die jüngsten Erkenntnisse der Sicherheitsdienste im Bezug auf die palästinesische Terrorbedrohung und die Entwicklung des jüdischen Extremisten im eigenen Land unterbreitet.

Zur Sprache kam u.a. dass laut Informationen des ShinBet in Gaza inzwischen ein Netzwerk ausländischer Islamisten existiere die Verbindungen zu nordafrikanischen, syrischen und irakischen Terrorgruppen haben. ShinBet geht davon aus dass mehrere dutzend arabische Extremisten aus den Nachbarländern in den Gaza-Streifen gelangt sind, die meisten davon während der temporären und von Hamas durchgeführten Grenzöffnung zu Ägypten Ende 2008.
Basis für die ausländischen Dschihad-Kämpfer sei das Netzwerk der "Jaish al Islam", einer salafistischen Gruppe die sich selbst als Stellvertreter Al Qaidas in den Palästinensergebieten sieht und getrennt von Hamas und den militanten Flügeln der Fatah agiert. Ihre Anhänger sind teils ehemalige Kämpfer der Hamas, des Islamischen Dschihad oder des Popular Resistance Commitees die aus hauptsächlich ideologischen Gründen mit ihren Organisationen gebrochen haben. Gazas regierende Fraktion sieht in den ultraradikalen Hardlinern eine Konkurrenz und eigene Bedrohung. Unterstützer der Jaish al Islam beschuldigen Hamas nicht den "wahren Islam" zu praktizieren, mit dem Feind Bündnisse und Abkommen einzugehen und für eine nationalistische und daher nicht religiöse Überzeugung zu kämpfen. Im Gegensatz zur Massenbewegung Hamas sieht sich die wenige Dutzend zählende Untergrundorganisation als die "wahren Mujaheddin Palästinas" und Vertreter des globalen Dschihad. Von israelischer Seite kamen keine Informationen über die in der Dschihad-Szene von Gaza vertretenen Nationalitäten aber aus Expertenkreisen heißt es bei den palästinesischen Salafisten hätten Glaubensbrüder aus dem Jemen, Ägypten, Saudi-Arabien, Syrien, Jordanien und Algerien Unterschlupf gefunden. Deren Aktivitäten betrachtet der ShinBet mit größter Sorge da man in den vergangenen Jahren erfolgreich gegen die Versuche Abu Mussab al Zarqawis gearbeitet hatte außerhalb des Irak, in den palästinensischen Gebieten oder im israelischen Nachbarland Terrorzellen aufzubauen. Der Einzug fanatischer Dschihadisten der Al Qaida könnte sicherheitspolitische zur Herausforderung werden, nicht so sehr für Israel, vielmehr für die palästinensischen Gruppierungen die in den Fanatikern eine unberechenbare Kraft sehen. Während des letzten Gaza-Feldzuges "Operation Gegossenes Blei" kam es bereits zu Exekutionen von Jaish al Islam Kämpfern durch Hamas-Einheiten. Im Chaos jener Kriegstage am Jahresanfang wollte man sich einiger unbeliebter Konkurrenten erledigen.

Propaganda
"Oh Abu Yahya" - Huldigung an Al Qaidas neuen Propaganda-Star


Letzten Samstag meldete sich die nordafrikanische Al Qaida Abteilung über das Internet zu Wort. Abu Anas al Shanqiti, ein Mitglied der Organisations Shura, richtete seine Audiobotschaft direkt an Abu Yahya al Libi, den propagandistischen Chef-Ideologen der Al Qaida. Unter dem Titel "Oh Abu Yahya, ich bin bereit deinen Befehlen zu folgen!" erklärte der Sprecher der Al Qaida im Islamischen Maghreb seine Gruppe werde dem Aufruf Al Libis vom Juni folgen und den Dschihad in ganz Nordafrika ausdehnen. Die Feinde, die unislamischen Regime und Marionetten Amerikas, die Sicherheitskräfte und Armeen der Maghreb-Staaten, würden von den Mujaheddin angegriffen bis der Banner des Islam über Nordafrika herrsche.

Erstmals richtete damit eine Al Qaida Abteilung außerhalb der Region AfPakistan einen Treueschwur auf den libyischen Militärführer des Netzwerkes. Abu Yahya al Libi ist in den vergangenen
Jahren zum wichtigsten Propagandakopf Al Qaidas aufgestiegen, erschien in dutzenden Videos und gilt als "Schlachtfeld-Prediger" dessen religiöse Weisungen maßgebend sind für die Gotteskrieger vom Hindukusch bis nach Marokko.
Nordafrikas Islamisten werden versuchen Zeichen zu setzen um der obersten Führung rund um Bin Laden zu beweisen dass Al Qaida südlich des Mittelmeers die schlagkräftigste Truppe außerhalb Pakistans darstellt. Selbstmordanschläge, Entführungen, Großangriffe auf algerische, marokkanische oder tunesische Sicherheitskräfte werden als Ausführung der Befehle vom Hindukusch folgen.


Libanon

Al Qaidas Krieger vor Israels Haustür


Wie ein Sprecher des libanesischen Militärs am Dienstag mitteilte konnten Sicherheitskräfte nach wochenlanger Geheimdienst-Observierung insgesamt zehn Personen festnehmen die Anschläge auf die UNIFIL-Truppe im Süden des Landes geplant hatte.
Bei den Festgenommenen soll es sich um neun Ausländer arabischer Herkunft und einen Libanesen handeln. Sie waren bei libanesischen Firmen in Beiruter Christenviertel angestellt, gehörten einer Zelle der Al Qaida nahen "Fatah al Islam" an.
Die Gruppe habe in den letzten Monaten mehrere gesuchte Terroristen aus dem palästinensischen Flüchtlingslager Ain al Hilweh geschmuggelt und mit Hilfe der Fatah al Islam ein Netzwerk aus Zellen aufgebaut die damit beauftragt waren die Bewegungen der UN-Truppe im Süd-Libanon zu beobachten. Angeblich habe es konkrete Pläne für Hinterhalte und Selbstmordattentate gegen die ausländische Friedenstruppe gegeben.

Erst im Juni 2007 waren bei einem Autobombenanschlag auf eine Einheit des insgesamt 12,500 Mann starken UN Kontingents drei spanische und drei kolumbianische Soldaten getötet worden. Libanesische Sicherheitsdienste verdächtigten Mitglieder der islamistischen Fatah al Islam die Attentäter zu sein.
Über drei Monate hinweg lieferte sich die libanesische Armee im berüchtigten Ain al Hilweh Flüchtlingslager in dem über 45,000 palästinensische, syrische und libanesische Flüchtlinge, meist sunnitischen Glaubens, leben Gefechte mit den militanten Islamisten. 160 libanesische Soldaten und 400 Bewohner des Flüchtlingscamps kamen dabei ums Leben.

Fatah al Islam etablierte sich im Schatten der schiitischen Hisbollah als gefährlichste sunnitische Extremistenbewegung mit mehreren hundert Mitgliedern. Ihre Ideologie ist geprägt vom militanten Salafismus und ihre Ziele werden mit denen Al Qaidas gleichgesetzt. Israelische und libanesische Quellen sehen direkte Kontakte der Gruppe zum internationalen Dschihad, Kämpfer der Fatah al Islam starben im Irak an der Seite von Al Qaida Mitgliedern und im Libanon selbst tötete die Armee bei den Kämpfen um Ain al Hilweh mehrere ausländische Islamisten.

Aus heutiger Sicht ist Fatah al Islam zu einer Filiale der Al Qaida in Israels Hinterhof aufgestiegen. Ähnlich wie die Ableger
des Netzwerkes in Nordafrika, Jemen, Somalia oder Irak fungiert die Gruppe als Zweigstelle der Al Qaida Ideologie im Nahen Osten.
Es gibt Hinweise darauf dass die ursprüngliche Organisation geprägt von salafistischen palästinensischen Hardlinern inzwischen ganz offiziell zur "Al Qaidat al Jihad fi Sham"
(Al Qaida der Levante") geworden ist und direkte Befehle, Finanzen und Personal vom Terrornetzwerk Osama Bin Ladens erhält. Raketenangriffe aus dem Süd-Libanon auf israelische Ortschaften, Angriffe auf libanesische Sicherheitskräfte und UN-Einheiten sind dunkle Vorboten der Zukunft Al Qaidas. Längst hat die Expansion der Ideologie stattgefunden und Netzwerke entstehen die sich oft noch dem Griff der amerikanischen Geheimdienste und Terrorfahnder der Region entziehen.

Die Befreiung Palästinas von "zionistischer Herrschaft" bleibt eines der Hauptziele Al Qaidas, immer wieder beschworen durch Bin Laden selbst oder Al Zawahiri und Abu Yahya al Libi. Um dies zu verwirklichen bedarf es Fußsoldaten direkt an Israels Grenzen, eine Horrorvorstellung für den jüdischen Staat und seine Beschützer. Mit Fatah al Islam hat der globale Dschihad eine Front mit Blick auf Jerusalem errichtet.

Mali
In der Sub-Sahara ist Krieg


Alles begann Mitte Juni. Malis Regierung entschied eine Offensive gegen die militanten Islamisten, die über die letzten Monaten mehr und mehr in das westafrikanische Land von Norden her eingesickert waren, vorzugehen. Selbsternannte Gotteskrieger der Maghrebinischen Al Qaida nisten sich seit Anfang 2008 im nördlichen Mali ein, nutzen die kaum kontrollierte Wüstenregion als Rückzugsort und Unterschlupf, verschleppten Geiseln und planten Angriffe u.a. in der Hauptstadt gegen amerikanische und andere westliche Ziele.

Im äußersten Norden des Landes drängten malische Armeeeinheiten die Islamisten nun in die Offensive. Tagelange Kämpfe führten am 17.Juni schließlich dazu dass das Militär angab 26 islamistische Kämpfer getötet zu haben.
Was folgte waren Racheaktionen der Extremisten. Gehäuft gerieten Soldaten in Hinterhalte, Sprengfallen attackierten Konvois der Armee. Anfang Juli schickte die Regierung erneut hundert Soldaten in die umkämpfte Gegend nahe Timbuktu. Heftige Gefechte töteten dutzende Menschen auf beiden Seiten. Wie hoch die Verluste der Armee waren wurde nicht bekannt, Al Qaida vermeldete über ein Internet-Statement man habe über 20 malische Soldaten getötet und einige lebend als Geiseln genommen.

Am letzten Montag besuchte Spaniens Innenminister Alfredo Rubalcaba die Stadt Bamako und sicherte dem malischem Präsidenten Toure zu, die ehemalige Kolonialmacht werde Mali logistische, geheimdienstliche und militärische Unterstützung im Kampf gegen Al Qaida liefern. Sicherheitspolitisch werde man enger Zusammenarbeiten und neue Technologien einsetzen, außerdem weitere Polizei- und Anti-Terror-Einheiten der Armee ausbilden, um der islamistischen Gefahr zu begegnen. Spanien wird demnächst also eine Polizeiakademie speziell für Terrorjäger finanzieren.
US-Einheiten trainieren seit geraumter Zeit bereits in verschiedenen westafrikanischen Staaten südlich der Sahara Militärkommandos im Anti-Terror-Kampf. Die Befürchtungen Al Qaida könnte Algerien und die übrigen Gebiete der Maghreb als Sprungbrett nutzen um den Rest des schwarzen Kontinents zu infiltrieren sind groß.

Sunday, July 19, 2009

Taliban-Video zeigt entführten US Soldaten


Zum ersten Mal seit Jahren erschien heute in einem Video ein entführter US Soldat.

Die Taliban des Haqqani-Netzwerkes filmten den kahl rasierten 23jährigen aus Idaho und interviewen in eine halbe Stunde lang vor laufender Kamera.



Der Gefangene beantwortet fragen über die Gründe seines Afghanistan-Einsatzes, was die US Regierung als Strategie bezüglich ziviler Opfer, Folter und der Drogenpolitik fährt aber auch über sein Privatleben, seine Familie, seine Pläne, Wünsche und Hoffnungen.
Es gehe ihm gut sagt der sichtlich eingeschüchterte Amerikaner, er halte die Taliban für ganz normale Freiheitskämpfer genau wie es die Amerikaner in ihrem Unabhängigkeitskrieg waren. Man behandle ihn gut und er glaube die Verluste der US Armee in Afghanistan seien höher als es die US Regierung angebe.

Seine Botschaft an die Administration Obama sei: "Alle Truppen aus Afghanistan abzuziehen". Die Aufgabe der Regierung sei es sich um die Bedürfnisse der US Bürger zu kümmern, und diese liegen nicht in Afghanistan.
An seine amerikanische Mitbürger richtet der Gefangene die Bitte: "Bitte bringt uns nach Hause. Wir verschwenden unsere Zeit und unsere Leben...Das amerikanische Volk hat die Macht uns heim zu bringen."

Das Video wurde am 14.Juli 2009 aufgenommen und laut Aussage der Geisel seien die Taliban in der Region in der er gefangen gehalten werde in der Lage sich frei zu bewegen, es gebe keine Kontrolle des amerikanischen Militärs oder der afghanischen Armee.
Eine Version mit höherer Bild- und Tonqualität werde demnächst veröffentlicht.

Saturday, July 18, 2009

UPDATE zu Deutschen Jemen-Geiseln


Wie die arabischsprachige "Al Quds al Arabi" über ihren Mitarbeiter Abdulillah al Shaya erfahren hat, dementierte "Al Qaida auf der Arabischen Halbinsel" die Organisation habe etwas mit der Entführung der europäischen Geiseln und der Ermordung von zwei deutschen Studentinnen und einer südkoreanischen Lehrerin im nördlichen Jemen zutun.

Ein Sprecher des jemenitischen Al Qaida Ablegers erklärte die Mujaheddin wären nicht die Entführer und Mörder der letzten Monat verschleppten deutschen Familie und des britischen Ingenieurs. Der Journalist Al Shaya bekräftigte bereits kurz nach Bekanntwerden der Entführung Al Qaida töte keine unschuldigen Frauen und Kinder, islamistische Täter könnten also ausgeschlossen werden. Wie glaubwürdig die jüngsten Behauptungen aus dem Jemen sind ist fraglich, hatte Al Qaida in der Vergangenheit doch mehrfach nach Meldungen über angebliche Statements Richtigstellungen veröffentlicht und vermeintliche Sprecher als falsche Quellen bezeichnet. Shaya interviewte Anfang des Jahres als bisher einziger Journalist den Anführer der jemenitischen Al Qaida Abu Basir al Wahayshi, und verfügt erwiesenermaßen über gute Kontakte zur Islamistenszene seines Landes.

Ende des Monats wird das regelmäßig erscheinende Online-Magazin der jemenitischen Al Qaida "Sada al Malahim" erwartet. Wahrscheinlich werden sich die Islamisten darin zur Entführung von Sa´dah und einer möglichen Beteiligung äußern. Von der aus Sachsen stammenden fünfköpfigen Familie und einem britischen Helfer der Organisation WWC fehlt weiter jede Spur. Jemenitische Behörden vermuten schiitische Stammesmilizen im Nord-Jemen als Hintermänner des Kidnappings, diese dementierten bereits jede Beteiligung und nannten regierungsnahe Islamisten als Entführer.

Wednesday, July 8, 2009

Schuss ins Leere


"To gain ground, defend it and hold it" - diese Strategie bestimmt die jüngste US-Offensive "Khanjar" im Süden Afghanistans. Seit dem 02.Juli versuchen 4,000 US Marines unterstützt durch 650 afghanische Soldaten in der Unruhe-Provinz Helmand einen vernichtenden Schlag gegen die Taliban zu führen. Es gehe darum, so ein Armeesprecher, die Region von der Herrschaft der Koranschüler zu befreien, die Aufständischen gefangen zu nehmen oder zu töten und die staatliche Kontrolle in Helmand wieder einzuführen. Jahrelang hatte sich dort der islamistische Widerstand gegen die NATO Truppen festgesetzt. Nun ist davon nichts mehr zu sehen oder zu spüren. Helmand ist von Taliban-Geistern bewohnt, es gibt kaum Gefechte, die Gotteskrieger haben den strategischen Rückzug angetreten und wissen sehr genau um ihren Schwächen.


Beobachter sprachen schnell von Obamas erster Bewährungsprobe in seiner neuen Afghanistan-Strategie. Militärisch gesehen ist die Offensive eine der größten seit dem Ende des Vietnamkrieges. Auf viel Widerstand trafen die US Einheiten bisher nicht. Lediglich ein US Marine und ein afghanischer Kollege sind bisher durch ferngezündete Sprengfallen getötet worden. Die Taliban, von denen angeblich bis zu 1,500 in der Region gewesen sein sollen, fehlt jede Spur. Dorfbewohner berichten die Islamisten hätten bereits Tage vor Beginn der Offensive die Flucht Richtung Nordosten angetreten. Teilweise verkleidet unter Burqas und mit Kindern an der Hand hätten sich die Taliban im Flüchtlingsstrom in die Provinzen im Osten und Norden Afghanistans abgesetzt. Baghran und der östliche Teil von Farah sollen als ihre Rückzugsgebiete dienen.
Ersteres steht unter der Kontrolle von Bundeswehreinheiten, Farah ist Teil der italienischen NATO-Engagements. Wie zu erwarten halten die fanatischen Glaubenskrieger an der Guerilla-Taktik fest. Man will dem Feind keine Angriffsfläche geben, klare Fronten dürfen nicht entstehen weil sonst der asymmetrische Krieg zu einem offenen Kampf wird den die Islamisten in jedem Fall gegen die Übermacht der US Armee verlieren würden. Rückzug, den Gegner ins Leere laufen lassen, und dann an anderen Stellen angreifen, so verläuft derzeit die Taliban-Strategie. Anders als die amerikanische Militärführung erwartet hatte fliehen die Taliban nicht über die pakistanische Grenze ins schützende Nachbarland wo bereits die Regierungstruppen von Islamabad Anti-Terror-Einsätze vorbereiten und unterstützt durch US-Drohnen durchführen. Sie bleiben in Afghanistan und wandern in die Provinzen in denen die NATO-Verbündeten Deutschland und Italien nur wenige Soldaten stationiert haben, die keine erfolgreichen Search-and-Destroy-Einsätze durchführen können. Mit der Zunahme der Taliban-Population in den genannten Regionen steigt dort natürlich in jedem Fall die Gefahr von Anschlägen. In Kunduz tötete vor wenigen Tagen bereits ein Sprengsatz vier amerikanische Polizeiausbilder. Auch für die Bundeswehr wird es gefährlicher je mehr Islamisten durch Operation "Khanjar" Richtung Norden gedrängt werden.

Thursday, July 2, 2009

"Die Mujaheddin sind auf dem Weg zu euch..."


Laut Informationen des ZDF sollen die deutschen Behörden derzeit ihre Anti-Terror-Maßnahmen auf eine 15köpfige Gruppe mutmaßlicher Islamisten konzentrieren, die Pakistan mit dem Ziel verlassen haben soll Anschläge in Westeuropa auszuführen.
Geplant worden sollen die Attentate laut Geheimdienstquellen, von der höchsten Al Qaida Führungsebene, rund um den amerikanischen Konvertiten Adam Gadahn alias „Azzam der Amerikaner“.
Unter Leitung eines saudischen Al Qaida Kommandeurs und Planungschefs namens Abu Abdul Rahman al Najdi sollen Araber, Amerikaner, Tschetschenen und vier Deutsche in den Trainingslagern der pakistanischen Stammesgebiete ausgebildet und auf ihre Missionen vorbereitet worden sein.

Da anscheinend die Al Qaida Führung selbst die Durchführung einer Anschlagsserie innerhalb der EU steuern will, sprechen Experten von einer neuen Qualität der Bedrohungslage.
Bei den Anschlagsversuchen in Deutschland der vergangenen Jahre, wie den Kölner Kofferbombern 2006 oder der sogenannten „Sauerland-Zelle, erwiesen sich die Attentäter als Einzeltäter, oder schlecht ausgebildete Amateure.
Nun stehe eine Al Qaida Einheit aus westlichen Rekruten, Konvertiten oder im Westen wohnhafter Einwanderer, bereit um europäische Ziele anzugreifen und so womöglich die Afghanistan-Allianz zu gefährden.

Sicherheitsexperten warnten in den letzten Monaten mehrfach, die Bundesrepublik sei gerade im Wahljahr 2009 potentielles Ziel islamistischer Terroristen, die mit Anschlägen Druck auf die Regierung ausüben wollten.
Erklärtes Ziel der Terrornetzwerke sei es Deutschland als „schwächstes Glied in der Kette“ der Afghanistan-Verbündeten der USA zum Abzug der Bundeswehr zu drängen.
Schon die Propagandaflut von fast einem dutzend Terrorvideos in denen der Bundesrepublik direkt mit Anschlägen und Vergeltung für das Engagement am Hindukusch gedroht wird, lässt darauf schließen dass die Gefahr von Attentaten steigt.

Vermehrt zum Einsatz kommen an der propagandistischen Front deutschsprachige Dschihadisten. Einige von ihnen, wie der Saarländer Konvertit Eric Breininger oder die Bonner Brüder Chouka, tauchten bereits mehrfach in Videos islamistischer Gruppen auf.
Dass in den Reihen der Islamischen Dschihad Union neben den dominierenden usbekischen und türkischen Rekruten auch deutsche Islamisten kämpfen, ist seit längerem bekannt. Erstmals als Mitglied des Al Qaida Netzwerkes trat hingegen Anfang des Jahres der Deutsch-Marokkaner Bekkay Harrach alias „Abu Talha der Deutsche“ auf. Seine Person wird in Geheimdienstkreisen inzwischen als Planungsfigur und ranghoher Terrorkader gehandelt.
Neuster deutschsprachiger Video-Propagandist der Al Qaida Medienabteilung ist ein vermummter Kämpfer namens „Abu Hamza“ der im April speziell der Europäischen Union drohte: „Die Mudschaheddin sind auf dem Weg zu euch und wir werden euch alle vernichten!“

Mehr und mehr europäische und nordamerikanische Islamisten erscheinen in den Terrorcamps und auf den Schlachtfeldern Afghanistans, Iraks und Somalias. Ein solcher Strom westlicher Dschihad-Rekruten beunruhigt die Sicherheitsdienste in Europa besonders, da man davon ausgehen kann dass nicht alle ausländischen Kämpfer ihren ersehnten Märtyrertod in der Ferne finden werden sondern als mögliche Gefährder in die Heimat zurückkehren werden.
Etwa 140 Personen sollen in den Lagern von Al Qaida & Co im pakistanischen Grenzgebiet bereits geschult worden sein, wenige dutzend befinden sich laut Verfassungsschutz derzeit noch dort. Ihre Rückreise nach Europa könnte mit möglichen geplanten Anschlägen in Verbindung stehen.

Inzwischen taucht eine regelrecht internationale Brigade in den Propagandaprodukten der Terrorgruppen auf. „Abu Mansur der Amerikaner“ kämpft in den Reihen der islamistischen Shabaab-Miliz in Somalia, französische und australische Islamisten hetzen in Videos aus Afghanistan gegen Israel und Amerika und selbst dunkelhäutige Dschihadisten aus dem Sudan und dem Tschad finden ihren Weg nach Waziristan. Die Filme der IJU sind voller ausländischer Rekruten aus der Türkei, Russland, den zentralasiatischen Republiken, Tschetschenien, Dagestan und der chinesischen Provinz Xinjang.
Terrorexperten sprechen von einem regelrechten Dschihad-Tourismus in die pakistanischen Mudschaheddin-Schulen. Dadurch verändert sich auch das Täterprofil des traditionell als arabisch aussehenden Attentäters. Die Suizidbomber der nächsten Generation könnten blond und blauäugig sein, ihre Hautfarbe ist genauso wenig einheitlich wie ihre Sprachkenntnisse.

Deutsche Behörden gehen davon aus dass der 34jährige Saudi Abu Abdul Rahman al Najdi, der erstmals im August 2003 in einer Tonbandbotschaft die Iraker aufrief sich dem Dschihad anzuschließen, als Chefplaner der Anschläge im Ausland fungiert. Najdi soll sich in Pakistan befinden und auf Befehl der Al Qaida Führer Bin Laden und Zawahiri westliche Gotteskrieger für Operationen in Europa ausgewählt haben. Er soll neben Arabisch fließend Englisch und Französisch sprechen und gilt daher als ein gefährlicher Stratege des globalen Terrornetzwerkes.

Wie realistisch die Bedrohung durch einheimisch aber im Ausland geschulte Extremisten ist, zeigen Berichte aus Afghanistan und Somalia. Kürzlich erst fanden britische Soldaten auf dem Leichnam eines getöteten Taliban-Kämpfers das tätowierte Logo des Birminghamer Fußballklubs „Aston Villa“. Mehrfach wurden bereits Funksprüche englischsprachiger Islamisten in Afghanistan abgehört bei denen ein klarer Manchester Akzent identifiziert werden konnte.
Jugendliche aus den somalischen Exil-Gemeinden von London und Minnesota starben in Somalia als Selbstmordattentäter, französische und britische Konvertiten wurden beim Einzug der radikalislamischen Milizen in Mogadischu und Baidoa gesichtet.
Im pakistanischen Waziristan erzählen einheimische Bauern von den Militärlagern der ausländischen Kämpfer in den Bergen wo angeblich blonde und rothaarige Briten Ausbilder der Terroristen seien.

Al Qaidas Gesicht hat sich gewandelt. Die 9/11 Attentäter waren durch jahrelangen Aufenthalt im Westen vertraut mit der europäischen Kultur und Gesellschaft, sie hatten sich in einer fremden Umgebung etabliert. Von der nächsten Generation der Terrorzellen muss man davon ausgehen dass sie die westliche Welt nicht nur kennen, sondern direkt aus ihrer Mitte kommen.