Thursday, July 2, 2009

"Die Mujaheddin sind auf dem Weg zu euch..."


Laut Informationen des ZDF sollen die deutschen Behörden derzeit ihre Anti-Terror-Maßnahmen auf eine 15köpfige Gruppe mutmaßlicher Islamisten konzentrieren, die Pakistan mit dem Ziel verlassen haben soll Anschläge in Westeuropa auszuführen.
Geplant worden sollen die Attentate laut Geheimdienstquellen, von der höchsten Al Qaida Führungsebene, rund um den amerikanischen Konvertiten Adam Gadahn alias „Azzam der Amerikaner“.
Unter Leitung eines saudischen Al Qaida Kommandeurs und Planungschefs namens Abu Abdul Rahman al Najdi sollen Araber, Amerikaner, Tschetschenen und vier Deutsche in den Trainingslagern der pakistanischen Stammesgebiete ausgebildet und auf ihre Missionen vorbereitet worden sein.

Da anscheinend die Al Qaida Führung selbst die Durchführung einer Anschlagsserie innerhalb der EU steuern will, sprechen Experten von einer neuen Qualität der Bedrohungslage.
Bei den Anschlagsversuchen in Deutschland der vergangenen Jahre, wie den Kölner Kofferbombern 2006 oder der sogenannten „Sauerland-Zelle, erwiesen sich die Attentäter als Einzeltäter, oder schlecht ausgebildete Amateure.
Nun stehe eine Al Qaida Einheit aus westlichen Rekruten, Konvertiten oder im Westen wohnhafter Einwanderer, bereit um europäische Ziele anzugreifen und so womöglich die Afghanistan-Allianz zu gefährden.

Sicherheitsexperten warnten in den letzten Monaten mehrfach, die Bundesrepublik sei gerade im Wahljahr 2009 potentielles Ziel islamistischer Terroristen, die mit Anschlägen Druck auf die Regierung ausüben wollten.
Erklärtes Ziel der Terrornetzwerke sei es Deutschland als „schwächstes Glied in der Kette“ der Afghanistan-Verbündeten der USA zum Abzug der Bundeswehr zu drängen.
Schon die Propagandaflut von fast einem dutzend Terrorvideos in denen der Bundesrepublik direkt mit Anschlägen und Vergeltung für das Engagement am Hindukusch gedroht wird, lässt darauf schließen dass die Gefahr von Attentaten steigt.

Vermehrt zum Einsatz kommen an der propagandistischen Front deutschsprachige Dschihadisten. Einige von ihnen, wie der Saarländer Konvertit Eric Breininger oder die Bonner Brüder Chouka, tauchten bereits mehrfach in Videos islamistischer Gruppen auf.
Dass in den Reihen der Islamischen Dschihad Union neben den dominierenden usbekischen und türkischen Rekruten auch deutsche Islamisten kämpfen, ist seit längerem bekannt. Erstmals als Mitglied des Al Qaida Netzwerkes trat hingegen Anfang des Jahres der Deutsch-Marokkaner Bekkay Harrach alias „Abu Talha der Deutsche“ auf. Seine Person wird in Geheimdienstkreisen inzwischen als Planungsfigur und ranghoher Terrorkader gehandelt.
Neuster deutschsprachiger Video-Propagandist der Al Qaida Medienabteilung ist ein vermummter Kämpfer namens „Abu Hamza“ der im April speziell der Europäischen Union drohte: „Die Mudschaheddin sind auf dem Weg zu euch und wir werden euch alle vernichten!“

Mehr und mehr europäische und nordamerikanische Islamisten erscheinen in den Terrorcamps und auf den Schlachtfeldern Afghanistans, Iraks und Somalias. Ein solcher Strom westlicher Dschihad-Rekruten beunruhigt die Sicherheitsdienste in Europa besonders, da man davon ausgehen kann dass nicht alle ausländischen Kämpfer ihren ersehnten Märtyrertod in der Ferne finden werden sondern als mögliche Gefährder in die Heimat zurückkehren werden.
Etwa 140 Personen sollen in den Lagern von Al Qaida & Co im pakistanischen Grenzgebiet bereits geschult worden sein, wenige dutzend befinden sich laut Verfassungsschutz derzeit noch dort. Ihre Rückreise nach Europa könnte mit möglichen geplanten Anschlägen in Verbindung stehen.

Inzwischen taucht eine regelrecht internationale Brigade in den Propagandaprodukten der Terrorgruppen auf. „Abu Mansur der Amerikaner“ kämpft in den Reihen der islamistischen Shabaab-Miliz in Somalia, französische und australische Islamisten hetzen in Videos aus Afghanistan gegen Israel und Amerika und selbst dunkelhäutige Dschihadisten aus dem Sudan und dem Tschad finden ihren Weg nach Waziristan. Die Filme der IJU sind voller ausländischer Rekruten aus der Türkei, Russland, den zentralasiatischen Republiken, Tschetschenien, Dagestan und der chinesischen Provinz Xinjang.
Terrorexperten sprechen von einem regelrechten Dschihad-Tourismus in die pakistanischen Mudschaheddin-Schulen. Dadurch verändert sich auch das Täterprofil des traditionell als arabisch aussehenden Attentäters. Die Suizidbomber der nächsten Generation könnten blond und blauäugig sein, ihre Hautfarbe ist genauso wenig einheitlich wie ihre Sprachkenntnisse.

Deutsche Behörden gehen davon aus dass der 34jährige Saudi Abu Abdul Rahman al Najdi, der erstmals im August 2003 in einer Tonbandbotschaft die Iraker aufrief sich dem Dschihad anzuschließen, als Chefplaner der Anschläge im Ausland fungiert. Najdi soll sich in Pakistan befinden und auf Befehl der Al Qaida Führer Bin Laden und Zawahiri westliche Gotteskrieger für Operationen in Europa ausgewählt haben. Er soll neben Arabisch fließend Englisch und Französisch sprechen und gilt daher als ein gefährlicher Stratege des globalen Terrornetzwerkes.

Wie realistisch die Bedrohung durch einheimisch aber im Ausland geschulte Extremisten ist, zeigen Berichte aus Afghanistan und Somalia. Kürzlich erst fanden britische Soldaten auf dem Leichnam eines getöteten Taliban-Kämpfers das tätowierte Logo des Birminghamer Fußballklubs „Aston Villa“. Mehrfach wurden bereits Funksprüche englischsprachiger Islamisten in Afghanistan abgehört bei denen ein klarer Manchester Akzent identifiziert werden konnte.
Jugendliche aus den somalischen Exil-Gemeinden von London und Minnesota starben in Somalia als Selbstmordattentäter, französische und britische Konvertiten wurden beim Einzug der radikalislamischen Milizen in Mogadischu und Baidoa gesichtet.
Im pakistanischen Waziristan erzählen einheimische Bauern von den Militärlagern der ausländischen Kämpfer in den Bergen wo angeblich blonde und rothaarige Briten Ausbilder der Terroristen seien.

Al Qaidas Gesicht hat sich gewandelt. Die 9/11 Attentäter waren durch jahrelangen Aufenthalt im Westen vertraut mit der europäischen Kultur und Gesellschaft, sie hatten sich in einer fremden Umgebung etabliert. Von der nächsten Generation der Terrorzellen muss man davon ausgehen dass sie die westliche Welt nicht nur kennen, sondern direkt aus ihrer Mitte kommen.

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