Friday, July 31, 2009

Vorboten des Bürgerkrieges im Irak


US Truppen beendeten vor wenigen Wochen ihre Patrouillen in irakischen Städten, die Sicherheitskräfte der irakischen Regierung übernahmen die Sicherheit im Land.
Die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich bis heute nicht, es kam zu einer Explosion der Gewalt, Al Qaida steht weiter in der Defensive obwohl es gerade in Al Anbar, Diyala und rund um Mossul neue Hinweise auf ein Erstarken der Dschihadisten gibt.

Erste Anzeichen für eine gefährliche Zukunft ohne die Präsenz der US Truppen zeigten sich dann heute als vor vier schiitischen Moscheen in Bagdad fast zeitgleich Autobomben und Sprengsätze explodierten und 29 Menschen töteten.
Ziel der Attentate waren zweifellos die schiitischen Pilger, und nur ein Grund scheint denkbar wieso genau jetzt wieder Anschläge auf Zivilisten gehäuft auftreten: der Bürgerkrieg soll wieder aufflammen.
Den dschihadistischen Elementen im Irak erscheint der Zeitpunkt gekommen die ethnischen Differenzen zwischen Sunniten und Schiiten wieder blutig zu entfachen. Mit den Massenmorden an schiitischen Gläubigen wollen die Islamisten Racheakte der Milizen, Polizei und irakischen Nationalgarde provozieren, die wiederum sunnitische Zivilisten zur Gegengewalt anstacheln. Die Spirale der Gewalt soll sich wieder drehen, obwohl sie realistisch gesehen nie zum erliegen kam. Keiner außer die Milizen der politischen Parteien, die Marionetten der religiösen Führer, der Nachbarstaaten und der Kriegsfürsten kontrollieren Iraks Gefängnisse und Sicherheitskräfte. Tagsüber gehen viele Milizionäre ihrem Dienst als Polizist nach, bei Nacht werden sie zu raubenden, mordenden Banden die Rache nehmen für die Tötung von Glaubensbrüdern bei Anschlägen der sunnitischen Fanatiker.

Angefeuert wird dieser Hetzkessel der ethnisch motivierten Gewalt nicht nur durch Al Qaidas Bomben sondern auch durch den Einfluss der iranischen Mullahs, der saudischen und ägyptischen Geldgeber die einen wachsenden schiitischen Einfluss in der Region fürchten und den Irak nicht zur Ruhe kommen lassen wollen.

In einem Al Jazeera Bericht sind Bilder zu sehen die weitere Gewalt erahnen lassen.
Irakische Soldaten, die eigentlich schiitische Flüchtlinge in einem Auffanglager beschützen und betreuen sollen fahren mit ihren Geländewagen in eine Gruppe von Demonstranten die gegen die schlechten Lebensbedingungen im Flüchtlingslager protestiert hatte. Zu sehen sind außerdem gewaltsame Übergriffe der Polizisten und Soldaten auf Zivilisten. Viele der im Lager lebenden Menschen gehören den pro-westlichen Volksmujaheddin an, einer antiiranischen Oppositionsbewegung. Ihre Anhänger hatten unter Saddam Hussein dank ihrer Ablehnung des Mullah Regimes in Teheran Zuflucht gefunden, werden nun aber von den proiranischen Milizen des Irak misshandeln, oft sogar in den Iran verschleppt und dort inhaftiert.

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