Monday, April 5, 2010

Pakistans geschundene Stadt - Neue Anschläge erschüttern Peshawar


Die Kameras der pakistanischen Nachrichtensender waren live drauf, als heute Vormittag (MEZ) mehrere Autobomben im Saddar-Distrikt der westpakistanischen Stadt Peshawar explodierte. Zunächst detonierte ein Sprengsatz an einem Checkpoint in der Nähe der Khyber-Road, jener Straße in der sich auch das US-Konsulat befindet. Kaum waren die Nachrichtenkameras am Ort des Geschehens sprengten sich zwei weitere Selbstmordattentäter in ihren Autobomben in die Luft, gefolgt von bewaffneten Angreifern, die versuchten das Gelände der US-Vertretung zu stürmen. Es kam zu Feuergefechten mit pakistanischen Sicherheitskräften. Über die genaue Zahl der möglichen Opfer ist bislang nichts bekannt.



Peshawar wird zum wiederholten Mal Opfer einer Bombenserie, die höchstwahrscheinlich erneut dutzenden Menschen das Leben kosten wird. Nahe der afghanischen Grenze gelegen ist die ehemalige Basis der afghanischen Mudschaheddin im Kampf gegen die Sowjets, heute zum einen ein Vorposten der pakistanischen Armee und Stützpunkt amerikanischer Geheimdienstaktivitäten in der Region, zum anderen aber auch beliebtes Ziel von Taliban und al-Qaida.

Hunderte Pakistaner starben in den vergangenen Monaten in den Straßen und auf den Marktplätzen Peshawars. Mal übernehmen die Islamisten voller Stolz die Verantwortung für die Attentate, mal leugnen sie jede Beteiligung und machen amerikanische Söldnerfirmen vom Typ "Blackwater" für die Massaker an der Zivilbevölkerung verantwortlich.

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