Tuesday, April 27, 2010

Anwar al-Awlaki in neuem al-Qaida Video - Interview mit "Obama´s Osama"


Anwar al-Awlaki dominiert die Medienberichterstattung über Barak Obama´s "War on Terror" inzwischen mehr als Osama Bin Laden oder Ayman al Zawahiri. Der in New Mexico geborene Sohn des ehemaligen jemenitischen Landwirtschafts-Ministers hat sich zu einem islamistischen Rattenfänger entwickelt, der über das Internet westliche Muslime rekrutiert und offenbar sogar bis zu tödlichen Anschlägen ideologisiert.

Seine genaue Rolle innerhalb der dschihadistischen Szene war lange unklar. Ist er ein Aufhetzer? Ist er ein Rekruteur im Auftrag al-Qaidas? Ist Awlaki gar nur Sympathisant und Theologe? Oder ist er mittlerweile fester Bestandteil des jemenitischen al-Qaida Netzwerkes und deren ideologische Führerfigur, so wie es US-Behörden in den vergangenen Monaten immer wieder behaupteten. Ein neues Video, das bislang nur Al-Jazeera vorliegt scheint diese Fragen nun zu klären.


Major Nidal Malik Hassan, der Amokschütze von Fort Hood, wurde durch al-Awlaki radikalisiert, der inzwischen wieder im jemenitischen Exil lebende Prediger gab per E-Mail seine Zustimmung zu Attentaten gegen das US-Militär in den USA. Auch den nigerianischen Bankierssohn und späteren Beinahe-Selbstmordbomber Umar Farouq Abdulmutallab warb al-Awlaki über das Internet an, holte ihn in den Jemen und vermittelte ihn offenbar in al-Qaida Trainingslager wo der junge Afrikaner auf seinen späteren (gescheiterten) Anschlag auf eine US-Passagiermaschine über Detroit vorbereitet wurde.

Vor kurzem erst wurde bekannt dass die US-Regierung Anwar al-Awlaki, der sich in den von seinem Stamm kontrollierten Ortschaften östlich von Sanaa versteckt halten soll, zu einem der primären Ziele einer CIA-internen Todesliste erklärt hat. Damit steht zum ersten Mal ein amerikanischer Staatsbürger auf der Abschussliste amerikanischer Geheimdienste.
Zweimal gab es bereits Luftangriffe auf mögliche Aufenthaltsorte al-Awlakis im Jemen, beide verfehlten offenbar ihr Ziel.

Gegenüber einem jemenitischen Journalisten erklärte Awlaki stehts, er kenne zwar sowohl Major Hasan als auch Abdulmutallab, habe aber keine Verbindungen zu al-Qaida.
Dies in Zukunft zu behaupten dürfte dem Terrorprediger schwer fallen. Gestern strahlte Al Jazeera ein bislang unveröffentlichtes Video der jemenitischen al-Qaida Filiale aus, in dem al-Awlaki offenbar ein Interview gibt.
Versehen mit dem Logo der "al-Malahim"-Medienabteilung, deutet alles daraufhin dass Anwar al-Awlaki in diesem angeblich 40minütigen Video erstmals als Repräsentant des Terrornetzwerkes auftritt. "Führer der al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel", so nennen die Macher des Propagandafilms den Prediger, der seine Hassbotschaften primär nicht in Arabisch sondern in Englisch über das Internet verbreitet und in den jugendlichen Salafisten-Gemeinden Europas und Nordamerikas eine wachsende Fangemeinde verzeichnet.

Wann al-Qaida das neuste Interview mit al-Awlaki offiziell veröffentlichen wird, ist unklar. Bislang finden sich in einschlägigen Internetforen keine der üblichen Ankündigungs-Banner.
Ein weiteres Propagandavideo aus dem Jemen, das gestern der US-Sender ABC News vorstellte, zeigt zudem den gescheiterten Flugzeugbomber Abdulmutallab beim Training in einem al-Qaida Lager im Jemen und sein Märtyrer-Statement. Auch zu diesem Video hat al-Qaida noch keine offiziellen Angaben gemacht.

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