Tuesday, December 22, 2009

Entführte, deutsche Familie im Jemen geortet


Nach Monaten der Ungewissheit gelang es nun anscheinend dem BND und dem britischen Geheimdienst, die aus Bautzen(Sachsen) stammende deutsche Familie Hentschel, die im Juni im Nord-Jemen entführt wurde, zu orten.

Die fünfköpfige Familie, ein 37jähriger Ingenieur, seine Ehefrau und drei kleine Kinder, waren zusammen mit einem britischen Staatsbürger verschleppt worden, ohne dass es je ein Lebenszeichen aus der Geiselhaft gegeben hatte. Keine Gruppe übernahm die Verantwortung für die Entführung, über mögliche Lösegeldforderungen wurde nichts bekannt.


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In der umkämpften Region Saada, in der die jemenitische Armee seit Monaten heftige Kämpfe gegen die schiitischen Houthi-Milizen führt, gelang es nun offenbar die Geiseln und ihre Entführer zu orten. Es handelt sich offenbar um Anhänger der al Qaida, die öfter ihren Aufenthaltsort wechseln und versuchen im nahezu unkontrollierten Nord-Jemen unterzutauchen.

Offenbar Spur zu vermissten Jemen-Geiseln


Görlitz/Bautzen - Im Fall der im Jemen verschleppten Familie aus dem sächsischen Landkreis Bautzen soll es endlich eine Spur geben. Wie „Radio Lausitz“ am Montag unter Berufung auf die jemenitische Botschaft in Berlin berichtete, hätten Geheimdienste aus Deutschland und Großbritannien das Paar und seine drei kleinen Kinder in der Region Saada im Norden des Landes geortet. Allerdings würden die Geiselnehmer den Aufenthaltsort in der vom Bürgerkrieg geprägten Gegend ständig wechseln. Offenbar befänden sich die Geiseln in der Hand von Al Kaida-Terroristen, die das Kriegsgebiet als Versteck nutzten, hieß es.

Der 37-jährige Diplom-Ingenieur und seine gleichaltrige Frau waren am 12. Juni mit ihren drei Kindern im Alter von einem, drei und fünf Jahren entführt worden. Zusammen mit der Familie aus Meschwitz bei Bautzen wird auch noch ein britischer Ingenieur vermisst. Zwei deutsche Pflegehelferinnen und eine südkoreanische Lehrerin waren kurz nach der Entführung erschossen worden. (dpa)

Laut BILD existiert liegt der Bundesregierung ein Video vor, auf dem die entführte Familie zu sehen ist. Die Kinder machten darauf einen erschöpften Eindruck.

Lebenszeichen von deutschen Jemen-Geiseln

22.12.2009 - 23:23 UHR
Von EINAR KOCH

Nach monatelanger Ungewissheit steht fest: Die drei Kinder der seit Juni im Jemen verschleppten Familie aus Sachsen leben!

Das belegt nach BILD-Informationen ein Video aus den letzten Wochen, das der Bundesregierung vorliegt.

Ein hoher Regierungsbeamter zu BILD: „Die Kinder machen einen erschöpften Eindruck.“

Das Geiseldrama in der Wüste des Nordjemen erschütterte vor einem halben Jahr Deutschland: Zwei Bibelschülerinnen aus Niedersachsen wurden von den Kidnappern, vermutlich Al-Qaida-Angehörigen, regelrecht abgeschlachtet.

Von Techniker Johannes H. und seiner Frau Sabine (beide 37) aus der Umgebung von Dresden sowie den Kindern Lydia (5), Anna (3) und Simon (1) fehlte seitdem jede Spur.


Deutsche Medien hatten in den vergangenen Wochen berichtet es seien Verhandlungen über die Freilassung der deutschen Geiseln im Gange. Bestätigt wurde dies zunächst nicht.


"Spur zu im Jemen entführter Familie?

Im Fall der im Jemen verschleppten Familie aus Weißenberg gibt es ein halbes Jahr nach der Entführung offenbar endlich eine heiße Spur. Johannes H., seine Frau Sabine und die drei kleinen Kinder sind einem Sprecher der jemenitischen Botschaft in Berlin zufolge bereits mehrmals geortet worden. Den Angaben nach sollen sich die Weißenberger in Saada aufhalten, einem Kriegsgebiet im Norden Jemens. Allerdings würden die Entführer die Verstecke wechseln. Die jemenitische Armee versucht unterdessen seit Wochen in einem erbitterten Kampf, Rebellen aus der Region zurückzudrängen. Vermutet wird, dass ein Arm der Terrororganisation Al Kaida die Wirren des Krieges nutzt, um in der schwer zugänglichen Gegend unterzutauchen. Aber Geheimdienste aus Deutschland und Großbritannien haben scheinbar die Familie ausfindig gemacht. Unterdessen haben Angehörige in der Lausitz wiederholt die mangelnde Transparenz kritisiert. Sie fühlen sich unzureichend über den Stand der Ermittlungen informiert. Die Bundesregierung allerdings will das Leben der Geiseln nicht aufs Spiel setzen. Denn es gibt offenbar neue Zuversicht: Der einst selbst im Jemen entführte Ex-Außenstaatssekretär Chrobog ist schon mehrfach in das Land gereist. Er soll auf die Regierung Druck ausüben, noch intensiver nach den Lausitzern zu suchen."

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