Wednesday, December 16, 2009
Die "Afghanisierung" Somalias
Angesichts dieser Bilder vom vergangenen Sonntag, aufgenommen außerhalb der somalischen Hauptstadt Mogadischu, stellt sich die Frage, ob das NATO-Bündnis zwanghaft eine Fortsetzung des Afghanistan-Einsatzes betreibt und vor der "Afghanisierung" anderer Staaten die Augen verschließt.
Bilder wie diese aus dem Afghanistan der 1990er Jahre werden als Argumente angeführt, weshalb deutsche Soldaten am Hindukusch Aufbau und Friedenssicherung leisten sollen. Verteidigung von Menschenrechten, Moral und Freiheit werden zum Hohn, wenn klar wird, dass die NATO mit zweierlei Maß misst.
Seit Ende der 1980er Jahre ist Somalia das klassische Beispiel eines "failed state", ein einziges, blutiges Chaos, in dem islamistische Kräfte trotz Bemühen der USA und der Nachbarstaaten Äthiopien und Kenia, die Oberhaupt zu gewinnen scheinen. Eine Einführung der Talibaninterpretation der Sharia hat auf lokaler Ebene durch die islamistischen Milizen der Shabaab und Hizb Islami längst stattgefunden.
Der Westen sollte sich im Jahr 2010 an weitere Aufnahmen wie diese gewöhnen. Am vergangenen Sonntag vollstreckten die Hizb Islami Kämpfer vor dem schaulustigen Mob die Urteile gegen zwei Männer und eine Frau.
Die verschleierte Somalierin erhielt 100 Stockhiebe, ein 48jähriger Ehebrecher wurde gesteinigt, ein weiterer per Kopfschuss hingerichtet.
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