Wednesday, March 18, 2009

Dschihad News IV


Propaganda

Osama Bin Laden x2



Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche meldete sich heute Osama Bin Laden über eine im Internet veröffentlichte Tonbandbotschaft zu Wort. Im ersten Statement vom 14.März 2009 griff der Al Qaida Führer unter der Überschrift „Praktische Schritte zur Befreiung Palästinas“ die moderaten, israel- und amerikafreundlichen Führer der arabischen Welt an, rief sogar zu deren Ermordung auf. Ihre fehlende Unterstützung für die Mujaheddin in Gaza sei ein Beweis dafür dass sie vor den „Zionisten“ zurückweichen und längst einen Pakt mit den „Kreuzrittern“ eingegangen seien. Palästina zu befreien sei weiterhin Ziel des Dschihad und Pflicht jedes Rechtgläubigen, diese muslimische Pflicht werde durch die Politik der arabischen Herrscher verraten.



Die zweite Audioaufnahme die heute veröffentlicht wurde richtet sich mit dem Titel „Kämpft weiter, ihr Sieger von Somalia“, an die islamistischen Kräfte er Shabaab Organisation am Horn von Afrika. Ihr Kampf gegen die jüngst ernannte Einheitsregierung von Präsident Sharif sei ein Kampf zwischen Islam und den internationalen Kreuzrittern. Sharif sei als Marionette des Westens installiert worden, ähnlich wie der Führer der Nordallianz Ahmed Schah Massud in den 1990er Jahren in Afghanistan. Zuvor hätten die USA durch die NATO Äthiopien dazu gedrängt die islamische Herrschaft über Somalia gewaltsam zu beenden.

Die neue somalische Einheitsregierung müsse bekämpft und der vom Glauben abgefallene, vom westlichem Geld gekaufte Präsident Sharif müsse entthront werden, so Bin Laden. Seine Behauptung er werde die Sharia Rechtssprechung wieder einführen sei reine Fassade, denn in Wahrheit war er installiert worden um genau jene zu vernichten.

Osama Bin Laden ruft in seiner jüngsten Botschaft die „glorreichen Söhne Somalias“ auf ihren Dschihad fortzusetzen, denn sie seien die Verteidiger des Islam an der „südwestlichen Front des Dschihad-Schlachtfeldes“. Der Gegner habe derzeit mit Problemen und Herausforderungen zu kämpfen wie sie seit Jahrzehnten nicht mehr aufgetreten seien, dies müsse man jetzt ausnutzen.


Jemen

Die Rufe wurden erhört



Von der UNESCO als Weltkulturerbe deklariert, das „Manhattan der Wüste“ genannt, das ist Shibam, eines der meist besuchten Touristenziele im Jemen. Beeindruckend hohe Turmhäuser ragen hier festungsartig in die Himmel über der Wüste der Hadramaut Provinz.

Sonntagabend (15.03.09) besuchte eine Reisegruppe aus Südkorea die Stadt im 16.Jahrhundert erbaute Stadt. Auf einer Anhöhe von der aus man auf Shibam herunterblickt, stoppten die Touristen und machten Fotos als sich plötzlich ein Selbstmordattentäter direkt neben ihnen in die Luft sprengte. Vier Südkoreaner starben bei der Explosion, drei weitere erlitten Verletzungen. Jemens Regierung beschuldigte nach kurzer Zeit schon Al Qaida für den Anschlag verantwortlich zu sein, zwölf angebliche Islamisten wurden wenig später bei Razzien verhaftet und verhört. Zwei Tage später identifizierten die Behörden den Attentäter als Abdel Rahman Mehdi al Ojiri, einen 18jährigen Jemeniten aus der Provinz Taizz der sein Zuhause vor zwei Monaten verlassen haben und in Somalia von Al Qaida Ausbildern trainiert worden sein soll. Ein mutmaßlicher Brief Al Ojiris sei bei seiner Mutter gefunden worden, darin beschreibt der junge Islamist er befinde sich auf dem „rechtgeleiteten Weg“ und werde nicht mehr nach Hause zurückkehren. 1995 zog der junge Jemenit mit seiner Mutter in die USA und lebte dort ein Jahr bevor sie in die Heimat zurückkehrten. Erst im Oktober 2008 soll der Attentäter von einem Mann namens Omar Hassan al Raimi rekrutiert der ihn in den Islamunterricht des Islamic Institutes in Sanaa eingliederte wo er in Kontakt mit islamistischen Zellen kam.

Bis jetzt fehlt ein Bekennerschreiben der „Al Qaida auf der arabischen Halbinsel“ zum Attentat.

Heute morgen dann folgte der zweite Selbstmordanschlag. Südkoreanische Ermittler waren in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa gelandet um die Tat vom Sonntag zu untersuchen. Sie waren am frühen Morgen mit ihrem Konvoi vom Flughafen Sanaa gestartet, als ein Attentäter am Straßenrand wartend die Fahrzeuge angriff und seine Sprengstoffladung zündete. Die Scheibe eines Autos ging zu Bruch, jedoch wurde keine Person außer dem Angreifer getötet oder verletzt. Laut einiger jemenitischer Quellen sollen die Geheimdienste wenige Stunden vor dem Anschlag neue Hinweise auf geplante terroristische Aktionen bekommen haben, verhindern konnten sie den Angriff jedoch nicht.

Beide Vorfälle zeigen wie dramatisch die Lage in der südlichen arabischen Halbinsel derzeit ist. Al Qaida kann planen und ausführen, verfügt anscheinend über Informanten in den Kreisen der Sicherheitskräfte und trifft mit den Anschlägen gegen westliche Touristen eine wirtschaftliche Lebensader des bitterarmen Landes. Trotz der halbherzigen Versprechen der jemenitischen Regierung werden die Attentate nicht die letzten gewesen sein, die radikalislamischen Fundamentalisten haben über die vergangenen Monate zu viele Zugeständnisse der politischen Führung bekommen, dubiose Zusammenarbeit zwischen Militär und islamistischen Milizen und Hilfsgesuche des jemenitischen Präsidenten an Al Qaida zur Bekämpfung innerstaatlicher Gegner erzeugen eine Gefahrenlage die für Ausländer extrem gefährlich zu werden droht.

Ende Februar rief Bin Ladens Stellvertreter Ayman al Zawahiri in einer Tonbandbotschaft dazu auf den Jemen zu einem Schlachtfeld wie Afghanistan zu machen. Die Mujaheddin sollen der "Dorn an der Kehle der Regierung" sein, sie sollten sich die Taliban zum Vorbild nehmen und nicht zulassen dass die CIA den Jemen beherrscht. Auf diese Rufe folgte nun die Antwort bei der vier ausländische Zivilisten starben.


Somalia

Zawahiri in Somalia?




Es gibt Meldungen aus der islamistischen Szene die erscheinen so unseriös, unwahrscheinlich und erfunden dass sie keinerlei Erwähnung wert sind. Am vergangenen Donnerstag dann tauchte eine Meldung aus Somalia auf die zunächst in genau diese Kategorie gehört inzwischen aber von Experten intensiver untersucht wird. Ein Zusammenschluss somalischer Journalisten verbreitete im Internet die Nachricht man habe Augenzeugenberichte und Informanten interviewt die aussagen würden Al Qaida´s Nr.2, Ayman al Zawahiri, befinde sich derzeit am Horn von Afrika. Laut der ungenannten Quellen halte sich Osama Bin Ladens Vize in der Stadt Marka, 90 Kilometer südlich von Mogadischu auf, einer Hochburg des somalischen Haba Gidir Stammes, der in der Vergangenheit öfter durch seine Beziehungen zu islamistischen Milizen auffiel. Folgendes berichtet ein angeblicher Augenzeuge:


„Ich habe hier in Marka einen schwer bewachten Araber gesehen als er in der Stadt herumlief, an seiner Seite konnten wir bewaffnete ausländische Männer sehen. Ich habe ihn kurz angesehen und mir war klar: es ist der Terrorist Ayman al Zawahiri, den Mann den wir oft im ausländischen Fernsehen sehen“


Weiter hieß es die islamistische Shabaab-Miliz die diese Region kontrolliert habe angeordnet alle Aktivitäten in Marka zu stoppen solange der ausländische Gast in der Stadt sei. Einige Angehörige der Kampftruppe bestätigten es handle sich um Al Zawahiri.


„Ich kann nicht genau sagen dass er es war aber vom Gerede in der Stadt kann man schließen dass es Al Qaidas zweiter Mann ist. Dass sich Zawahiri in Marka aufhält ist bekannt, viele Leute haben ihn gesehen aber die meisten fürchten um ihre Sicherheit.“


Ob es sich bei diesen Aussagen um frei erfundene Informationen handelt oder ob eventuell eine Verwechslung vorliegt kann nicht bestätigt werden. Fest steht es gibt seit Wochen Gerüchte aus Somalia die besagen „wichtige arabische Personen“ seien unter dem Schutz der Shabaab Organisation ins Land gekommen und würden als ehrenvolle Gäste behandelt. Sollte sich Ayman al Zawahiri tatsächlich am Horn von Afrika aufhalten stellt sich unweigerlich die Frage wie er in diese Region der Welt reisen konnte unter den wachen Augen der CIA und etlicher weiterer Geheimdienste die die Al Qaida Führung ganz oben auf ihrer „Most-Wanted-Liste“ führen. Weiterhin vermuten die westlichen Nachrichtendienste den ägyptischen Chefideologen des Netzwerkes in der Grenzregion zwischen Afghanistan und Pakistan. Anders als Osama Bin Laden soll Zawahiri aber ständig in Bewegung sein, ranghohen Taliban-Führern Besuche abstatten und teilweise sogar Treffen zwischen verschiedenen islamistischen Gruppen organisieren. Seine Handlungsfähigkeit scheint wohl weniger eingeschränkt zu sein als die des meistgesuchten Mannes der Welt. Somalia scheint dennoch ein extrem weitgestecktes Ziel zu sein für jemand der keine offiziellen internationalen Verkehrmittel benutzen kann. Eine Möglichkeit drängt sich auf die beinahe an eine Verschwörungstheorie grenzt. Jemens Präsident Saleh soll im Januar einen Deal mit Islamisten eingegangen sein um seine politischen Gegner im Land zu bekämpfen, vorangegangen sein soll ein Briefwechsel mit Zawahiri und dem anschließenden Zugeständnis der Zusammenarbeit. Seit Jahren ist der Jemen der Hauptlieferant für Waffen nach Somalia, es besteht ein reger Handel zwischen beiden Ländern. Wäre also denkbar dass Ayman al Zawahiri über jemenitische Kontakte nach Nordostafrika reisen konnte. In jüngsten Tonband- und Videobotschaften des Al Qaida Führers erwähnte dieser immer wieder Somalia, beschwor die Errichtung eines islamischen Kalifats in Afrika und betonte ganz direkt man führe den Dschihad von Mogadischu bis Kabul.

Dass es Verbindungen zwischen Al Qaida und den somalischen Islamisten gibt ist weitläufig bekannt, erst jüngst bestätigte ein Kommandeur der Shabaab es gebe natürlich ausländische, vor allem arabische Kämpfer in den Reihen der Miliz.

In den USA sind Ermittler gerade dabei ein Rekrutierungsnetzwerk radikaler Islamisten aufzudecken die seit Jahren junge Somalis aus der Region Minnesota und Minneapolis in das Bürgerkriegsland schleusen und dort zu Selbstmordattentätern ausbilden. Mehrere dutzend junger Immigranten seien in den vergangenen 24 Monaten über Europa und Nordafrika nach Somalia gereist und hätten sich dort den „Islamischen Gerichten“ und ihrer militärischen Einheit, der Shabaab, angeschlossen. Treibende Kraft hinter diesem Dschihad-Tourismus war wohl auch der Krieg und die anschließende Besetzung ihres Heimatlandes durch äthiopische Truppen, was in der islamistische Szene als Massaker, Kriegsverbrecher und Kampf zwischen Christentum und Islam dargestellt wurde.

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