Wednesday, May 13, 2009
(K)ein Spiel auf Leben und Tod
Wer weiß heute schon dass der Vietcong ein Produkt amerikanischer Geheimdienstarbeit war? Erschaffen als Partisanenbewegung um die japanischen Besatzer während des Zweiten Weltkrieges zu bekämpfen. Ist den Israelis bewusst dass sie noch Ende der 80er Jahre die Hamas unterstützten, weil sie glaubten in den frommen Moslembrüdern einen palästinensischen Gegenspieler zur terroristischen Fatah Arafats gefunden zu haben? Selten findet im Geschichtsunterricht noch Erwähnung dass es das Deutsche Reich war, das 1917 einen gewissen Wladimir Ulijanow alias “Lenin” aus dem Schweizer Exil nach Russland brachte, ihn mit 40 Millionen Goldmark ausstattete um den kommunistischen Revolutionären zum Sieg zu verhelfen.
Die Historie ist voll von Beispielen in denen aus Verbündeten und Partnern, Feinde und Widersacher wurden, Staaten schufen sich selbst spätere Gegner, der Terrorismus hat oftmals Wurzeln in staatlichen Bestrebungen die Weltkarte wie ein Schachbrett zu sehen und darauf zu spielen. Was aber wenn die Figuren sich nicht so bewegen wie man es möchte? Pakistan muss derzeit mit genau diesem Problem kämpfen, ein Kampf der schicksalshaft für die gesamte Region zu werden droht.
Die Vereinten Nationen sprechen von einer “humanitären Katastrophe”, die pakistanische Regierung nennt es die Umsetzung einer Anti-Terror-Strategie die weit über die Grenzen des Landes hinaus weltweiten Sicherheitsinteressen dient. Ende April beschloss die Führung Pakistans die Taliban-Bedrohung in den Provinzen nördlich der Hauptstadt militärisch zu beenden. Grund für diesen drastischen Schritt war zunächst der politische Druck aus Washington, das Drängen der Obama-Administration endlich dem sich ausbreitenden islamistischen Schrecken Einhalt zu gebieten. Dafür stellen die USA dem Verbündeten Pakistan 400 Millionen Dollar Soforthilfe zur Verfügung, die logistische und diplomatische Unterstützung war bereits zuvor angeboten worden. Amerikas Pakistan-Politik scheint nun erste Früchte zu tragen, mit der am 02.Mai 2009 gestarteten Militäroffensive im Swat-Tal zeigt die Regierung von Präsident Zardari nun ihre Zähne, erhöht ganz offensichtlich den Druck auf die Taliban und rettet so womöglich das Überleben des pakistanischen Staates in seiner heutigen Form. Längst nicht alle Beobachter teilen die Meinung dass die Strategie die Islamabad nun fährt eine ernstgemeinte und vor allem wirksame Methode ist um den innenpolitischen Feind und die geopolitische Bedrohung auszuschalten. Mehr als 190,000 Pakistaner befinden sich derzeit auf der Flucht aus Swat, humanitäre Organisationen richten eilig Auffangstationen ein, es kommen täglich Meldungen über schwere Gefechte zwischen Regierungstruppen und Taliban, Opferzahlen fallen und Siege werden verkündet. Erstmals lässt die Post-Musharraf Regierung schweres Kriegsgerät gegen die Gotteskrieger zum Einsatz kommen, Luftwaffe, Panzer- und Artillerieeinheiten werden eingesetzt, über 15,000 Soldaten schlagen in Swat eine Schlacht die laut internationaler Presse über das Schicksal einer atomaren Krisenregion entscheiden könnte. Was sich hinter dem politischen Vorhang, hinter der Fassade eines Krieges in dem jeder Staat sich zum Opfer verklärt, abspielt bleibt im Dunkeln. Weltweit lobt man den lang ersehnten Angriff auf die Taliban, deren Herrschaft sich mittlerweile von den Stammesgebieten an der afghanischen Grenze nach Norden weiter ausgebreitet hat, zunächst in das Swat, dann ins benachbarte Buner und nach Malakand.
Angesichts der nun aufkommenden Flüchtlingswelle muss man fragen welchen Effekt der abenteuerliche Sturm auf das Swat-Tal tatsächlich hat. Islamabads Interessen scheinen klar definiert, man möchte die Bedrohung, die Gefahr eines Regierungssturzes durch die Islamisten beseitigen, dazu müssen deren Rückzugsgebiete und Bastionen zurückerobert werden, die Provinzen in denen mittlerweile der Terror regiert wieder unter die Kontrolle der Zentralregierung fallen. Zu lange, so gestand es Präsident Zardari selbst ein, habe man die Taliban walten lassen, ihnen die Sharia-Einführung in Swat offiziell genehmigt und darauf gehofft friedliche Einigung zu erreichen. Stattdessen zeigten sich die Koranschüler uneinsichtig und ihr Hunger nach Macht und Herrschaft nicht gestillt. Die Expansion von “Talibanistan” kam erst wenige Kilometer vor der Hauptstadt zum Stillstand, von Brüssel bis Washington schreit die Politik seitdem auf, Pakistan sei am Rande des Zusammenbruchs, der Staat versinke in einem Chaos, das die Fundamentalisten und ihre Al Qaida Verbündeten in den Besitz von Nuklearwaffen bringen könnte. In diesem Horrorszenario eines atomaren “failed-state” in der wohl gefährlichsten Region der Welt, erscheint die jetzige Swat-Offensive sinnvoll, notwendig und richtig. Kaum jemand hegt Zweifel daran dass es die pakistanische Führung mit ihrem Ruf nach Ausrottung der Taliban ernst meint. Dem Verbündeten in Islamabad möchte man alle nötigen Mittel zur Verfügung stellen um den terroristischen Virus im eigenen Land zu besiegen, damit auch den Druck von Afghanistan und den dortigen NATO-Truppen nehmen. Medien und Politik zeichnen ein Schwarzweiß-Bild einer Krise die komplizierter ist als es der Afghanistan-Konflikt jemals war. Dass der Kampf gegen die Taliban für den Westen ein primär militärischer ist, ändert nichts an der Tatsache dass es eine gesellschaftliche Herausforderung für den 170-Millionen-Staat Pakistan ist, dessen politische Führung sich selbst einen Gegner geschaffen hat, den man glaubte wie einen Kettenhund einzusetzen, der sich nun gegen seinen eigenen Herren wendet.
Will man Verstehen welche Beziehung zwischen den Taliban und Pakistan besteht, warum das Verhältnis anders ist als wir es im Westen es sehen und verstehen wollen, und warum die Anti-Terror-Strategie in der verlangten Form gar nicht umzusetzen ist und nach den Jahren der verfehlten Bush-Politik nun auch die Administration Obama in die pakistanische Falle tappt, dann bedarf es einer Reise in die Geschichte, eines Rückblicks in eine Zeit in der Gut und Böse weltweit klar definierte Grenzen kannten und der Systemkampf die alles bestimmende Formel war. Im achten Jahr nach 9/11 lassen sich Politiker und Militärs weiterhin blenden von einem Staat der zum größeren Problem für die Welt zu werde droht als Afghanistan oder der Irak. Schneller als das iranische Regime, so hört man dieser Tage, könnten die Dschihadisten in den Besitz der ultimativen Massenvernichtungswaffe gelangen.
Begonnen hat der Siegeszugs der Taliban im Afghanistan des Jahres 1996, als nach fast sieben Jahren Bürgerkrieg die Fraktion der Islamisten siegreich in Kabul einzogen. Sie errichteten in einer Hauptstadt die kaum mehr noch als Ruinen, Schutt und Asche war, die Basis des ersten neuzeitlichen Kalifats der Erde. Das neue Jahrtausend stand vor der Tür, eine Truppe ultrareligiöser Männer, erkennbar an ihren schwarzen Turbanen, zogen siegreich durch auf ihren Pick-Up Trucks und mit uralten Panzern, marode Überbleibsel der Sowjet-Invasion der 1980er Jahre, und riefen eine steinzeitliche Ideologie des Ur-Islam zur Staatsdoktrin aus. Beobachter und Journalisten nannten die neuen Herren von Kabul damals eine von mehreren islamischen Bürgerkriegsfraktionen, eine Gruppe die zur Mujaheddin-Bewegung gehörte, einst geschlossen im Kampf gegen die russischen Besatzer, dann aufgesplittert in dutzende verfeindete Milizen, Privatarmeen und Partisanengruppen. Was aber tatsächlich hinter den Taliban steckte war im Ausland wenigen bekannt, erst durch die praktische Umsetzung ihrer perversen Sharia-Auslegung, durch die mittelalterlichen Formen der Bestrafung, durch die unmenschliche Behandlung der Frauen, durch das Verbot von Musik, Film und Fernsehen, die Hinrichtung von Ehebrechern und Drogenhändlern in öffentlichen Fußballstadien, rückte Afghanistan wieder in die Berichterstattung der Medien, die sich kaum für den afghanischen Bürgerkrieg interessiert hatten und sich auf Nahost, Balkan und Ruanda konzentrierten. Aus afghanischer Sicht bedeutete die Herrschaft der Taliban einerseits das ersehnte Ende eines blutigen Bürgerkrieges, obwohl es in etlichen Landesteilen noch Widerstand gab, angetrieben von profitorientierten Warlords, Drogenguerillas und Stellvertreter verschiedener Anrainerstaaten, andererseits war es ein Sieg einer Volksgruppe über andere, die Herrschaft einer paschtunischen Bewegung deren Ursprung nicht in Afghanistan liegt, und die somit eigentlich ausländische Invasoren sind. Historisch gesehen ist die Taliban-Bewegung ein Kind des Kalten Krieges, geboren während eines Stellvertreterkrieges aus den Interessen der USA, Pakistan und arabischer Staaten. Traumatisiert durch die Niederlage in Vietnam schwor sich Washington nach dem Einmarsch der Sowjets in die zentralasiatische Republik Afghanistan, den “russischen Bären am Hindukusch verbluten zu lassen”. Es ging um Rache für Russlands Unterstützung für die vietnamesischen Kommunisten-Guerilla, es ging darum eine staatliche Ideologie in einem Konflikt zu vernichten ohne direkt einzugreifen. Die zweitstärkste Militärmacht der Welt, ein Heer aus staatlich verordneten Gottlosen überfiel ein muslimisches Land, beging Kriegsverbrechen und bekämpfte ein ganzes Volk mit martialischen Mitteln wie Napalm, Giftgas und wahlloses Töten von Zivilisten - dieses Bild propagierten die USA in der Welt, beschlossen angesichts einer drohenden Niederlage der afghanischen Widerstandskämpfer, die dortigen Anti-Kommunisten zu unterstützen. Man wollte die Sowjets an einem Ort bannen, sie in einen langwierigen, verlustreichen Abnutzungskrieg verwickeln und so den Weltkommunismus verbluten lassen. Dies zu realisieren erwies sich als schwierig, da die afghanische Bevölkerung zwar einen kulturell und religiös motivierten Widerstand leisteten, die Bauern und Hirten der sowjetischen Armee mit ihren Kampfjets, Hubschraubern, Panzerkolonnen und Spetznatz-Einheiten nichts entgegenzusetzen hatten außer Gewehre aus Zeiten des 1.Weltkrieges. Militärisch konnten die Afghanen so niemals Siege erringen geschweige denn die Imperialansprüche Moskaus zunichte machen. Entscheidend war die Motivation, der schier unbegrenzte Kampfeswille und die Todesbereitschaft der Mujaheddin, die aus dem Einfall des atheistischen Marxismus einen religiösen, aus ihrer Sicht heiligen, Krieg machten. Als sich für Amerika die Chance bot Kommunisten zu töten, ohne selbst militärisch aktiv zu werden, rief die CIA einen Plan ins Leben der bis heute negativ nachwirkt. In Zusammenarbeit mit den arabischen Golfstaaten, dem afghanischen Nachbarland Pakistan und geheimer, israelischer Hilfe begann die Ausbildung und Bewaffnung afghanischer Kämpfer, die zur entscheidenden Kraft auf dem Schlachtfeld werden sollten. Saudische und amerikanische Gelder finanzierten militärische Trainingslager in Pakistan, dortige Armee- und Geheimdienstangehörige schulten Rekruten aus den afghanischen Dörfern und Städten in mehrwöchigen Kursen an diversen Waffenformen, im Bombenbau und Partisanentaktiken. Unglücklicherweise musste man feststellen dass die Zahl der afghanischen Freiwilligen nicht hoch genug war um den Russen die Stirn zu bieten, viele Männer waren bereits gefallen oder gezielt von den Sowjets hingerichtet worden. Das männliche Durchschnittsalter in manchen afghanischen Dörfern lag bei über 40, nur Alte und kleine Kinder hatten die russischen Besatzer am Leben gelassen. Um diesen eklatanten Mangel an kampffähigen Männern zu kompensieren beschloss die pakistanische Führung aus Angst vor dem sich ausbreitenden Kommunismus, eine neue Generation von Kämpfern einfach selbst heranzuzüchten. Dabei machte man sich ein Netzwerk aus religiösen Schulen, Waisenhäusern und der seit Einmarsch der Sowjets im Jahr 1979 entstandenen riesigen Flüchtlingslager in West-Pakistan zu nutze. Dort fanden sich genug Freiwillige, meist junge Männer die keinerlei Bildung besaßen, Familienangehörige verloren hatten und den Drang verspürten Rache zu üben. Pakistans Geheimdienste starteten Mitte der 1980er Jahre ein Programm dass dazu diente diese Masse an jungen Afghanen und Pakistanis in Koranschulen einer spirituellen Gehirnwäsche zu unterziehen. Hunderttausende Kinder aus armen Familien erhalten durch die Madrassas eine kostenlose, einseitig religiöse Erziehung, bekommen warme Mahlzeiten und eine Unterkunft. Nur durch Spenden aus dem Ausland, besonders aus den Öl-Emiraten des Nahen Ostens, konnte dieses Netz aus “ultrareligiösen Waisenhäusern” aufrecht erhalten werden. Sektenartig flößte man den jungen Männern dort eine Form des Islam ein, die eine neuartige Mischung verschiedener religiöser und politischer Strömungen darstellt. Wesentlich für die Entstehung solcher Schulungszentren ist der Deobandismus, eine Islamauslegung der hanafitischen Rechtsschule die sich zu Beginn des britischen Kolonialismus auf dem indischen Subkontinent entwickelte und als Reaktion auf den westlichen Einfluss und damit verbundene Einwirkung auf die muslimische Gesellschaft, das asiatische Gegenstück zum ägyptisch geprägten Salafismus darstellt. Schnell entschieden die USA das pakistanische Ausbildungsprogramm für afghanische Widerstandskämpfer voranzutreiben, sie forderten Saudi-Arabien auf finanziell aktiv zu werden, organisierten über arabische Geschäftsleute und Politiker die Ausbreitung der wahhabitischen Ideologie in Pakistan, schickten radikalislamische Prediger in die Madrassas, allen voran Persönlichkeiten wie der Bin Laden Mentor Abdallah Azzam, verpassten den dortigen Schülern, die während ihrer asketischen Ausbildung nichts anderes lernten als den Koran auswendig in der für sie völlig fremden arabischen Sprache aufzusagen und die Sharia als gottgewolltes, unveränderliches Recht für die gesamte Menschheit zu verinnerlichen. Wichtig war insbesondere ihnen die Pflicht zum Dschihad nahezulegen, die dank der deobandistischen Ausbildung zum Bestandteil des dort gepredigten Islam wurde. Neben den allgemein bekannten fünf Säulen des islamischen Glaubens brannte der Deobandismus fünf Grundsätze der Religion in die Köpfe der jungen Männer ein, wobei der letzte Punkt die absolute Pflicht zum “Krieg für die Sache Allahs” ist.
Mit Hilfe der Koranschulen wuchs eine Masse kampfbereiter, fanatisch religiöser Rekruten heran die dank der pakistanischen Armee fit für das Schlachtfeld gemacht wurden. Wo die Gehirnwäsche endete, begann das militärische Training, finanziert durch saudische und amerikanische Spenden. Ausgerüstet durch das Militär Pakistans schickte man die todeshungrigen Islamisten über die Grenze nach Afghanistan und ließ sie jahrelang gegen die Sowjets kämpfen. Zusätzlich zu den afghanischen und pakistanischen Mujaheddin reisten, ausgelöst durch ein Dschihad-Netzwerk und die gezielte Anwerbung in ihren Heimatländern, tausende Muslime aus aller Welt an den Hindukusch und kämpften in den Reihen der Koranschüler. Den Afghanen selbst kamen die ausländischen Unterstützer sehr recht, trotzdem war ihnen die fanatisch radikale Denkweise und Motivation der “Muhajirin” suspekt. Was dort aus den pakistanischen Lagern nach Afghanistan kam waren gehirngewaschene, ultrareligiöse Jugendliche die der Überzeugung waren sie alleine lebten den “wahren Islam” und kämpfen einen heiligen Krieg für die Sache Gottes. Höchstes Ziel dieses Kampfes war für sie der Märtyrertod, der Sieg gegen den gottlosen Feind war ihnen ohnehin von Allah versprochen worden.
Zu überwältigenden Siegen war die Truppe letztendlich nicht fähig, immer noch bestand der afghanische Widerstand zu 70% aus Einheimischen und lokalen Gruppen, die schlecht ausgerüstet dennoch immer wieder brutalsten Offensiven der Sowjet-Armee trotzten. Erst nachdem die CIA die Mujaheddin mit modernen Luftabwehrwaffen vom Typ STINGER und Blowpipe ausrüstete, Radargeräte und anderes logistisches Material lieferte, kam 1986 die Wende in Afghanistan. Kaum jemand hatte für möglich gehalten dass es diesem Bergvolk gelingen würde sich der mächtigsten Armee des Kontinents erfolgreich zu widersetzen. Im Rückzug der Russen 1989 zeigte sich dann dass sich die jahrelangen Bemühungen verschiedener antikommunistischer Staaten gelohnt hatten. Einzig die damit verbundenen Folgen hatte man nicht bedacht. Pakistan hatte sich mit westlicher Hilfe ein islamistisches Monster gezüchtet das nicht einfach so wieder verschwand. Unzählige Personen hatte man zu einer schlagkräftigen Kampftruppe ausgebildet und einen religiösen Schliff verpasst der ihr komplettes Denken und Handeln bestimmte. Wie man jetzt mit den Islamisten umgehen sollte wusste niemand. Für die USA war der Afghanistankrieg beendet, der folgende Zusammenbruch des Sowjetreiches sorgte in Europa und vielen Teilen der Welt für ganz andere Probleme als dass man sich noch länger für Afghanistan interessieren würde. Es war kaum jemandem wirklich bewusst was man angerichtet hatte. Konnte man diesen Virus, der eben nicht nur anti-kommunistische, sondern auch anti-westliche Eigenschaften besaß, überhaupt wieder ausmerzen? Niemand schloss nach Abzug der Sowjets die Madrassas in Pakistan, keiner kümmerte sich darum was aus den jungen Männern die sich nach 1989 immer noch in den islamistischen Schulungszentren befanden, geschah, noch weniger sorgte man sich um die entstandene Generation der Flüchtlingskinder und Waisen. Afghanistan wurde den Kriegsfürsten, den siegreichen aber zerstrittenen Mujaheddin-Anführern, den Kriminellen und Milizen überlassen, die meisten von ihnen fielen übereinander her und stürzten das Land in die nächste Katastrophe: einen Bürgerkrieg der bis 1996 andauerte. Neben den afghanischen Elementen gab es nun aber noch die Taliban, jene Fanatiker die aus afghanischer Sicht irgendwo aus Pakistan stammten und teilweise völlig absurde Ansichten vertraten, die sie zu Aliens in der uralten Stammeskultur Afghanistans machten. Beflügelt vom göttlichen Sieg über die Ungläubigen nutzen die Koranschüler ihre Schlagkraft, betrieben weiter die Madrassas als Kasernen und verbreiteten ihre Islaminterpretation mit Gewalt. Schritt für Schritt assimilierten sich Teile der Taliban mit den afghanischen Paschtunen, es kam zu einer Verschmelzung pakistanischer und afghanischer Elemente die letztendlich unterstützt vom pakistanischen Geheimdienst zum Sieg im Bürgerkrieg führte. Anders als die vielen machtbessenen Warlords und gekauften Söldnerarmeen sah der ISI in den Taliban ein Werkzeug das man für die Umsetzung der pakistanischen Interessen in der Region einsetzen konnte. So wie man in Süd- und Mittelamerika Milizen während des Kalten Krieges ins Leben rief, finanzierte und nach Belieben einsetzte, so war die pakistanische Regierung in den 1990er Jahren der Überzeugung die Taliban seien ein kontrollierbarer Kettenhund der niemals die Hand beißen würde die ihn füttert. Vollkommen missverstanden wurde dabei wohl dass dieses Werkzeug eine religiöse Zeitbombe war, eine Gruppe von Personen die es als ihre heilige Mission ansah die Menschheit notfalls mit Gewalt zum Islam zu missionieren. Sie kämpften gegen den russischen Kommunismus weil er gottlos war und Muslime angegriffen hatte, aber sie taten es weil es in unmittelbarere Nähe geschah. Die Russen verschwanden, neue Feinde wurden die nächstgelegenen nicht-islamischen Invasoren, einige der Taliban-Anführer sahen schon sehr früh die USA als den nächsten Gegner an, andere wollten einen Dschihad gegen Indien oder den Iran. Nur mit Naivität ist zu erklären wie man glaubte die Bewegung dieser kriegerischen Mönche würde stoppen nachdem Afghanistan befreit war, oder sie würden zufrieden sein falls dort ein Gottesstaat nach ihrer Vorstellung entstand. Sicher war dem pakistanischen Geheimdienst, genau wie den meisten arabischen Akteuren dieser Zeit klar dass die Islamisten die man geschaffen hatte sich gegen den nächstbesten Andersgläubigen wenden würden. Ganz oben auf ihrer Liste dürften die nationalistischen, nicht-islamistischen Regierungen der muslimischen Staaten stehen, inklusive Pakistan. Arabische Länder regierten schneller darauf, schickten ihre Dschihadisten an den weit entfernten Hindukusch in der Hoffnung diese innenpolitischen Feinde würden dort ihren ersehnten Märtyrertod sterben und nicht mehr zurückkehren. Reihenweise schickten Ägypten, Saudi-Arabien, Jemen, Tunesien, Algerien, Marokko, Jordanien, Syrien und der Irak ihre fanatisierte Jugend nach Afghanistan und entledigte sich so einer wachsenden Bedrohung für die Stabilität der Regime, die nach der doppelten Niederlage gegen die verhassten Israelis 1967 und 1973 durch eine arabische Depression ausgelöst wurde. Weite Teile der Bevölkerung im Nahen Osten waren zur Ansicht gelangt dass der westlichinspirierte Nationalismus oder der staatliche Sozialismus gescheiterte System für die arabische Welt darstellten. Mehrfach gegen den jüdischen Zwergstaat militärisch versagt zu haben löste eine Rückbesinnung auf den Glauben aus, die Weisung “der Islam ist die Lösung” machte die Runde, eine Bewegung der religiösen Extremisten wuchs heran die eine Rückentwicklung der Gesellschaft frei von allem Westlichen forderte. Afghanistan bot die ideale Möglichkeit jene Staatsfeinde auszuschalten, ohne sie offiziell zu bekämpfen zu müssen. Fatal war dass nach dem unerwarteten Sieg viele kampferprobte Fundamentalisten in ihre Heimatländer zurückkehrten, wo man sich nicht anders zu helfen wusste als sie scharenweise als Regimefeinde einzukerkern.
Einzig für Pakistan gestaltete sich die Situation nicht so einfach, es gab die Islamisten im eigenen Land, man hatte sie quasi geboren, aus jungen Menschen islamistische Zombies gemacht. Als erste Maßnahme zur Eindämmung der Gefahr die von den Taliban für den pakistanischen Staat ausging beschloss die Politik dass man ihnen Afghanistan überlassen würde, dort sollten sie sich in ihrem religiösen Wahn austoben. Der Plan ging fürs erste auf, das erste islamische Kalifat seit über 100 Jahren wurde 1996 ausgerufen, einzig und allein Koran und Sharia sollten ab sofort über die Afghanen herrschen, alles “unislamische” wurde verbannt, Symbole und Kultstätten anderer Religionen vernichtet, Andersgläubige verfolgt. Ohnehin schon zerstört durch Jahrzehnte der Kriege und Besatzung richtete die Terrorherrschaft der Islamisten Afghanistan innerhalb kurzer Zeit zu Grunde. Nirgends auf der Welt ließ sich eine derart mittelalterliche Form der Politik beobachten wie im “Islamischen Emirat Afghanistan”, weder die Pakistanis noch sonst irgendwen außerhalb des Landes schien dies zu stören. Pakistans Problem war ein anderes, der indische Erzfeind entwickelte sich zum militärischen Gegner, der Konflikt um Kashmir eskalierte, was sich in Afghanistan abspielte hatte keinerlei Einfluss auf die pakistanische Nordost-Grenze. Teile des Geheimdienstes beschlossen wieder die islamistische Karte zu spielen und fanatische Extremisten als politisches Werkzeug zu benutzen. Nach dem gleichen Schema welches während der 1980er Jahre für Afghanistan ins Leben gerufen wurde, richtete der ISI Ausbildungslager für Islamisten im Norden ein, rief kashmirische Widerstandsgruppen Jaish e-Mohammed und Lashkar e-Toiba ins Leben und hetzte diese auf Indien. Immer noch verkannte man die eigene Gefahr, die drohende Rückwirkung auf Pakistan selbst. Längst hatte die Zahl der staatlich geförderten und geheimdienstlich unterstützten Islamisten derart zugenommen dass es unmöglich war die Auswüchse dieser Netzwerke, gerade im Nachbarland Afghanistan, zu kontrollieren. Kritisch nahm der pakistanische Geheimdienst die Formation der Al Qaida zur Kenntnis, sah wie durch dubiose arabische Geldgeber ein Trainingslager nach den anderen unter der Taliban-Herrschaft entstand, eine Entwicklung auf die der ISI keinen Einfluss mehr nehmen kennte, die Dinge hatten sich verselbstständigt.
Vielleicht hätte der Westen mehr Interesse an der Region gezeigt, wäre da nicht ein gewisser General Musharraf gewesen der nach seinem Putsch an die Spitze des pakistanischen Staates gelangte, damit über ein nukleares Arsenal verfügte, aber als pro-westlich galt. Jemand der seine Abende mit einem Glas Scotch beendete und weiterhin mit seiner Mutter in einem Haus wohnte konnte keine Bedrohung für die USA sein. Musharraf kam aus dem Militär, selten legte er seine ordnenbeschmückte Uniform ab, er spricht perfektes Englisch, bemüht sich um ein diplomatisch, britischgeprägtes Auftreten und vermied es den Eindruck eines Despoten zu erwecken. Seine Politik war entscheidend auf der Stärke des Militärs und Geheimdienstes gebaut, er wusste um diese wichtigsten Säulen des Staates und vertraute seinen Generälen und Spionagechefs beinahe blind. Den Garanten der Sicherheit und Macht war dabei sehr wohl bewusst wie eng die Verstrickungen zwischen den militanten Islamisten und den staatlichen Organen ISI und Militär sind, trotzdem beunruhigte die pakistanische Führung dieser selbsternannte “Herrscher der Gläubigen” Mullah Mohammed Omar und seine Schergen nicht besonders, Osama Bin Laden war ihnen bestens bekannt, hinter vorgehaltener Hand bezeichneten ihn Geheimdienstler aber immer wieder als CIA Agent, sahen in ihm einen zum Helden des Dschihad stilisierten Fremdkörper in der afghanischen Gesellschaft, der es ungewöhnlicherweise vermochte von Afrika bis zum Jemen Unruhe zu stiften.
Der 11.September 2001 veränderte alles, urplötzlich war Afghanistan im Blickfeld der Welt, die USA riefen zu einem globalen Krieg gegen den Terror, es galt Verbündete zu finden, Präsident Bush teilte die Staaten der Welt in “gut” und “böse”, niemand wusste wie sich die politische Weltkarte in den kommenden Jahren verändern würde. Klugerweise schlug sich Islamabad sofort auf die Seite Washingtons und versprach jede mögliche Unterstützung im Kampf gegen Al Qaida. Dass es dabei zunächst darum ging das selbsterzeugte Übel der Taliban-Bewegung zu vernichten war allen Beteiligten klar, Unbehagen löste diese Strategie gerade deshalb in Pakistan aus. Kein Zweifel wurde daran gehegt dass ein gewaltsamer Sturz der Koranschüler in Kabul zu einer Flucht führen würde - in Richtung Pakistan. Einst waren sie von dort nach Afghanistan gekommen um den Dschihad zu kämpfen, nach Amerikas Offensive die wie ein Gewitter über das Land am Hindukusch hereinbrach flohen die Gotteskrieger in Richtung Grenze und über die Pässe und Schluchten in die pakistanischen Stammesgebiete.
Dem ISI war absolut klar dass eine Niederlage der Islamisten in ihrem Emirat dazu führt dass sie zu einem pakistanischen Problem werden. Wie ein verängstigtes Kind trat nicht nur ihr Anführer Mullah Omar (auf einem Moped) den Rückzug zum Mutterland Pakistan an, tausende Taliban konnte sich dem Bombardements der US Airforce und der vorrückenden Nordallianz nicht entziehen, gaben eine Stadt nach der anderen auf und verschwanden schließlich als sichtbare Kraft. Man
schwor Afghanistan in eine Hölle für die Amerikaner zu verwandeln, dazu bedurfte es eine Neuorganisation und einer Strategie. Sprungbrett dafür sollte West-Pakistan werden, eine Gegend heute bekannt als FATA oder Stammesgebiete. Scharenweise fanden die Taliban dort bei ihren paschtunischen Brüdern nach 2002 Zuflucht, durch die Staatsgrenze geschützt vor amerikanischem Zugriff. Viele von ihnen genau in Afghanistan blieben, in die Hände der tadschikischen und usbekischen Nordallianz fielen, bei amerikanischen
Flächenbombardements starben und als Zivilisten in der Bevölkerung untertauchten weiß niemand, dass die Führung der Gotteskrieger aber seit Ende 2002 in Pakistan verweilt scheint mittlerweile klar. Primäres Interesse der Amerikaner während der ersten Kriegswochen war die Festnahme oder Tötung von Bin Laden, inzwischen ist klar dass er irgendwann Ende Dezember 2001 aus der Schlacht von Tora Bora und nach Pakistan fliehen konnte. Etliche ranghohe Al Qaida Leute machte der pakistanische Geheimdienst ISI ausfindig, verriet Positionen an die amerikanische Luftwaffe oder nahm die Personen, wie etwa Khalid Sheikh Mohammed, selbst fest. Welch Wunder dass die Pakistaner bis heute zwar hochkarätige Terroristen der Al Qaida aufspüren und ausschalten konnten, jedoch keinen wichtigen Taliban-Kommandeur.
Sehr schnell entwickelte sich eine interne Diskussion wie man auf die Flucht der Taliban über die Grenze reagieren sollte. Was erwartet Washington von Islamabad? Sollten die Islamisten getötet, verhaftet oder einfach nur beobachtet werden? Da die Stammesgebiete ohnehin nicht unter direkter Kontrolle der Zentralregierung unterliegen entschied man sich gegen ein Militäraufgebot und ermöglichte den Taliban so über die Monate nach Waziristan einzusickern und dort Allianzen mit lokalen Stammesführern einzugehen. Alleine aus historischen und kulturellen Gründen gewährten die Waziris und Mehsuds den paschtunischen Brüdern das Gastrecht. Für die Klans der Grenzregion spielte die willkürlich in Kolonialzeiten gezogene Linie ohnehin keine Rolle, Afghanistan und Pakistan existierten vielleicht auf der offiziellen Karte, für die meisten Menschen dort ist alleine schon Waziristan ein eigener Staat und die Grenze null und nichtig.
Hätte es die pakistanische Führung damals ernst gemeint mit der Terrorbekämpfung, hätte sie eine zweite Front eröffnen müssen und die Taliban wären entlang der Grenze zwischen den US Truppen und dem pakistanischen Militär zerrieben worden. Dies geschah aus mehreren Gründen nicht. Zum einen war und ist die Unterstützung für die Koranschüler in jener Gegend natürlicherweise sehr hoch, die Sympathie der Bevölkerung gilt den heroischen Gläubigen die der übermächtigen Armee den Dschihad erklärten. Hinzu kommt die einfache Tatsache dass sich aus der bloßen Präsenz der afghanischen Taliban keine augenscheinliche Bedrohung für die Regierung in Islamabad ergab. Solange sich die Taliban in FATA aufhielten mochten sie vielleicht die Amerikaner verhöhnen und bald wieder nach Afghanistan ziehen um das Land in einen Partisanenkrieg zu stürzen, für Pakistan selbst bedeutete dies aber noch keine ernsthafte Destabilisierung. Von einer solchen konnte erst die Rede sein als klar war dass sich im Land eine Taliban-Bewegung organisierte die gezielt Anschläge auf Regierungssoldaten und Einrichtungen verübte um zunächst in den Stammesgebieten eine völlig unabhängige Machtbasis einzurichten. Innerhalb dieses Herrschaftsbereichs boten die Taliban wie einst in Afghanistan den Al Qaida Kämpfern Schutz und einen Zufluchtsort. Ohne die Anwesenheit von Terrorgrößen wie Osama Bin Laden und Ayman al Zawahiri wäre das Regime Musharraf im Jahr 2003/04 wohl nicht unter jenen Druck der US-Politik geraten die den General dazu drängten militärisch in Süd-Waziristan gegen die Islamisten im Jahr 2004 vorzugehen. Vorsichtig und diplomatisch geschickt versuchte das Militär zunächst Deals mit den Stammesführern und Taliban-Kommandeuren auszuhandeln. Hier zeigte sich schon früh dass die Politik Islamabads im Bezug auf die Taliban wenn überhaupt nur eine halbherzige Terrorstrategie ist, keine ernstgemeinte Eliminierung der Gefahr. Wochenlang handelten Armee und Fundamentalisten Waffenstillstände aus, die örtlichen Machthaber Waziristans erklärten sich bereit keine Soldaten anzugreifen, im Gegenzug sollten das Militär und die Paramilitärs die Region verlassen. Wieder und wieder versprachen die Koranschüler keinen ausländischen Terroristen Unterschlupf zu gewähren, Al Qaida, so beteuerte man, sei genauso ein Fremdkörper wie die US-Truppen. In Wahrheit war die Allianz zwischen Taliban und den Bin Laden Anhängern enger denn je zuvor. Ausländische Kämpfer erhielten in den 1990er Jahren ihr Training in den Bergen, in abgelegenen und abgeschotteten Camps nahe Kandahar und Herat, die afghanische Bevölkerung wusste von der Präsenz arabischer und asiatischer “Gäste”, was genau in den Terrorlagern vor sich ging hielt man jedoch geheim, Al Qaida als Begriff war unbekannt, die Taliban ließen Bin Laden und seine Truppe der “afghanischen Araber” gewähren, oft gegen Dollars. Gemeinsam vertrieben und verfolgt schmiedeten das Terrornetzwerk mit den Taliban im pakistanischen FATA neue Bündnisse, gemeinsame Ausbildungsstätten und Unterkünfte entstanden. Anders aber als Al Qaida konnten die Taliban in Pakistan auf eine breite Basis islamischer Volksbewegungen zurückgreifen. Nicht nur die Klans der Stammesgebiete gehören zu den Anhängern einer konservativen Islaminterpretation, mehrere pakistanische Gruppen kämpfen seit Jahrzehnten für einen Gottesstaat und die landesweite Sharia-Einführung. Anführer solcher Erwachungsbewegungen und Regimegegner sind in der Regel die Leiter der deobandistischen Madrassas und Prediger der saudisch-gesponserten Moscheen. Sie alle stehen seit den 1980er Jahren unter Beobachtung des Geheimdienstes, viele wurden aufgrund ihrer Äußerungen und Aufrufe zum Putsch inhaftiert, diejenigen die weiterhin Dschihad gegen den Westen und seine muslimischen Verbündeten predigen achten darauf entscheidende Gelegenheiten nicht zu verpassen die Gunst des Geheimdienstes zu gewinnen.
Pakistans Militär stellt einerseits einen absoluten Stabilitäsgaranten dar, es ist die ausführende, loyale Hand eines Regimes was mehrfach auf Seiten der USA und Europas Entscheidungen traf die von einer Mehrheit der Pakistaner nicht begrüßt werden. Egal wer in Pakistan an der Macht ist, so sagt eine Weisheit, regieren wird immer die Armee. Deren Führung gilt als vernünftig, verantwortungsvoll und durchaus loyal, der Erhalt des Staates und die Vermeidung einer chaotischen Situation bestimmen die Prioritäten ihres Handelns. Daneben allerdings agiert die Militärführung seit Jahrzehnten auf paranoide Weise wenn es um den historischen Erzfeind Indien geht. Zehntausende pakistanische Soldaten stehen in ständiger Gefechtsbereitschaft an der Grenze zum Milliardenstaat im Osten, schweres Artilleriegeschütz, Raketenbatterien und die Luftwaffe sollen im Kriegsfall ein Sicherheitsgarant sein der einen schnellen Einmarsch der indischen Feinde verhindert. Bestimmt durch diese allgegenwärtige, ständige Bedrohung, die in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach zu Scharmützeln und dem Austausch von Granatsalven geführt hat, rüsten die pakistanischen Streitkräfte ständig für den Ernstfall eines konventionellen Krieges. Aus diesem Grund dürfte es nicht verwundern dass man auf Seiten der Armeespitze keinerlei Vorerfahrung mit Partisanenbekämpfung und Anti-Terror-Einsätzen hat. Im Gegensatz zu Indien war der islamistische Terrorismus für Pakistan nie ein politisches Problem sondern im Gegenteil ein Instrument im Kampf gegen innenpolitische Regime-Gegner und immer wieder um den verhassten Vielgötter-Staat Indien zu attackieren. Wesentlich zur derzeitigen Situation in den Stammesgebieten und den anderen Taliban-infizierten Regionen des Landes trägt die Tatsache bei dass die Koranschüler eben immer als Werkzeug der Geheimdienste betrachtete und nie militärisch gegen sie vorgehen musste, mit dieser Form des asymmetrischen Krieges haben die Pakistaner genauso wenig Erfahrung wie die US Army in Afghanistan oder Irak. Darüber hinaus ergibt sich das Problem dass der sogenannte “Pashtun Belt”, also der Landstreifen zwischen Afghanistan und Pakistan in dem die paschtunische Bevölkerung die Mehrheit darstellt von einem Teil der pakistanischen Militärs als “Brudervolk” angesehen wird, es existieren familiäre Beziehungen zwischen ranghohen Offizieren und örtlichen Klanchefs und Warlords. Gerade in FATA erwies sich daher als sehr schwierig effektive Anti-Terror-Maßnahmen umzusetzen, vielerorts sind Armee, Paramilitär und Polizei mit Elementen der Taliban verstrickt, teilweise dient ein Bruder auf Seiten der Regierungstruppen während ein anderer Kämpfer eines lokalen Taliban-Führers ist. Wie überall auf der Welt ist natürlich hier Blut dicker als jedes Wasser, man schießt selbst nicht auf entfernteste Verwandte, Sympathien überwinden jeden Befehl und jede Anordnung aus Islamabad. Sicherlich sollte es dabei nicht zu Missverständnissen kommen, eine Ablehnung die Taliban zu bekämpfen mit denen man über mehrere Ecken verwandt ist oder für die man einfach nur Sympathie hegt bedeutet nicht dass die terroristischen Al Qaida Kräfte zwischen Swat und Süd-Waziristan nicht als lästige Plagegeister empfunden werden die durch ihre weltweite Dschiha-Agenda unnötige politische Krisen schüren und die Staatsführung Pakistans in große internationale Bedrängnis stürzen. Osama Bin Ladens Netzwerk dürfte in Kreisen der Taliban-Unterstützer unter den Militärs wenig Zustimmung erfahren, seine ausländischen Gotteskrieger bringen mit ihrer krankhaft radikalen Ideologie einen gefährlichen Fremdkörper in die paschtunische Stammeswelt und sind noch dazu Grund für Amerikas Drohnenangriffe die seit Jahren zunehmen und wiederholt für hunderte tote Zivilisten verantwortlich sind. Wäre Al Qaida nicht präsent in FATA, gebe es diese Angriffe nicht, davon ist man in Pakistan mittlerweile überzeugt. Verständlicherweise geht man in den USA davon aus dass unter dem Schutz der Taliban Al Qaida weltweite Anschläge planen und Terroristen ausbilden kann. Dieser Gefahr Herr zu werden liegt zweifellos im Interesse der pakistanischen Armee, nur um dies umzusetzen müsste sie aktiv werden, Offensiven starten, mit tausenden Truppen die seit Jahrhunderten selbstverwalteten, autonomen Stammesgebiete besetzen. In jenem zerklüfteten Westen des Landes sahen die Pakistaner nie ein Problem, es liegt seit der Unabhängigkeit des Staates außerhalb der Kontrolle irgendeiner Zentralregierung, vom Rest Pakistans aus betrachten man es als rückständige, archaische Wildnis in der die Stämme ihre eigenen Gesetze und Formen des Zusammenlebens gefunden haben. Weder Strom noch fließendes Wasser haben hier Verbreitung gefunden, vieles ist so wie man es vor hunderten Jahren vorfinden konnte. Niemand, weder Diktator Bhutto, noch dessen Nachfolger Mohammed Zia ul Haq oder auch General Musharraf, der Mann der während und nach 9/11 Pakistan führte, wollten jemals ernsthaft die FATA Provinzen unter die harte Hand der Zentralregierung bringen. Dass sich in den unwegsamen Tälern, Hügeln und Bergen direkt an der afghanischen Grenze inzwischen dutzende, wenn nicht hunderte Ausbildungscamps für Taliban und Al Qaida befinden, dass einzelne Mini-Emirate nach Vorbild des Pre-9/11 Afghanstans entstanden sind und die islamistische Bewegung von dort in das ganze Land auszubereiten droht ignorierte Musharrafs Regime keineswegs, nur als ernstes, staatsgefährdendes Problem wolltem man die Lage nicht wahrhaben. Die Taliban, so formulierte es 2004 noch ein pakistanischer Ex-Geheimdienstler in einem Interview, seien in erster Linie ein Problem der Amerikaner und der NATO-Truppen. Ihr Potenzial für einen Staatsstreich in Pakistan sei in der Gesellschaft äußerst gering, die Voraussetzungen noch lange nicht gegeben dass es zu einem islamischen Volksaufstand zwischen Kashmir und Karachi kommen könnte. Verstörend, naiv oder vielleicht nur kühl analysiert, so könnte lassen sich derartige Aussagen beschreiben. Lange schien der geheime Deal zwischen dem Militär und den eigentlich zu bekämpfenden Taliban wirkungsvoll zu sein. Den Fanatikern wurde untersagt Anschläge außerhalb der FATA zu verüben, dafür würde die Regierung keine weiteren Truppen dorthin schicken, der Kampf gegen den Terror werde offiziell zwar geführt, die Verluste aber auf beiden Seiten möglichst gering gehalten. Selbst dem laienhaften Beobachter dürfte auffallen welche Vorteile sich durch solche Abmachungen für beide Seiten ergeben. Grundsätzlich bedeutet es für die Taliban dass sie weiterhin ungestört in einem Rückzugsgebiet agieren und von da aus nach Afghanistan vorstoßen, der pakistanischen Regierung bleiben frustrierende, opferreiche Schlachten mit den Dschihadisten erspart, es muss keine Armee gegen die eigene Bevölkerung vorgehen, keine großen Attentate terrorisieren als Reaktion auf Militäroffensiven die pakistanischen Metropolen und - dies dürfte entscheidend sein - weiterhin wird der Eindruck erweckt Pakistan sei verzweifelt bemüht den “War on Terror” Forderungen Amerikas nachzukommen. Wird der Terror jedoch nicht besiegt sondern bleibt ein ständiges Problem rückt der Staat Pakistan immer weiter an die Spitze der Liste derjenigen Länder die als Verbündete des Westens unersetzbar sind. Nichts geringeres als der Wunsch weiterhin “Problemland” und “Opfer des Terrors” zu sein und dadurch amerikanische Finanzmittel zu ergattern steht im Vordergrund der heutigen Politik Islamabads. Darin unterscheidet sich die jetzige Administration von Zardari nicht von der Musharrafs, beide lassen sich kaufen so scheint es, beide sind Marionetten Washingtons, hinter den Kulissen aber weiß man längst dass der Alliierte im Krieg gegen den Terrorismus ein falsches Spiel spielt. Zu mächtig und einflussreich beeinflusst das Militär die Politik, es wählt sorgfältig aus welche Taliban-Führer Freund und welche tatsächlich Feind sind. Fragt man Experten aus Pakistan nennen diese häufig den Vorfall rund um die Rote Moschee von Islamabad als Wendepunkt in einer Strategie derer man sich bis heute nicht ganz entledigt hat. Lal Masjid gilt seit jeher als Hort des Fundamentalismus, der hier gepredigte Islam darf als politische Ideologie charakterisiert werden, mehr als nur einmal forderten hier Islamisten den Sturz der Regierung und riefen den Dschihad gegen den Westen und die indischen Götzenanbeter aus. Erst im Juli 2007 kam es aber zu einer ernsthaft gefährlichen Situation, als Sondereinheiten der Armee die von Demonstranten besetzte Moschee nach tagelanger Belagerung stürmten. Teile des Gotteshauses wurden dabei zerstört, der Anführer des Aufstandes, Abdul Rashid Ghazni, starb, mit ihm sollen weit über 100 Aufständige durch die Kugeln und Granaten der Soldaten getötet worden sein. Was die meisten Pakistaner erwarteten trat wenig später ein, die Hintermänner des Volksaufstandes rund um Lal Masjid, die Taliban-Führer der Stammesgebiete kündigten die Waffenstillstände mit der Armee, es kam zu Selbstmordanschlägen überall in FATA, komplett durch das Jahr 2007 und 2008 verübten Islamisten Attentate als Rache für das Massaker in der Roten Moschee. Blitzartig zerbrach der Deal mit den Taliban, das Militär musste sich entscheiden ob man einen offenen Krieg wollte oder weiterhin den Schmusekurs fahren will der vielleicht schlimmeres verhindern kann. Mit einer Mischung aus Appeasement-Politik nach Manier der Hitler-Ära und dem naiven Glauben die Taliban ließen sich immer noch wie ein bissiger Hund an einer langen Kette führen und kontrollieren, beschlossen die Generäle Ende 2007 neue Verhandlungen mit den Koranschülern zu starten.
Da war der Kettenhund aber längst tollwütig geworden, aufstrebende Taliban-Größten wie Baitullah Mehsud, Mullah Nazir und Mullah Fazlullah hatten ihre Drohnungen wahr gemacht und dutzende Suizidbomber in die pakistanischen Städte entsandt, prominentestes Opfer wurde Benazir Bhutto. Zu lange hatte Pakistan seine inneren Feinde gewähren lassen, sie fühlten sich stark genug um einen Kampf mit der Regierung zu wagen, zunächst stand auf ihrer Agenda die Expansion ihrer Herrschaft raus aus den Miniatur-Gottesstaaten der FATA Richtung Norden. Überall dort wo sich Schwachstellen der Sicherheitskräfte boten drangen die Taliban, mittlerweile vereinte Fraktionen unter dem Namen “Tehrik e-Taliban Pakistan” (TTP), ein, erst nach Swat, dann in die Nachbarprovinzen Buner, Dir, Malakand und Mohmand. Hätte das pakistanische Militär 2008 schon eingreifen können? Ganz sicher ja, nur um welchen Preis wäre die Frage. Eine Truppenverlegung hätte bedeutet die indische Front im Norden auszudünnen, eine Offensive wäre vermutlich auf großen Widerstand in Guerilla-Form gestoßen. Wer hätte kämpfen sollen? Anders als in den Stammesgebieten wo meistens Paramilitärs des Northwest-Frontier Corps dienen, eine Einheit die sich meist aus Einheimischen rekrutiert und daher keinerlei Loyalität und null Kampfwillen in der Taliban-Bekämpfung zeigt, dienen im Swat hauptsächlich reguläre Truppeneinheiten, die wirkungsvoll gegen die Islamisten eingesetzt werden könnten, oftmals deren menschenverachtenden Techniken und Strategien fürchten, dissertieren oder sich dem fundamentalistischen Feind ergeben. Nachdem man den Taliban im Frühjahr 2009 staatlich abgesegnet die Kontrolle über Swat übergab und einwilligte in weiteren Regionen Sharia-Richter einzusetzen, konnte die Armeeführung beobachten wie Terrornester, Trainingslager und Kasernen rund um das Swat-Tal entstanden, es kam selbst beim ISI die Angst auf, die Zustände könnten auf den Rest Pakistans übergreifen. Jede weitere Ausbreitung des Taliban-Geschwürs will ab sofort auch die Zentralregierung verhindern, dabei heißt dies nicht dass man ernsthaft eine Ausrottung der Gotteskrieger in Erwägung zieht. Zu nützlich waren die religiösen Extremisten in der Vergangenheit, wieder und wieder betonen Geheimdienstler wie wichtig die Islamisten als Spieler im Stellvertreterkrieg Kashmirs seien und wie wichtig es sei die amerikanische Milliardenhilfe nicht zu riskieren, die nur ins Land fließt solange der Westen durch sein NATO-Engagement in Afghanistan nicht auf einen stabilen Atomstaat Pakistan verzichten kann.
Gerade zu blitzartig kam es zum Wiedererstarken der Taliban nach dem Beginn des Irakkrieges und der amerikanischen Strategie Afghanistan zunächst aus dem Fokus zu verlieren. Entscheidende Schubkraft für die Gotteskrieger kommt aus der Drogenproduktion und dem Handel mit dem Heroin-Rohstoff. Bauern von Kunduz bis Helmand bewirtschaften nach dem Zusammenbruch der Getreidepreise ihre Felder mit Schlafmohn, ernten Jahr für Jahr neue Rekordmengen und platzieren Afghanistan damit auf der Liste der weltweiten Heroin-Produzenten auf Platz eins, noch vor dem Goldenen Dreieck. Profite aus dem Drogenanbau wandern primär in die Hände der örtlichen Kriegsherren, der Drogenbarone und korrupten Provinzpolitiker, diese wiederum entrichten Schutzgelder an die lokalen Taliban, sie kaufen sich vom Terror der Islamisten frei, bezahlen sie sogar hier und da um die lästigen ausländischen Truppen von den Mohnfeldern fernzuhalten. Zusätzlich verdienen die Taliban ganz direkt am Anbau und dem Schmuggel der Ware, sie zahlen den afghanischen Bauern einen Hungerlohn, bedrohen oftmals deren Familien und gelangen an den Stoff der über ihre Transportnetzwerke in die umliegenden Länder gelangt. Unter ihrer Herrschaft in den 1990er Jahren war der Drogenanbau, Verkauf und Konsum strengstens verboten, nach islamischem Recht wurden die Produzenten, Händler und Süchtigen brutalst bestraft und Felder angezündet. Heute gehen Schätzungen davon aus dass die Taliban alleine durch den afghanischen Heroin-Schmuggel Einnahmen im dreistelligen Millionenbereich haben. Anders als noch vor dem 11.September kann heute das gesamte Geld in den Dschihad investiert werden, solche Summen haben sich über die letzten Jahre angehäuft dass die Kämpfer inzwischen einen Lohn erhalten, der mit 20-30 Dollar pro Monat ungefähr doppelt so hoch ist wie der eines afghanischen Soldaten. Von der Ausrüstung und Bewaffnung, bis zu den Kommunikations- und Transportmitteln hat sich alles durch den Geldsegen vermehrt und qualitativ eindeutig verbessert. Pakistanische Truppen berichten von Taliban-Einheiten die mit kugelsicheren Westen, Nachtsichtgeräten, Satellitentelefonen, GPS und modernen Sturmgewehren russischer und sogar deutscher Produktion ausgestattet sind. Somit hat sich der Gegner zu einer Narco-Guerilla gewandelt die in einem göttlichen Auftrat kämpft und eine nicht endenwollende Zahl von Rekruten zu haben scheint. Würde das pakistanische Militär ernsthaft Krieg gegen diesen Feind führen wollen wären die Chancen diesen schnell und erfolgreich zu beenden sehr gering, dafür ist dieses islamistische Monster zu technisiert und hochgerüstet.
Sicherlich übertreibt die Militärführung bei ihrer Darstellung von über 700 getöteten Taliban während der letzten 10 Tage im Swat-Konflikt maßlos, es gilt einfach den Eindruck zu wahren es sei eine sehr ernste, gefährliche aber machbare Mission die von der Armee nun geschlagen werde. Taliban-Quellen sprechen von maximal 20 oder 30 toten Mujaheddin, die meisten starben durch die Luftangriffe auf ihre Trainingslager. Auch kam die Militäroffensive nicht zufällig sondern sie wurde präzise auf die Aktivitäten in Washington abgestimmt. Obamas Botschafter für “AfPak” muss vor dem US Senat aussagen und die Strategie der Administration für die kommenden Monate und Jahre vorlegen. Dabei geht es um mehr als nur das Einschwören auf einen langen, blutigen Krieg. Amerika möchte Pakistan unterstützen und Islamabad drängen die Taliban nicht länger mit Samthandschuhen anzufassen. Jeder Fehler, so heißt es aus dem Verteidigungsministerium, den Pakistan in seiner Taliban-Politik begehe, koste in Afghanistan amerikanisches und europäisches Leben. Wen verwundert es dass man angesichts dieser Miesere Pakistan als das eigentliche Problem identifiziert hat. Greift Zardari jetzt nicht - zumindest für jedermann sichtbar - hart durch werden wohl keine Milliarden Dollars mehr für den Anti-Terror-Kampf fließen, vielleicht sogar entscheidet sich Washington die neue pakistanische Regierung nicht länger walten zu lassen, installiert eine neue Führung oder schreitet gar selbst ein. Swat kann dabei nur symbolisch sein, die wahre Herausforderung stellen die FATA dar. Wenn man hier nicht in der Lage ist das Machtvakuum was die Taliban geschickt ausnutzten von Regierungsseite zu füllen, wandelt sich Pakistans wilder Westen zum Kernproblem der NATO. Drohnenangriffe allein jedenfalls richten wenig aus um den Strom der Taliban und Al Qaida Terroristen aufzuhalten, eine umfassende Bodenoffensive und Invasion durch US Streitkräfte will bis jetzt noch niemand riskieren. Solange der Westen auf Pakistans Regierung setzt spielt diese ein gefährliches Spiel in dem es für jeden darum geht möglichst viel vom Kuchen zu bekommen den die USA in ihrem “War on Terror” verteilen. Wirkliche Sorgen um die Atomwaffen Pakistans sind nicht angebracht, deren Bewachung erfolgt durch die loyalsten, amerikanisch überwachten Einheiten der Armee, bevor die Sprengköpfe in die Hände von Islamisten gelangen können, haben US Spezialeinheiten sie längst auf Flugzeugträger im Indischen Ozean in Sicherheit gebracht. Nichtmal ein Sturz der Regierung erscheint im Moment für möglich, dafür ist die breite Masse der Pakistaner viel zu anti-islamistische eingestellt. Der mehrheitlich sufistisch geprägte Islam der Bevölkerung lehnt die militante Gewalt der Taliban ab, ihr Gesellschaftsmodell wird von den Pakistanern nicht angenommen. So ergibt sich nüchtern betrachtet nicht das Bild des armen unschuldigen Lammes Pakistan dass Opfer der Taliban-Wölfe wird.
Den Taliban ist es egal warum Zardari, ISI und Armeeführung agieren wie sie es tun, ihr Ziel bleibt die Errichtung eines Gottesstaates, sollte es hierzu nötig sein dieses politische Spielchen mitzuspielen, tun sie es, sie hoffen auf den Tag an dem die Gegenseite den entscheidenden falschen Zug macht.
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