Sunday, May 30, 2010

Rohmaterial zeigt blutige Schlachten in Ost-Afghanistan


Danny Phillip Dietz Jr. hatte sich einen Traum erfüllt. Der 25jährige Amerikaner zog von Littleton, einem Vorort von Denver, in Colorado, in den Krieg. Im Jahr 1999 hatte er sich für beim US-Militär verpflichten lassen, 2001 bestand er die harten Aufnahmetests der Eliteeinheit "Navy Seals". Dietz heiratete 2003, und wurde nur zwei Jahre später nach Ost-Afghanistan entsandt, dem gefährlichsten Pflaster für westliche Truppen am Hindukusch.


Dietz und drei Kameraden befanden sich am 28.Juni 2005 auf einer Aufklärungsmission ("Operation Red Wing") in den Bergwäldern der ostafghanischen Provinz Kunar. Ausgestattet mit modernster Elektronik und Ausrüstung sollten die Elitekämpfer den lokalen Taliban-Kommandeur "Mohammed Ismail" aufspüren. So weit kam es nie, denn Danny Phillip Dietz und die anderen wurden von einer Gruppe Taliban-Kämpfer überrascht, die einen Hinterhalt vorbereitet hatte.

Die Islamisten attackierten den vierköpfigen Trupp von mehreren Seiten und zwangen die Elitesoldaten in eine schier aussichtslose Lage, aus der es kein Entkommen gab. Vier Soldaten lieferten sich stundenlange Schusswechsel mit mehreren dutzend feindlichen Kämpfern. Einzig die Vegetation, Felsen und Bäume boten Schutz.

Per Funk wurde Unterstützung angefordert. Ein Chinook-Transporthubschrauber mit 16 US-Soldaten der Navy Seals eilte herbei um Danny Dietz und seinen Kameraden Schützen-Hilfe zu leisten. Was dann geschah wurde nie im Detail öffentlich erläutert. Als der Hubschrauber versuchte in der umkämpften Gegend von Kunar zu landen, wurde er offenbar von einer RPG-Panzerfaust der islamistischen Kämpfer getroffen und stürzte ab. Alle 16 US-Elitesoldaten an Bord kamen ums Leben.

Das eingekesselte Navy-Seals Team um Danny Dietz war den Taliban hilflos ausgeliefert. Drei der vier Soldaten überlebten den Hinterhalt nicht, einer konnte sich in ein Dorf retten und wurde von Zivilisten aufgenommen und konnte Kontakt zu den US-Truppen herstellen. Danny Philip Dietz aus Colorado fand den Tod in den Bergen von Kunar. Seinen Leichnam fanden US-Einheiten am 04.Juli 2005.

Zwei Jahre nach dem blutigen Ende von "Operation Red Wing", im Juli 2007, errichteten Angehörige und Freunde in der Heimatstadt des Navy Seal-Soldaten, in Littleton, eine Statue zu seinen Ehren. Bereits 2006 verlieh das US-Militär Danny Phillip Dietz Jr. die zweithöchste Ehrenmedaille, das Navy Cross.


Taliban und al-Qaida brüsteten sich mit dem höchsten Verlust für die Eliteeinheit Navy Seals seit dem Vietnam-Krieg. In den Medien wurde spekuliert die US-Soldaten seien bei ihrer Operation Osama Bin Ladens versteck zu nahe gekommen und wären deshalb auf derart heftigen Widerstand gestoßen. Wahrscheinlicher ist, dass der Chinook-Hubschrauber der Unterstützungs-Einheit durch einen unglücklichen Zufalls-Treffer abstürzte.

Al-Qaida´s Medienabteilung As Sahab präsentierte die Juni-Schlacht von Kunar in einem zweiteiligen Propagandavideo, in dem suggeriert wurde, dass vor allem ausländische Dschihadisten für den Tod der US-Elitesoldaten verantwortlich waren. Abdel Hadi al-Iraqi, ein irakischer Islamistenkommandeur, wurde im Versteck der al-Qaida bei der Angriffsplanung gezeigt, an einer anderen Stelle des Videos traten englisch- und französischsprachige Islamisten auf.

Nur ein kurzer Ausschnitt aus dem As Sahab Video vom August 2005 zeigt tatsächlich jene Szene, in der wohl die Gefechte in den Wäldern von Kunar zu sehen sind. Die Islamisten posieren mit den Leichen der US-Soldaten, präsentieren die Tattoos auf den Körpern und hantieren stolz mit modernen US-Sturmgewehren und anderer erbeuteter Ausrüstung.



Erstmals taucht nun ein 40minütiges Video auf, das als Rohmaterial zeigt, was sich in Kunar am 28.Juni 2005 abspielte. Die Kameraufnahmen beweisen, es waren größtenteils einheimische Taliban, die den Hinterhalt auf Danny Dietz vorbereiten und ausführten. Teilweise verwackelte Szenen zeigen wie knapp zwei Wochen vor dem Zwischenfall von "Operation Red Wing", am 15.Juni 2005, ein Konvoi der US-Armee in Kunar unter Beschuss gerät.



Später dann folgen Aufnahmen vom 28.Juni 2005, aufgenommen in den Bergwäldern. Der Leichnam eines Soldaten wird gezeigt, ebenso Islamisten, die offenbar mit mehreren Kameras das Geschehen dokumentieren.
Ein großer Teil des Rohvideos beschäftigt sich mit dem erbeuteten Material und den Ausweisen der getöteten US-Soldaten. Ein Islamist, der offensichtlich Englisch spricht, liest Namen, Rang und Sozialversicherungsnummer von den ID-Cards ab, präsentiert Führerscheine und andere Dokumente.


In einer anderen Szene führt ein weiterer vermummter Dschihadist (der anscheinend nur Arabisch versteht) vor, wie der Granatwerfer des M-16 Maschinengewehrs der Navy-Seals funktioniert.

Durch die nun veröffentlichte Rohfassung wird ersichtlich: al-Qaida verkauft häufig fremdes Videomaterial als das eigene, verändert dabei den Fokus und liefert propagandistisch falsche Fakten.
Der Hinterhalt der "Operation Red Wing" war eine "Kunar-Taliban"-Aktion, an der eventuell einige wenige ausländische Dschihadisten beteiligt waren. Mit Nichten war es eine al-Qaida geplante und von der islamistischen Internationalen umgesetzte Operation.

Saturday, May 29, 2010

Bonner Beamtin wird zur Gotteskriegerin


Sie wohnten in einem Mietshaus im Nordosten von Bonn. Direkt nebenan befindet sich ein Getränkemarkt, ein Karnevalsverein hat in der Nachbarschaft seinen Sitz.
Irgendwann im Frühjahr 2009 beschloss das junge deutsche Paar samt kleiner Tochter auszuwandern. Ihr Ziel war die entlegene Grenzregion zwischen Pakistan und Afghanistan, jene Gegend in der Islamisten über die "Miniatur-Emirate" von Waziristan herrschen und in denen die Terrorlager von al-Qaida & Co weiterhin aktiv sind.


Javad S. Witwe - Ex-Beamtin, Konveritin und Mutter

Das junge Paar, beide Anfang Zwanzig, zog in den Heiligen Krieg. "Hijrah" nennen die Dschihadisten diesen Neustart in einem islamischen Land, mit dem Ziel all die Vorzüge des Westens hinter sich zu lassen, in der Sehnsucht einen wahrhaft islamischen Staat zu errichten oder den ersehnten Märtyrertod zu sterben.

Javad S. und seine Frau Luisa waren den Aufrufen deutscher Islamisten gefolgt, und schlossen sich der "Islamischen Bewegung Usbekistans" an, in deren Reihen bereits die beiden Bonner Brüder Mounir und Yassin C. ihre Dschihad-Karriere begannen. Glatt rasiert um während der Reise nach Pakistan nicht als salafistischer Terror-Rekrut aufzufallen, erreichte mit Javad S. der vierte Bonner Islamist (Bekkay Harrach alias "Abu Talha" stammt ebenfalls aus der ehemaligen Hauptstadt) die afghanisch-pakistanische Grenzregion.

Im Mai 2009 absolvierte der 22jährige Javad seine militärische Kampfausbildungen in den IBU-Lagern Waziristans und stürzte sich kurze Zeit später in den Krieg gegen die verhassten Abtrünnigen der pakistanischen Armee. Fünf Monate später, im Oktober 2009, starb der Bonner Dschihadist im Kugelhagel pakistanischer Soldaten. Seine Kampfgefährten feierten den deutschen Märtyrer und seine Witwe pries ihn, ganz in schwarz gehüllt, als ein glorreiches Beispiel für die islamische Weltgemeinschaft.


Waziristan Mai - Oktober 2009:
Javad S. lebte seinen Traum vom Leben im Dschihad

Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" nun berichtet, handelt es sich bei Javads Ehefrau, die sich "Ummu Safiyya" nennt, um eine deutsche Konvertitin, die bis zu ihrer Ausreise nach Pakistan als Beamtin im Rhein-Sieg-Kreis tätig war. Nur wenige Monate bevor sie mit ihrem Mann und der Tochter in die Terrorlager am Hindukusch verschwand, war die Deutsche zum Islam konvertiert.
Anfang des Jahres beantragten die Behörden die Entlassung der in Waziristan lebenden Islamistin, wenig später strich man ihr das Kindergeld.

Im Interview mit dem stellvertretenden Leiter des Verfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen, Burkhard Freier, heißt es, die deutschen Behörden beobachteten mit Sorge die wachsende Zahl von Islamistinnen, die in der Szene Rekrutierungsarbeit und Propaganda betreiben.
"In der Brutalität und aggressiven Wortwahl stehen sie in ihrer Propaganda den Männern nicht nach", so Freier, "Konvertitinnen, die nicht in der muslimischen Tradition aufgewachsen sind, haben bestimmte Denkverbote über die Rolle der Frau nicht verinnerlicht. Sie sind daher eher bereit, den aktiven Kampf von Frauen im Dschihad zu propagieren."

Ob die deutsche Dschihadisten-Witwe neben ihrem bislang einzigen Video-Auftritt im Märtyrer-Film ihres toten Mannes, noch anderweitig propagandistisch aktiv ist, lässt sich nicht genau feststellen. Klar ist, dass tatsächlich überraschend viele Frauen, gerade über die einschlägigen Internetforen für den Dschihad werben, zu Spenden aufrufen und das Morden im Namen des Islam verherrlichen.

Die wohl bekannteste Internet-Dschihadisten war bzw. ist die Ehefrau des verurteilen Sauerländer Terroristen Fritz Gelowicz, Filiz Gelowicz. Unter einem Decknamen war die 28jährige Deutsch-Türkin offenbar eine äußerst aktive Unterstützerin des Dschih@d bis im Februar die Handschellen klickten. Deutsche Polizeibeamte nahmen sie und weitere mutmaßliche Terrorunterstützer fest. Seither wartet Filiz Gelowicz auf ihren Prozess. Sie soll Gelder für die "Islamische Dschihad Union" gesammelt und nach Pakistan geschleust haben. Desweiteren verbreitete sie anscheinend Propaganda-Material.

Thursday, May 27, 2010

Propaganda-Fest für einen Fast-Märtyrer


D
er US-Fernsehsender ABC wartete vor wenigen Wochen mit einem Stück islamistischer Propaganda auf, das zumindest in den amerikanischen Medien für Aufsehen sorgte. Ein Video der jemenitischen al-Qaida zeigte den nigerianischen Flugzeugbomber Umar Farouq Abdulmutallab, der am Weihnachtstag 2009 versuchte eine US-Passagiermaschine über Detroit mit einem Sprengsatz in seiner Unterwäsche, in die Luft zu sprengen.


Gestern veröffentlichte die "al-Qaida der Arabischen Halbinsel" das volle, 53minütige Propagandavideo, das ABC über einen jemenitischen Kontakt erhalten haben will. Neben Abdulmutallabs Aufenthalt in einem al-Qaida Trainingslager in der jemenitischen Wüste, sind im aktuellen Video mit dem Titel "Amerika und die letzte Falle" auch mehrere Anführer der Terrororganisation zu sehen, darunter zwei neue Gesichter.




Ein langhaariger, 36jähriger Jemenit namens Uthman al-Ghamdi entpuppt sich als ehemaliger Guantánamo-Häftling, der erst im Jahre 2006 freigelassen und nach Saudi-Arabien abgeschoben wurden. Das Königreich führt den in der jemenitischen Provinz Shabwa geborenen al-Qaida Mann auf der "Most-Wanted" Liste.


Uthman al-Ghamdi - 2006 aus Guantánamo entlassen

Überraschend erscheint auch ein vom FBI gesuchter Terrorist namens Fahd al-Ouso vor der Propaganda-Kamera der jemenitischen al-Qaida. Al-Ouso war von einem New Yorker Gericht wegen Mittäterschaft am Anschlag auf den US-Zerstörer USS Cole im Hafen von Aden am 12.Oktober 2000, verurteilt worden. Der 36jährige Jemenit soll im Januar 2000 am sogenannten "Malaysia-Meeting" der al-Qaida teilgenommen haben. Anwesend waren damals u.a. zwei 9/11 Attentäter und die Chefplaner des Terrornetzwerkes.


Fahd al-Ouso - Hintermann des Cole-Anschlages im Oktober 2000

Al-Ouso stammt aus Aden und ist ein Mitglied des mächtigen Awlaki-Stammes, dem auch der US-Prediger Anwar al-Awlaki angehört.

Vom nigerianischen Möchtegern-Flugzeugbomber Abdulmutallab zeigen die Islamisten neben einer kurzen Szene aus einem Terrorcamp irgendwo in der jemenitischen Wüste, nur eine kurze Abschiedsbotschaft. Der Bankierssohn und selbsternannte Gotteskrieger stottert in Arabisch seine Märtyrer-Rede herunter und ist sichtlich bemüht die Koran-Stelle fehlerfrei zu rezitieren.


Saturday, May 15, 2010

No-Go Zone Sahara - wieder Französische Geisel in der Hand von al-Qaida


Mit 77 Jahren dürfte Michel Germaneau eine der ältesten Geiseln sein, die jemals von Terroristen verschleppt wurde. Der Franzose befindet sich derzeit in der Hand der "al-Qaida im Islamischen Maghreb" und richtete sich in einer Audiobotschaft vor wenigen Tagen an den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy.


Al-Qaida entführte den französischen Ingenieur am 22.April im westafrikanischen Niger. Germaneau arbeitete für die algerische Öl-Industrie in der Sahara-Region.
Im Statement der Islamisten heißt es, Germaneau würde freigelassen werden, wenn al-Qaida Sympathisanten und Mitglieder aus französischen Gefängnissen entlassen würden.

Monday, May 3, 2010

"Unsere Kämpfer haben Amerika infiltriert um es zu terrorisieren" - Taliban-Führer droht mit Anschlägen in USA


Eigentlich sollte Hakimullah Mehsud längst tot sein. Nun beweist er mit zwei neuen Videobotschaften, die vom 04.April bzw, vom 19.April stammen soll, dass er einen Drohnenangriff Anfang des Jahres offenbar überlebte.
Mehsud nutzt die Gelegenheit nicht nur seinen Tod zu dementieren, sondern den USA mit Anschlägen in "großen amerikanischen Städten" in den "kommenden Tagen und Monaten" zu drohen. Die "Kämpfer haben die USA infiltriert um sie zu terrorisieren", so Mehsud. Dies geschehe aufgrund der amerikanischen Verbrechen gegen Muslime in Pakistan, Afghanistan, Iraq und dem Jemen.



Der Taliban-Führer erwähnt den Tod seines Vorgängers Baitullah Mehsud, aber auch die erst kürzlich gemeldete Tötung der al-Qaida Chefs im Irak, als Gründe für kommende Angriffe gegen die USA.



Sunday, May 2, 2010

Und plötzlich ist der Hindukusch ganz nah...


Es kam schnell, es kam überraschend unprofessionell und unpräzise. Aber die Botschaft ist eindeutig. Angeblich übernehmen die pakistanischen Tehrik e-Taliban in einem Bekennervideo die Verantwortung für den gescheiterten Autobomben-Anschlag vom New Yorker Times Square.



Ihr Sprecher und Chef-Trainer der Selbstmordattentäter, Qari Hussain Mehsud, der Cousin des im vergangenen Spät-Sommer getöteten Baitullah Mehsud, erklärte das Attentat (was keines war) sei die Rache für den Mord an Baitullah Mehsud und den irakischen al-Qaida Führern.



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