Saturday, May 29, 2010

Bonner Beamtin wird zur Gotteskriegerin


Sie wohnten in einem Mietshaus im Nordosten von Bonn. Direkt nebenan befindet sich ein Getränkemarkt, ein Karnevalsverein hat in der Nachbarschaft seinen Sitz.
Irgendwann im Frühjahr 2009 beschloss das junge deutsche Paar samt kleiner Tochter auszuwandern. Ihr Ziel war die entlegene Grenzregion zwischen Pakistan und Afghanistan, jene Gegend in der Islamisten über die "Miniatur-Emirate" von Waziristan herrschen und in denen die Terrorlager von al-Qaida & Co weiterhin aktiv sind.


Javad S. Witwe - Ex-Beamtin, Konveritin und Mutter

Das junge Paar, beide Anfang Zwanzig, zog in den Heiligen Krieg. "Hijrah" nennen die Dschihadisten diesen Neustart in einem islamischen Land, mit dem Ziel all die Vorzüge des Westens hinter sich zu lassen, in der Sehnsucht einen wahrhaft islamischen Staat zu errichten oder den ersehnten Märtyrertod zu sterben.

Javad S. und seine Frau Luisa waren den Aufrufen deutscher Islamisten gefolgt, und schlossen sich der "Islamischen Bewegung Usbekistans" an, in deren Reihen bereits die beiden Bonner Brüder Mounir und Yassin C. ihre Dschihad-Karriere begannen. Glatt rasiert um während der Reise nach Pakistan nicht als salafistischer Terror-Rekrut aufzufallen, erreichte mit Javad S. der vierte Bonner Islamist (Bekkay Harrach alias "Abu Talha" stammt ebenfalls aus der ehemaligen Hauptstadt) die afghanisch-pakistanische Grenzregion.

Im Mai 2009 absolvierte der 22jährige Javad seine militärische Kampfausbildungen in den IBU-Lagern Waziristans und stürzte sich kurze Zeit später in den Krieg gegen die verhassten Abtrünnigen der pakistanischen Armee. Fünf Monate später, im Oktober 2009, starb der Bonner Dschihadist im Kugelhagel pakistanischer Soldaten. Seine Kampfgefährten feierten den deutschen Märtyrer und seine Witwe pries ihn, ganz in schwarz gehüllt, als ein glorreiches Beispiel für die islamische Weltgemeinschaft.


Waziristan Mai - Oktober 2009:
Javad S. lebte seinen Traum vom Leben im Dschihad

Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" nun berichtet, handelt es sich bei Javads Ehefrau, die sich "Ummu Safiyya" nennt, um eine deutsche Konvertitin, die bis zu ihrer Ausreise nach Pakistan als Beamtin im Rhein-Sieg-Kreis tätig war. Nur wenige Monate bevor sie mit ihrem Mann und der Tochter in die Terrorlager am Hindukusch verschwand, war die Deutsche zum Islam konvertiert.
Anfang des Jahres beantragten die Behörden die Entlassung der in Waziristan lebenden Islamistin, wenig später strich man ihr das Kindergeld.

Im Interview mit dem stellvertretenden Leiter des Verfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen, Burkhard Freier, heißt es, die deutschen Behörden beobachteten mit Sorge die wachsende Zahl von Islamistinnen, die in der Szene Rekrutierungsarbeit und Propaganda betreiben.
"In der Brutalität und aggressiven Wortwahl stehen sie in ihrer Propaganda den Männern nicht nach", so Freier, "Konvertitinnen, die nicht in der muslimischen Tradition aufgewachsen sind, haben bestimmte Denkverbote über die Rolle der Frau nicht verinnerlicht. Sie sind daher eher bereit, den aktiven Kampf von Frauen im Dschihad zu propagieren."

Ob die deutsche Dschihadisten-Witwe neben ihrem bislang einzigen Video-Auftritt im Märtyrer-Film ihres toten Mannes, noch anderweitig propagandistisch aktiv ist, lässt sich nicht genau feststellen. Klar ist, dass tatsächlich überraschend viele Frauen, gerade über die einschlägigen Internetforen für den Dschihad werben, zu Spenden aufrufen und das Morden im Namen des Islam verherrlichen.

Die wohl bekannteste Internet-Dschihadisten war bzw. ist die Ehefrau des verurteilen Sauerländer Terroristen Fritz Gelowicz, Filiz Gelowicz. Unter einem Decknamen war die 28jährige Deutsch-Türkin offenbar eine äußerst aktive Unterstützerin des Dschih@d bis im Februar die Handschellen klickten. Deutsche Polizeibeamte nahmen sie und weitere mutmaßliche Terrorunterstützer fest. Seither wartet Filiz Gelowicz auf ihren Prozess. Sie soll Gelder für die "Islamische Dschihad Union" gesammelt und nach Pakistan geschleust haben. Desweiteren verbreitete sie anscheinend Propaganda-Material.

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