Wednesday, November 7, 2012

us waffen


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unächst waren es nur Gerüchte, nun aber gibt es die Bestätigung von offizieller Seite. Ein amerikanischer Militärausrüster gravierte Abkürzungen von Bibelversen in seine Produkte, die tausendfach im Irak und Afghanistan vom US-Militär eingesetzt werden.

Laut Ermittlungen des US TV Senders ABC sind tausende Schusswaffen des US-Militärs mit Zielfernrohren ausgestattet, in die Kürzel eingraviert wurden, die für Bibelzitate stehen.
Zu sehen sind die geheimen Botschaften nur bei genauer Betrachtung, denn sie befinden sich in sehr kleiner Schrift als Fortsetzung der Serienummer auf den hochmodernen Zielvorrichtungen.
„JN8:12“ steht dort beispielsweise, eine Abkürzung für Johannes Kapitel 8 Vers 12 der da lautet „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
Ein anderes Zielfernrohrmodell trägt die Inschrift „2COR4:6“ stellvertretend für den 2.Korinther-Brief Kapitel 4 Vers 6: „Denn Gott, der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi.“
Produziert wurden die optischen Vorrichtungen vom US-Unternehmen Trijicon aus Wixam, Michigan.
Im August 2005 hatte die Firma den Zuschlag für einen mehrjährigen Vertrag mit dem US-Verteidigungsministerium über die Lieferung von 800,000 „Advanced Combat Optical Gunsight (ACOG)“ erhalten.
Zum Einsatz kommen die Trijicon-Zielfernrohre mehrheitlich in muslimischen Ländern. Im Irak setzt das US-Militär sie auch beim Training für einheimische Polizei- und Armeeeinheiten ein.

Auf Nachfrage von ABC News, erklärte ein Sprecher von Trijicon, der Unternehmensgründer, Glyn Bindon, habe vor 30 Jahre die Tradition eingeführt Trijicon-Produkte mit Bibelversen zu versehen. Der gebürtiger Südafrikaner, der 2003 mit Alter von 66 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, galt als strenggläubiger Christ.
Von Seiten des US-Militärs hieß es, man habe bei Bestellung des Materials nicht von den christlichen Botschaften gewusst.
Alleine die Tatsache dass es Bibelverse auf den Zielfernrohren gebe, beweise jedoch „keine Bekehrungsarbeit da diese Ausrüstung niemand außer dem US-Verteidigungspersonal nutzt. Weiter erklärte ein Armeesprecher: „Es ist nichts was wir an die lokale Bevölkerung verteilen.“
Capt. Geraldine Carey, ein Sprecher des U.S. Marine Corps aber erklärte, man sei „beunruhigt darüber, wie dies aufgefasst werden könnte.“ Es werde bald ein Treffen mit dem Lieferanten der Zielfernrohre geben, um die zukünftige Produktion zu besprechen.


Weniger kritisch betrachtet das Regionalkommando der US-Streitkräfte im Nahen Oste, Centcom, den Skandal um eine religiöse Neutralität.
„Die perfekte Parallele, die ich sehe“, erklärte Centcom-Sprecher Major John Redfield, „ist die Aussage auf der Rückseite unserer Dollar-Noten.“ Dort finden sich der ebenfalls religiöse Ausspruch „In God We Trust“. Dies sei doch auch nicht geändert worden, stellte Redfield gegenüber ABC News fest. „Solange die Ausrüstung mit diesen Inschriften nachweislich ineffektiver“, erklärte der Major weiter, „sehe ich keinen Grund warum wir es nicht nutzen sollten.“
Die hochmodernen Trijicon-Zielfernrohre im Wert von 660 Millionen US Dollar wurden hauptsächlich an den U.S. Marines Corp geliefert, der damit vor allem Sturmgewehre ausstatte.
Laut Hersteller eignen sich die optischen Zielhilfen für „sehr helle, niedrige und keinerlei Lichtverhältnisse“ und gehören zu den am häufigsten eingesetzten Produkten ihrer Art.
Das neuseeländische Militär reagierte auf die Enthüllungsberichte aus den USA mit einem Einsatzstop der Trijicon-Zielfernrohre. Auch Australiens Streitkräfte wollen künftigt auf die Optik des Herstellers verzichten.
Großbritanniens Verteidigungsministerium kündigte an eine bereits georderte Bestellung von Trijicon-Produkten überdenken zu wollen.
Der religiöse Eifer innerhalb des US-Militärs in muslimischen Krisengebieten stand schon häufig in der Kritik. Glaube und Kriegseinsatz wurden trotz der sensiblen Regionen wie Afghanistan und Irak, selten getrennt. Im Gegenteil, der christliche Monotheismus wurde allzu häufig zum Motivationsschub des Militärs.
Als US-Marines im Herbst 2004 eine Offensive in der irakischen Rebellenhochburg Falludscha starten, priesen die Befehlshaber das Vorgehen als „Schlacht gegen das Böse“. In Falludscha, so erklärte ein Kommandeur damals, „lebe der Teufel“.
Im vergangen Jahr wurde bekannt, dass amerikanische Militär-Prediger Bibeln in den lokalen Landessprachen an Soldaten verteilten mit dem Auftrag die Heilige Schrift an Afghanen weiterzugeben.
George W.Bush selbst geriet immer wieder in den Verruf seine evangelikale Überzeugung mit der Außenpolitik zu vermischen. Seine Aussage vom „Kreuzzug“ gegen den islamistischen Terrorismus löste weltweit große Kritik aus.
Später erst wurde bekannt, dass engste Berater des Präsidenten schriftliche Analysen und Vorschläge mit Bibelzitaten und apokalyptischen Bildern versahen um ihn zu beeinflussen.

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