Tuesday, August 18, 2009
Der Weg zu den Urnen ist ein blutiger
UPDATE II:
Letzter Stand der Dinge bezüglich des Selbstmordanschlages am Stadtrand von Kabul:
getötet
1 ISAF Soldat
2 UN Mitarbeiter
7 Zivilisten
verletzt
2 ISAF Soldaten
1 UN Mitarbeiter
53 Zivilisten
UPDATE:
Wie aus Kreisen des afghanischen Innenministriums bekannt wurde sprengte sich heute kurz nach 13 Uhr Ortszeit ein Selbstmordattentäter mit seiner Autobombe am Stadtrand von Kabul neben einem NATO-Militärkonvoi in die Luft. Die Jalalabad-Straße führt aus der afghanischen Hauptstadt direkt zum Militärstützpunkt Bagram. Augenzeugen berichten etwa zehn westliche Militärfahrzeuge seien durch die Explosion in Brand gesetzt werden, sieben Menschen wurden getötet, noch ist unklar ob sich darunter ISAF-Soldaten befinden.
Bei einer weiteren Bombenexplosion im Osten Afghanistans sollen zwei amerikanische Soldaten ums Leben gekommen sein.
Afghanistan soll übermorgen wählen. Ein Volks ist aufgerufen ihre neuen politischen, wahrscheinlich korrupten, Washington loyalen Führer zu bestimmen. Demokratie in einem Land der Stammeskultur bedeutet nichts anderes als die Wahl aufgrund ethnischer Herkunft, aufgrund der Zugehörigkeit zum Stamm oder Klan. Seit Jahrhunderten vereint die "Afghanen", die in Wahrheit Paschtunen, Tadschiken, Hazara, Usbeken, Belutschen, Turkmenen und andere Volksgruppe sind, eingezwängt in von Kolonialmächten gezogenen Grenzen, nur eines: der Widerstand gegen ausländische Besatzung
.
Bis unter enormen Sicherheitsvorkehrungen die 17 Millionen Wahlberechtigten am Donnerstag an die Urnen ziehen können, werden noch viele Bomben explodieren, Raketen und Mörser einschlagen, Soldaten der ISAF in Gefechte verwickelt werden und die Taliban viele kleine propagandistische und echte Siege feiern.
Nachdem am Samstag bereits ein Selbstmordattentäter der Taliban das ISAF- Hauptquartier in Kabul angegriffen und sieben Menschen mit in den Tod gerissen hatte, häufen sich im ganzen Land die Anschläge der Gotteskrieger.
Wiederholt kam heute Morgen eine Bundeswehrpatrouille nahe Kunduz unter Beschuss, angeblich starben beim Gefecht mehrere Angreifer. Mindestens zwei Grad-Raketen waren kurz zuvor im und in der Nähe des Präsidentenpalastes von Kabul eingeschlagen. Ein Taliban-Sprecher ließ verlauten man habe vier Raketen auf die Ziele in der Hauptstadt abgefeuert.
Nur wenige Stunden später raste ein Selbstmordattentäter mit seiner Autobombe auf der Jalalabad Road im Herzen Kabuls in einen Konvoi der Afghan National Army (ANA), vier Soldaten und zwei Zivilisten kamen ums Leben.
Die eigentlich friedliche Provinz Jawzjan im Norden Afghanistans wurde heute Schauplatz eines Mordes. Abdul Rahim, Provinzkandidat bei der kommenden Wahl, wurde von Taliban niedergeschossen.
In der südlichen Provinz Uruzgan tötete ein weiterer Taliban-Suizidbomber drei ANA Soldaten und zwei unbeteiligte Afghanen und im östlichen Jalababad wurden bei einem Raketenangriff vier Frauen und vier Kinder teils schwer verletzt.
Es wird heute nicht bei diesen Attacken bleiben, die Taliban haben geschworen die unislamische Wahl mit allen Mitteln zu verhindern, die drohen den Wählern, rufen zum Boykott auf. Mit Blut wollen sie den Weg zu den Urnen vorzeichnen, sie wollen die Herrschaft Gottes über die Herrschaft von korrupten Volksvertretern. Weder der NATO noch den erbärmlich ausgestattet und ausgebildeten afghanischen Sicherheitskräften wird es gelingen die Afghanen zu schützen. Sie werden zu macht- und hilflosen Zuschauern des Projektes der "Demokratisierung" einer archaischen Hirtenkultur.
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