Monday, August 24, 2009
Wenn die Hamas nicht radikal genug ist - Die Machtkämpfe in Gaza
Die Dschih@disten in den Internetforen sind sich einig: Hamas ist das Übel. In Gaza tobt seit einiger Zeit eine Art Bruderkrieg. Enttäuschte ehemalige Hamas, Islamische Dschihad und PRC Kämpfe verschmolzen mit ultraradikalen, salafistischen Islamisten zu kleinen Gruppierungen, die den Machtanspruch der Hamas anfechten.
Als eine dieser Salafisten-Gruppen, die Jund Ansar Allah, vor knapp zwei Wochen ein islamisches Emirat im Gaza-Streifen ausrief, und erklärte Hamas habe das Sharia-Konzept und die Verpflichtung zum Dschihad verraten, reagierten die Herrscher von Gaza. Hamas-Einheiten umstellten die Moschee von Sheikh Abu Nour al Maqdisi im südlichen Rafah. Es kam zu schweren Feuergefechten, keiner weiß genau wie viele Menschen letztendlich bei dieser Säuberungsaktion starben.
Am Morgen danach war der fundamentalistische Sheikh tot, die meisten seiner Anhänger in Hamas-Kerkern verschwunden oder ebenfalls im Krieg mit den Machthabern gefallen. Im Internet feiert die dschihadistische Gemeinde die palästinensischen Bin Laden Unterstützer als heldenhafte Märtyrer. Die Hamas hingegen, im Westen als das Symbol für radikalislamischen Terror und Fundamentalismus bekannt, ist für die Online-Dschihadisten zum Feind geworden. Ihre Nähe zum verhassten schiitischen Iran und zum korrupten Regime Syriens versenkt die Organisation in der Schublade der islamischen Verräter. Zudem hat die Hamas aus Sicht der radikalsten Islamisten, den Dschihad gegen Israel verraten in dem sie auf Waffenstillstände setzt, Verhandlungen zustimmen würde und einen insgesamt gewaltloseren Kurs einzuschlagen bereit ist.
Die Hamas-Regierung, so der jahrelange Vorwurf, setze die Sharia nicht in korrekter Form um, sie benutze den islamischen Deckmantel um einen nationalistischen, also antireligiösen Kurs zu fahren.
Dass die Hamas-Kämpfer jemals aus den eigenen, palästinensischen Reihen zu Ungläubigen erklärt werden könnten, hätte kaum ein Beobachter für möglich gehalten. Es ist ein eindeutiger Hinweis darauf dass auch in den Palästinensergebieten eine gefährliche Radikalisierung eingesetzt hat. Wo der patriotische Kurs der korrupten Fatah keine Besserun gebracht hat, und die Hamas immer mehr zum Lakaien Teherans mutiert, suchen viele Palästinenser ihre Hoffnung in noch radikaleren, unversöhnlichen Ideologien. Damit rückt ein Teil der palästinensischen Militanten immer näher an Al Qaida und den kompromisslosen Weg Osama Bin Ladens. Mehrere hundert Anhänger soll diese Bewegung mittlerweile zählen, Hamas tut alles um dieses Krebsgeschwür im eigenen Fleisch zu bekämpfen.
Wie dies versucht wird zeigt ein nun veröffentlichtes Video, aufgenommen mit einem Handy aus einem Haus gegenüber der Moschee der Jund Ansar Allah Islamisten. Es zeigt in verwackelten Bildern wie Hamas-Kämpfer die Salafisten an einer Mauer zusammentreiben und offensichtlich exekutieren.
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