Thursday, August 13, 2009
Zahlen und blutige Realität
199 britische Soldaten ließen seit Beginn des Afghanistaneinsatzes 2001 am Hindukusch ihr Leben. Ingesamt sind derzeit 8300 Soldaten der British Royal Army zwischen Helmand und Kabul stationiert, in einer der gefährlichsten Gegenden der Welt.
Gerade Helmand, wo heute drei weitere Briten durch eine Sprengfalle nahe der Stadt Sangin starben, ist das wohl heißeste Pflaster Afghanistans. Mehr als 70% der weltweiten Opiumproduktion stammen aus dieser Region, in der Wüste schlagen britische Truppen die heftigsten Gefechte seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Täglich kommt es zu Raketenangriffen der Taliban, Straßen sind verseucht mit IEDs und immer wieder geraden Patrouillen in Hinterhalte - all das macht den Wiederaufbau unmöglich, zwingt afghanische Bauern in den Mohnanbau und lässt die Taliban weite Gebiete zurückerobern und dort Mini-Emirate zu errichten in denen die Sharia gilt, Steuern an die Gotteskrieger gezahlt werden und in Lehmbastionen die neue Generation lokaler Mujaheddin rekrutiert wird.
Großbritannien steht kurz vor 200 Toten im Abenteuer Afghanistan. Die einstige Kolonialmacht in diesem Teil Asiens wird nicht vernichtend geschlagen sondern holt sich eine schmerzende, blutende Nase an einem Ort von dem die Geschichte lehrt dass er der "Friedhof der Weltreiche" ist.
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