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Friday, April 2, 2010

Warnung? Befehl? Zufall? - Drei Bundeswehrsoldaten sterben bei Gefecht mit Taliban


Rückblickend wirkt es wie eine Prophezeiung: am Tag nachdem al-Qaidas Medienschmiede As-Sahab ein Propagandavideo veröffentlichte, in dem die Zerstörung eines deutschen Bundeswehrfahrzeuges durch eine Sprengfalle im nordafghanischen Kunduz zu sehen sein soll, griff eine Hundertschaft der Taliban am Karfreitag einen Konvoi der Bundeswehr an. Drei deutsche Soldaten starben und mindestens fünf weitere wurden bei den schwersten Gefechten seit Beginn des ISAF-Einsatzes der Bundeswehr verletzt.


Ausschnitt aus al-Qaida Propagandavideo "Zerstörung eines Militärfahrzeuges der deutschen Truppen in der Provinz Kunduz"

Gestern überraschte das Terrornetzwerk al-Qaida mit einem knapp zweiminütigen Video, das angeblich einen IED-Anschlag auf ein Fahrzeug der deutschen Truppen in der Provinz Kunduz zeigen soll.
Von Seiten des Bundesverteidigungsministeriums hieß es dazu, der Propagandafilm zeige auf keinen Fall einen Anschlag auf ein deutsches Militärfahrzeug des Typs "Dingo". Deutsche "Dingos" verfügen laut Bundeswehr, über eine andere Lackierung.
Auszuschließen sei allerdings nicht dass es sich um ein Fahrzeug einer anderen ISAF-Nation, beispielsweise Tschechien oder Belgien, handeln könnte, das tatsächlich in Afghanistan Opfer einer Sprengfalle wurde.

Warum al-Qaidas Medienabteilung ausgerechnet der deutschen Armee ein eigenes Anschlags-Video widmete bleibt fraglich. Zweifelsfrei wurde es derart visuell aufgearbeitet, z.B. durch ein Standbild deutscher Soldaten die den Sarg eines getöteten Soldaten tragen, dass der Adressat Deutschland zweifelsfrei auszumachen ist. Gefilmt worden sein soll der Anschlag aber nicht vor kurzem sondern bereits im Islamischen Jahr 1430 Hijra sprich 2009.

Als wolle man der Drohung Nachdruck verleihen oder die Propagandabotschaft in blutige Taten umsetzen, griffen heute knapp 200 Taliban-Kämpfer einen Konvoi der Bundeswehr im Char Darah-Distrikt von Kunduz an.
Der Hinterhalt begann nach Angaben eines Bundeswehrsprechers gegen 11:30 Uhr deutscher Zeit und dauerte mehrere Stunden. Nach Angaben des Provinzgoverneurs war die deutsche Militäreinheit ausgerückt um ein Brückenbauprojekt zu überwachen und eine Minenräumung vorzunehmen.


Dabei seien die Soldaten aus mehreren Richtungen von Taliban-Kämpfern beschossen worden. Als sich der Konvoi zurückziehen wollte, fuhr ein Fahrzeug, nach Agenturmeldungen wahrscheinlich ein "Dingo" auf eine versteckte Sprengfalle auf. Insgesamt drei Soldaten kamen ums Leben, fünf weitere wurden schwerverletzt in die Bundeswehrlager nach Kunduz und Mazar i-Sharif abtransportiert.

Afghanische Quellen berichten es seien lediglich zwei oder drei Taliban getötet worden, einer der örtlichen Rebellenkommandeure, Mullah Habib habe den Angriff angeführt und sei verwundet worden.

Thursday, August 13, 2009

Niemand will es sehen: deutsche Soldaten kämpfen


Die Bundesregierung will nicht von Krieg sprechen, der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr sei weiterhin Friedenssicherung und Wiederaufbau. Längst zeigt die Realität dass sich die deutsche Truppe in einem bewaffneten Konflikt, zeitweise auch in schweren Feuergefechten mit den Taliban befindet. Rund um Kunduz wird aus der einstigen Ruhe ein Kriegszustand. Wiederaufbau und humanitäre Projekte waren einmal, die Sicherheitslage hat sich seit 2008 immens verschärft.

Deutsche Politiker die angesichts dieser Bilder noch immer nicht von "Krieg" sprechen wollen, leiden nicht nur unter Realitätsverlust sondern unter naiven Vorstellungen über den katastrophalen Verlauf der gesamten NATO-Mission.