Thursday, June 17, 2010

Al-Qaida übernimmt Verantwortung für Anschlag auf "German Bakery"


I
n einer Audiobotschaft hat ein inzwischen getöteter Al-Qaida-Führer die Verantwortung für den Terroranschlag auf ein deutsche Restaurant im indischen Pune übernommen. Siebzehn Menschen waren bei dem Attenat im Februar getötet worden.

Der ehemalige Afghanistan-Führer des Terrornetzwerkes al-Qaida, Mustafa Abu al-Yazid, übernimmt in einer neuen Audiobotschaft die Verantwortung für den Bombenanschlag auf das Restaurant „German Bakery“ in der indischen Hippie-Hochburg Pune.
Siebzehn Menschen, darunter auch Ausländer waren getötet worden, als am 14.Februar eine Bombe das bei Touristen beliebten Restaurant zerstörte. Der Sprengsatz, der unter einem Tisch deponiert worden war und um 19:15 Uhr Ortszeit explodierte, verwundete über 60 Menschen.
Mustafa Abu al-Yazid, der als al-Qaidas Chef-Finanzier agiert haben soll, erklärt nun in der neuen Tonbandbotschaft, al-Qaida habe den Anschlag im westindischen Pune verübt, weil es sich um einen „Ort der Juden“ gehandelt habe.
„Und ich sage euch, dass bei dem Angriff in Indien im vergangenen Februar auf die German Bakery westlich der indischen Hauptstadt etwa 20 Juden getötet wurden“, so Mustafa Abu al-Yazid.
Die meisten der Toten seien Verbündete Israels gewesen. Ausgeführt habe das Attentat ein Kämpfer des Battalions der „al-Qaida in Kaschmir unter dem Kommando von Ilyas Kashmiri“, erklärt al-Yazid.
Kashmiri, ein langjähriger Kampfgefährte Osama Bin Ladens, gilt als Verbündeter der al-Qaida und Anführer einer pakistanischen Terrorgruppe, die neben Anschlägen in Indien auch ein Attentat auf die dänische Zeitung „Jyllands-Posten“ plante.
Schon kurz nach dem Attentat von Pune hatte sich Ilyas Kashimiri per E-Mail zum Anschlag auf die „German Bakery“ bekannt und erklärte seien Gruppierung, die „Lashkar e-Toiba“, werde Indien solange angreifen, bis das indische Militär aus der Kaschmir-Region abzieht. Die Echtheit des Bekennerschreibens war zunächst unklar.
Ob der bei Einheimischen und Ausländern beliebte Treffpunkt, die „German Bakery“ , tatsächlich das Hauptziel des Bombenanschlags war, ist fraglich.Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße befindet sich das Chabad House der orthodox-jüdischen Gemeinde von Pune. Eine vergleichbare Einrichtung war auch beim Terrorangriff im November 2008 auf die indische Metropole Mumbai Ziel von militanten Islamisten gewesen.


Pune gilt seit Jahrzehnten als Hochburg von Aussteigern und Hippies aus aller Welt. Das dortigen spirituelle Zentrum "Ashram Osho" zieht jedes Jahr eine große Zahl westlicher Touristen an. Terrorwarnungen hatten die indischen Behörden daher bereits im Oktober 2009 für die beliebten Ausländertreffpunkte ausgegeben.
Die jüngste Audiobotschaft des al-Qaida Führers Mustafa Abu al-Yazid wurde offenbar post-mortem veröffentlich, denn der Ägypter soll bereits im Mai bei einem amerikanischen Drohnenangriff im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet getötet worden sein.
Al-Qaida erklärte kürzlich in einem Internet-Schreiben, der 54jährige Terrorist sei zusammen mit seiner Frau, drei Töchtern und einer Enkeltochter ums Leben gekommen.
Erst vor drei Jahren hatte das Terrornetzwerk Mustafa Abu al-Yazid zum Anführer al-Qaidas in Afghanistan ernannt. Seitdem tauchte der Islamist in mehreren Video- und Audiobotschaften auf und drohte mit Anschlägen gegen die USA.
Im vergangenen Jahr sagte al-Yazid in einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender Al-Jazeera, al-Qaida würde, falls es in den Besitz pakistanischer Atomwaffen käme, diese gegen die USA einsetzen.

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